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Feldbotanische Entdeckungen im Schwarzwald

  • Blick auf den Ellbachsee, (c) Roland Schlegel/NABU-naturgucker.de
    Blick auf den Ellbachsee, (c) Roland Schlegel/NABU-naturgucker.de

Land: Deutschland
Termin: 20.06.2026 bis 24.06.2026 (5 Tage)
Referent*innen: → Lea Bizer und → Arnold Planker
Teilnehmende: min. 12, max. 24
Veranstalter: NABU|naturgucker-Reisen

Zielarten dieser Praxistage

Arnika, Preiselbeere, Heidelbeere, Rauschbeere, Borstgras, Alpenmilch-Lattich, Flügelginster, Gemeines Fettkraut, Weiße Hoswurz, Katzenpfötchen, Wald-Geißbart, Hasenpfoten-Segge, Wollgräser, Berglappenfarn, Buchenfarn, Roter Fingerhut, Harzer Labkraut, Eisenhutblättriger Hahnenfuß, Wolfs-Eisenhut, Bärwurz, Grünliche Waldhyazinthe, Sumpf-Kratzdistel, Geflecktes Knabenkraut, Rippenfarn, Gelber Enzian, Türkenbund-Lilie, Rundblättriger Sonnentau, Großer Wiesenknopf, Vogelbeere, Wald-Schachtelhalm

Diese feldbotanischen Praxistage finden in Deutschlands höchstem Mittelgebirge statt. Die Exkursionsziele liegen im → Naturpark Südschwarzwald, der eine große biologische Vielfalt in einer reichen und intakten Natur- und Kulturlandschaft bietet, und führen auch auf den außerhalb der Alpen höchsten Berg, den 1 493 m hohen → Feldberg. Zahlreiche in Mitteleuropa seltene und bedrohte Pflanzen-, Pilz- und Tierarten sind in den naturnahen Lebensräumen zu finden.

In diese Fülle sowie eine reizvolle und anregende Landschaft tauchen wir auf drei ganztägigen Exkursionen mit jeweils rund 10 Kilometern Länge und einigen Hundert Höhenmetern ein. An allen Tagen werden wir dabei ganz verschiedene Lebensräume und Arten kennenlernen – von Farnen über die Vegetation der Zwergstrauchheiden, Flachmoore und Hochstaudenfluren bis hin zu Orchideen, Sträuchern und Bäumen.

Die Streifzüge durch die Botanik mit dem Erleben und Erlernen im Feld ergänzen wir abends mit Vorträgen und praktischen Übungen. So bekommen auch Neulinge in der Botanik tiefe Einblicke in das Erkennen, Bestimmen und Verstehen von Pflanzen und ihrer Lebensweise. Was bei einem Urlaub in den Bergen natürlich nicht fehlen darf: eine durch Wanderungen und zahlreiche Beobachtungen verdiente Verpflegung auf einer oder mehreren Hütten.

Wer noch tiefer in die Botanik einsteigen möchte, kann dies mit dem kostenlosen Online-Lernangebot → Pflanzen Grundwissen der NABU|naturgucker-Akademie tun – vor oder nach den Praxistagen; der Kurs ist keine Voraussetzung für die Teilnahme. Elemente des Lernangebots sind zudem Teil der Exkursionen und abendlichen Besprechungen.

Programm

1. Tag: Anreise und Kennenlernen der (Arten-)Gruppe

Nach der Begrüßung der Gruppe und dem Kennenlernen der Teilnehmenden begeben wir uns direkt auf einen ersten botanischen Entdeckungsspaziergang in Hausnähe. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf den häufigen Arten der Wiesen, Weiden und Wälder liegen. 

Am Abend erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die Grundlagen der Pflanzenbestimmung. Erklärt werden der Bauplan der Blütenpflanzen und die wichtigsten Bestimmungsmerkmale. Außerdem werden die geläufigsten Bestimmungshilfen vorgestellt. Eine Einführung ins Exkursionsgebiet mit Informationen zur Pflanzenwelt, Geologie und Landnutzung gibt uns einen ersten Vorgeschmack auf die kommenden Tage.

2. Tag: Strukturreiche Tannen-, Fichten- und Buchenwälder im Hotzenwald

Unser erster Exkursionstag führt uns in den Hotzenwald. Rund um Ibach streifen wir durch strukturreiche Tannen-, Fichten- und Buchenwälder und ihre üppige Zwergstrauchvegetation. Dabei bestimmen wir Bäume und Sträucher. Auf ausgedehnten Hochweiden stehen → Gewöhnlicher Flügelginster (Genista sagittalis), → Borstgras (Nardus stricta) und ihre Begleitarten im Mittelpunkt. Mit etwas Glück entdecken wir erste Orchideen. Wir verpflegen uns aus dem Rucksack, und bei guter Fernsicht reicht unser Blick bis zu den höchsten Gipfeln der Schweizer Alpen.

Nach dem Abendessen besteht Gelegenheit, unter Anleitung gesammelte Pflanzen nachzubestimmen.

Strecke: 10 km, 250 hm

3. Tag: Mit Hochstaudenfluren, Farnen und Mischwäldern zum Herzogenhorn und Krunkelbachhütte

In die zweite Tagesexkursion starten wir von Menzenschwand aus. Durch das in der Eiszeit von Gletschern geformte Krunkelbachtal steigen wir hinauf Richtung Herzogenhorn. → Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum subsp. lycoctonum), → Eisenhutblättriger Hahnenfuß (Ranunculus aconitifolius) und → Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) bilden blütenreiche und farbenfrohe Hochstaudenfluren. Bei unserem Aufstieg begleiten uns zudem etliche Farne. Wir klären, welche Merkmale bei der Bestimmung von Farnen relevant sind. Neben weit verbreiteten Arten entdecken wir auch → Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris), → Buchenfarn (Phegopteris connectilis) und → Berglappenfarn (Oreopteris limbosperma) am Wegesrand.

