Land: Zypern
Termin: 05.03.2025 bis 13.03.2025 (9 Reisetage)
Reiseleitung: → Marina Çetinaslan
Teilnehmende: min. 5, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
Auf → Zypern treffen Ost und West aufeinander. Geografisch gehört die drittgrößte Insel des Mittelmeeres zu Asien, geprägt wird sie seit 10 000 Jahren von europäischen wie asiatischen Kulturen. Davon zeugen beispielsweise vorgeschichtliche Stätten, griechische und römische Ruinen, frühchristliche, byzantinische und gotische Sakralbauten und Kreuzfahrerburgen.
Unsere Reise in den Norden des Eilands vereint intensive Eindrücke der Gebirgs- und Küstenflora mit Besichtigungen kulturhistorischer Sehenswürdigkeiten. Über 1 800 bekannte Blütenpflanzen und 130 endemische Arten machen die üppige Pflanzenwelt Zyperns aus. Bislang sind 44 Orchideen-Taxa nachgewiesen, die im Norden in besonders großen Zahlen gedeihen. Damit gilt die Region als Geheimtipp unter Orchideenbegeisterten.
Während unserer Exkursionen bewegen wir uns vorwiegend im → Kyrenia- bzw. Beşparmak-Gebirge mit seinem markanten „Fünf-Finger-Berg“ (Pentadaktylos). Zur Küste fällt das Kalksteingebirge steil ab; die schmale Küstenterrasse ist flach. Täglich werden wir Orchideen in Hülle und Fülle entdecken, dazu botanische Besonderheiten wie den Asiatischen Hahnenfuß und das Persische Alpenveilchen. Möglich sind zudem Sichtungen seltener oder endemischer Vögel.
Malerische Bergdörfer und beeindruckende Burgen sind steinerne Ziele unseres Reiseprogramms. → Salamis, ein Stadtkönigreich aus der Eisenzeit und eine antike Stadt, ist eine bedeutende archäologische Stätte. Deutlich jünger ist die Klosterruine von → Bellapais, die als schönstes gotisches Bauwerk der Levante gilt. Einflüsse verschiedener Kulturen zeigt die → Seefestung Girne (griechisch Kyrenia): Ihre Ursprünge gehen auf das 7. Jahrhundert zurück; Byzantiner, Kreuzfahrer und Venezianer haben sie in den nachfolgenden Jahrhunderten erweitert.
Zur Reisezeit können wir mit einer Durchschnittstemperatur von 16 °C und besten Wetterbedingungen für die zahlreichen Beobachtungen und Fotomotive rechnen. In der zyprischen Küche werden wir die zahlreichen kulturellen Einflüsse sowie Aromen vieler Gewürze und Kräuter schmecken.
Programm
1. Tag: Anreise nach Ercan
Anreise nach Ercan in Nordzypern per Flug. Eine klimaschonende Anreise bietet sich bei diesem Reiseziel leider nicht an, da eine Bahnreise mit Zwischenübernachtungen etc. eine vergleichbare CO2-Menge verursachen würde. Vom Flughafen Ercan erfolgt der gemeinsame Transfer zum Hotel in Girne.
2. bis 8. Tag: Girne
Während dieser Tage unternehmen wir von Girne aus folgende Exkursionen, deren genauer Ablauf sich nach dem aktuellen Entwicklungsstand der Vegetation richten wird.
Eine unserer Exkursionen führt uns in die Küstenebene zwischen Girne und dem Kap Koruçam, wo wir uns den Unterscheidungsmerkmalen der beiden Ragwurz-Taxa → Ophrys mammosa und → Ophrys transhyrcana widmen. Neben weiteren Orchideenarten wie → Ophrys umbilicata finden wir dort auch Endemiten wie die → Dreiblättrige Gladiole (Gladiolus triphyllus) und die → Zypern-Tulpe (Tulipa cypria). → Orchis coriophora subsp. fragrans werden wir voraussichtlich nur knospend entdecken können. Mit ein wenig Glück können wir den → Häherkuckuck (Clamator glandarius) beobachten. Weiterfahrt zum Stausee in Geçitköy. Ein Abstecher führt zum bezaubernden Ort Karaman, der unmittelbar unterhalb einer steil emporragenden Felswand inmitten von Zitronenbäumen, Zypressen und Gärten liegt. In dieser Gegend können eventuell → Wanderfalken (Falco peregrinus) beobachtet werden, darüber hinaus sind wieder zahlreiche Orchideen zu finden (→ Ophrys bornmuelleri, → Ophrys flavomarginata, → Orchis anatolica, → Serapia levantina etc.).
