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Vorstellung der Zielarten „Phänologie“

  • Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana), (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
    Blüten der Gewöhnlichen Hasel (Corylus avellana), (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Zielarten der jeweils aktuellen phänologischen Zeiträume, die im Fokus unseres Beobachtungsprojektes zur Phänologie stehen. Unser Partner hierbei ist der → Deutschen Wetterdienst (DWD). Nähere Informationen über das Projekt selbst sowie die Beobachtungsaufgaben finden Sie → hier.

Spätherbst: Eberesche (Sorbus aucuparia)

Hier geht es zum → Artporträt auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker.

Die Eberesche, die volkstümlich vor allem als Vogelbeerbaum bekannt ist, wächst zu Bäumen heran, deren Wuchshöhe bis zu 15 m beträgt. Sie sind sommergrün und haben wechselständig an den Zweigen angeordnete Laubblätter. Diese sind circa 20 cm lang und rund 8 cm bis 11 cm breit. Ihre unpaarig gefiederte Blattspreite besteht in aller Regel aus 9 bis 19 länglich-elliptischen Blattfiedern. Jede Blattfieder ist ihrerseits zwischen 4 cm und 6 cm lang, die Breite beläuft sich auf circa 2 cm.

Von Mai bis Juli dauert die Blütezeit der Eberesche. Circa 200 bis 300 weiße Einzelblüten stehen jeweils in breiten Scheinrispen zusammen. Etwa 10 mm sind die einzelnen Blüten im Durchmesser groß und sie ziehen mit ihrem Nektar allerlei Insekten an.

Nach der Befruchtung bilden sich die Früchte der Eberesche. Von August bis September werden sie reif. Dann sind sie hellrot gefärbt und im Durchmesser circa 1 cm groß.

Eberesche im Herbst kurz vor dem Blattfall, (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
Eberesche im Herbst kurz vor dem Blattfall, (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de

Für zahlreiche Wildtiere, darunter hauptsächlich Vögel, stellen sie eine wichtige Nahrung dar. Wegen dieser großen Beliebtheit bei den Vögeln werden sie als Vogelbeeren bezeichnet. Dieser Name bezieht sich also einerseits auf die Früchte und andererseits auf die gesamte Pflanzenart.

Im späten Herbst wirft die Eberesche wie andere sommergrüne Laubbäume ihre Blätter ab. Der Zeitpunkt, wenn ein Baumexemplar rund 50 % der Blätter abgeworfen hat, ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass der Spätherbst in der jeweiligen Region begonnen hat.

Typische Wuchsorte der Eberesche sind Waldränder und Hecken. Im Siedlungsraum kommt sie oft in Parkanlagen vor. Weil sie relativ anspruchslos ist, kann die Eberesche Brachflächen und neu entstandene Lichtungen schnell besiedeln.

Winter: Kultur-Apfel (Malus domestica), spätreifend

Hier geht es zum → Artporträt auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker.

Der Kultur-Apfel gehört in Deutschland zu den wichtigsten Kulturpflanzen, da seine Früchte – die Äpfel – als Nahrung ausgesprochen beliebt sind. Deshalb hat diese Pflanzenart eine große wirtschaftliche Bedeutung. Wie Destatis am 20. Januar 2021 in einer → Pressemitteilung berichtete, ist die Anbaufläche für Äpfel in Deutschland zwischen 2010 und 2020 um 6,6 % gewachsen. Geerntet wurden im Jahr 2020 deutschlandweit 1,20 Millionen Tonnen Äpfel. Über 70 % der geernteten Äpfel wurden als Tafelobst in den Handel gebracht, die restlichen Früchte würden zum Beispiel zu Säften weiterverarbeitet. In jenem Jahr stammte fast jeder vierte hierzulande geerntete Apfel aus Baden-Württemberg.

Apfelbäume sind sommergrün und sie können 8 m bis 15 m hoch werden. Ihre Krone ist oft recht breit, sofern die Bäume im Freiland oder auf Streuobstwiesen stehen.

Falllaub des Kultur-Apfels mit einem Apfel, (c) Hubertus Schwarzentraub/NABU-naturgucker.de
Falllaub des Kultur-Apfels mit einem Apfel, (c) Hubertus Schwarzentraub/NABU-naturgucker.de

Kommerziell genutzte Apfelbäume können in ihrem Aussehen stark von der zuvor beschriebenen Form abweichen und kleiner sein sowie über eine weniger stark ausladende Krone verfügen. Dies wird durch Beschnitt erreicht und soll dazu beitragen, die Früchte leichter ernten zu können.

Die Blüten der Apfelbäume stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen und ihre fünf Kronblätter sind weiß oder rosa gefärbt. Blütenknospen sind immer relativ stark rötlich. Für Bienen und eine Reihe weiterer Insekten sind Apfelblüten wegen ihres Nektars sehr attraktiv. Nach der Befruchtung bilden sich Äpfel, die je nach Sorte zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres ihre Reife erlangen.

Wie zahlreiche andere Baumarten werfen Apfelbäume ihr Laub zum Winter hin ab. Der Blattfall des spätreifenden Apfels ist für Meteorolog*innen ein wichtiger Zeiger für den Beginn des phänologischen Winters. Meist werfen spätreifende Kultur-Äpfel ihr Laub im November ab. Mancherorts kann der Blattfall jedoch bereits im Oktober beginnen oder er zieht sich bis zum Dezember hin.

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