Bevor wir unser Ziel für die Mittagspause erreichen, kommen wir an mehreren Mooren vorbei. Die in voller Blüte stehenden → Wollgräser (Eriophorum sp.) prägen hier das Landschaftsbild. Wir dürfen uns außerdem über Besonderheiten wie das fleischfressende → Gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris) freuen. Am Ende unseres Aufstieges liegt die Krunkelbachhütte, wo wir auf ein Mittagessen oder Kaffee und Kuchen einkehren können. 

Anschließend queren wir noch einmal die Borstgrasrasen und bekommen neben sehr großen Beständen der als Heilpflanze genutzten → Echten Arnika (Arnica montana) auch das → Gewöhnliche Katzenpfötchen (Antennaria dioica) sowie die → Gewöhnliche Weißzunge (Pseudorchis albida) bzw. Weiße Höswurz zu Gesicht. Der Weg zurück nach Menzenschwand führt uns größtenteils durch Mischwälder. Wir sehen den prächtig blühenden → Roten Fingerhut (Digitalis purpurea) und wiederholen typische Arten der bodensauren Wälder.

Bevor wir am Abend zum gemütlichen Teil übergehen, vergleichen wir wichtige Pflanzenfamilien in ihren Bestimmungsmerkmalen.

Strecke: 10 km, 450 hm

4. Tag: Aufstieg zum Feldberg

Unsere letzte Exkursion führt uns ins Naturschutzgebiet Feldberg. Deutschlands höchster Gipfel außerhalb der Alpen bietet uns eine Vielzahl an Lebensräumen und Arten. Auf dem Felsenweg durchqueren wir einen Bannwald und erleben anschaulich, wie sich Natur ohne menschliche Eingriffe entwickelt. 

An den steil abfallenden Hängen oberhalb des Feldsees stoßen wir auf üppige Hochstaudenfluren, die neben der prächtig blühenden → Türkenbund-Lilie (Lilium martagon) auch subalpine Arten wie den → Grauen Alpendost (Adenostyles alliariae) beherbergen. Später lassen wir den Wald hinter uns und streifen noch einmal die in voller Blüte stehenden Borstgrasrasen. Wir durchkreuzen Flachmoore, in denen wir, mit etwas Glück, den fleischfressenden → Rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia) antreffen können. 

Je nach Wetterlage machen wir bei Rundumsicht Mittagspause auf dem Feldberggipfel oder in der nahe gelegenen Todtnauer Hütte. Auf dem Rückweg begleiten uns ausgedehnte Bestände des → Gelben Enzians (Gentiana lutea). Wir haben Gelegenheit, die kennengelernten Arten zu wiederholen oder einfach nur die Natur des Hochschwarzwaldes zu genießen. 

Wer sich am Abend noch einmal in der Pflanzenbestimmung üben möchte, kann sich den bereitgestellten Pflanzen widmen. Ansonsten lassen wir den Abend gemeinsam gemütlich ausklingen.

Strecke: 10 km, 400 hm

5. Tag: Abschluss und Abreise

Der fünfte Tag startet mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem wir die Beobachtungen und Erfahrungen der Praxistage beleuchten. Anschließend steht die Abreise an – mit hoffentlich so einigen erlernten Botanikkenntnissen im Handgepäck. Individuelle Rückreise.

Artimpressionen

Preise pro Person

Die Grundpreise für die Praxistage Feldbotanik Schwarzwald 2026 stehen derzeit noch nicht endgültig fest. Sie werden bald an dieser Stelle veröffentlicht.

An-/Abreisemöglichkeiten

Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: je nach Anreise): Preis je nach Abreiseort
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: je nach Anreise): Preis je nach Abreiseort

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen des Meldeportals von NABU|naturgucker/der NABU|naturgucker-Akademie: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden. Sie sind mit dem weiter oben genannten Preisnachlass bei Buchung der Praxistage ohne Unterkunft, aber mit Frühstück und Abendessen kombinierbar.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise
  • Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Beginn der Praxistage erreicht sein.

Die Programmpunkte werden von uns bei Bedarf den lokalen Bedingungen angepasst.

Veranstalter dieser Praxistage ist NABU|naturgucker-Reisen der → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.

Die mit NABU|naturgucker-Reisen erwirtschafteten Erträge dienen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.

Ihr Artenwissen vergrößern bei der NABU|naturgucker-Akademie

Für alle, die gern ihr Wissen über Pflanzen ausbauen möchten, gibt es das sehr umfangreiche Lernangebot „Pflanzen Grundwissen“. Darin erfahren Sie alles von der Entwicklungsgeschichte der Pflanzen bis zu ihren Ansprüchen an Lebensräume und ihren Überlebensstrategien. Der Kurs bietet Ihnen selbstverständlich auch Einblicke in die Bestimmung von Pflanzen. Außerdem gibt es zahlreiche weitere Lernangebote zu anderen Artengruppen sowie zu Lebensräumen. Klicken Sie sich rein!

Lernthema Pflanzen der NABU|naturgucker-Akademie

Die NABU|naturgucker-Akademie ist ein Online-Lernort für Naturbegeisterte mit vielfältigem Angebot. Dabei entscheiden Sie, wann und wie viel Sie lernen möchten. Sämtliche Inhalte stehen Ihnen kostenlos zur Verfügung.

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