Auf der Küstenstraße fahren wir in westlicher Richtung. Von Lapta aus erreichen wir über die Höhenstraße einen Orchideenfundort, an dem unter anderem → Ophrys kotschyi, Ophrys flavomarginata und → Ophrys elegans beobachtet werden können. Die herrlichen Bestände von Orchis anatolica werden uns sicherlich ebenso begeistern. Der faszinierende Blick von der Burg St. Hilarion auf die nördliche Küstenebene bietet zauberhafte Fotomotive. In der Umgebung des Gebirgskastells treffen wir auf einen schönen Bestand des → Asiatischen Hahnenfußes (Ranunculus asiaticus).
Einen Tag verbringen wir in der näheren Umgebung von Girne. Uns führt ein Abstecher zur Ruine der ehemaligen Abtei Bellapais, die uns mit ihrer Schönheit in ihren Bann ziehen wird. Von den nördlichen Fenstern der Abtei kann man an klaren Tagen das türkische Festland mit dem Taurusgebirge erkennen. Wir erkunden einen Wanderweg entlang des Fünf-Finger-Berges bis zum Forsthaus, das ein großes Herbarium mit über 1 200 zyprischen Pflanzenarten beherbergt.
Über Karşıyaka erreichen wir den westlichen Höhenweg, den wir gemeinsam ausgiebig erkunden. Während der Fotostopps begegnen wir unter anderem prächtigen → Kermes-Eichen (Quercus coccifera), Orchis anatolica, Ophrys bornmuelleri, Ophrys kotschyi und → Ophrys lapethica. Ganz im Westen treffen wir auf einen Bestand von → Dactylorhiza romana. Zypern-Gänsekresse (Arabis cypria) und → Balkan-Windröschen (Anemone blanda) gedeihen dort ebenfalls. Selbstverständlich können wir an allen Fundstellen die Natur ausgiebig studieren und fotografieren. Anschließend setzen wir die Fahrt zur Seefestung von Girne fort.
Wir fahren nach Famagusta bzw. Gazimağusa, wo wir die Altstadt sowie die Lala-Mustafa-Pascha-Moschee besichtigen werden. Es folgt die Weiterfahrt nach Salamis, der wohl bedeutendsten archäologischen Stätte Zyperns. Wir besuchen das St. Barnabas-Kloster und die Königsgräber. Ein wenig Glück vorausgesetzt, entdecken wir die dort lebende endemische → Schuppengrasmücke (Sylvia melanothorax). Und freilich kommt an diesem Exkursionstag neben der Kultur die Botanik nicht zu kurz!
Entlang der Küstenstraße machen wir uns auf den Weg zum Bergdorf Kantara. Auf dem Plan steht eine Exkursion zur Burg Kantara und deren Besichtigung. Dabei ist in der Umgebung wieder eine interessante Flora vorzufinden, so zum Beispiel → Orchis simia, diverse Ophrys-Hybriden und Tausende blühender → Persischer Alpenveilchen (Cyclamen persicum).
An einem weiteren Tag fahren wir in Richtung Osten über Esentepe zum ehemaligen Kloster Antiphonitis und zu einem Standort von Ophrys kotschyi, die endemisch und eine der prächtigsten Vertreterinnen ihrer Gattung ist. Entlang der östlichen Höhenstraße kommen → Ophrys iricolor, Ophrys bornmuelleri und → Ophrys levantina vor. Außerdem werden wir wahrscheinlich → Limodorum abortivum beobachten, obgleich überwiegend nur knospend. Zum Abschluss des Tages schauen wir uns die artenreiche Strandflora noch etwas genauer an.
9. Tag: Rückreise ab Ercan
Gemeinsamer Transfer von Girne zum Flughafen Ercan und Rückreise.
Preise pro Person
Grundpreis im Doppelzimmer: 1.230 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 200 €
An-/Abreisemöglichkeiten
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 1 397 kg CO2): ab etwa 320 €
Eine klimaschonende Anreise bietet sich bei diesem Reiseziel leider nicht an, da eine Bahnreise mit Zwischenübernachtungen etc. eine vergleichbare CO2-Menge verursachen würde.
Nachlässe auf Grundpreis
Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %
Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden.
Leistungen
- Hotelübernachtungen
- Halbpension
- Alle Exkursionen und Transfers gemäß Programm
- Eintritte laut Programm
- Deutschsprachige Reiseleitung ab/bis Ercan
- Reduktion des CO2-Fußabdruckes via → atmosfair gemäß → ökologischer Verpflichtungserklärung
Nicht eingeschlossene Leistungen
- An-/Abreise nach/von Ercan
- Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
- Getränke
- Trinkgelder
- Persönliche Ausgaben
Hinweise
Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.
Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.