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Calypso und mehr – Schwedens botanische Schätze

  • Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare) in Schweden, (c) Rudolf Baier/NABU-naturgucker.de
    Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare) in Schweden, (c) Rudolf Baier/NABU-naturgucker.de

Land: Schweden
Termin: 21.05.2026 bis 03.06.2026 (14 Reisetage)
Reiseleitung: → Hubert Heitz
Teilnehmende: min. 6, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen

Schweden ist das drittgrößte Land der Europäischen Union und reich an beeindruckender Natur: Rund 100 000 Seen und zahlreiche Flüsse machen 10 % der Landesfläche aus. Über 200 000 Inseln befinden sich vor der langen Meeresküste. In den großen Wäldern, die mehr als zwei Drittel des Landes bedecken, leben Elche, Braunbären und Wölfe sowie Kraniche, seltene Eulen und Spechte. Besonders artenreich ist die Flora auf den Inseln → Öland und → Gotland, die als Orchideenparadiese mit mehr als 30 vorkommenden Arten bekannt sind. In den Provinzen Angermanland und Jämtland wächst mit der Norne eine der seltensten Orchideenarten Europas.

285 Meter über dem Meeresspiegel erhebt sich im Nordosten Schwedens die → Höga Kusten (Hohe Küste). Aufgrund ihrer einzigartigen Beschaffenheit und Vegetation gehört sie zum schwedisch-finnischen UNESCO-Weltnaturerbe → Schärenküste – Kvarken-Archipel. Seit dem Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit hebt sich die Region um 8 mm pro Jahr.

Zum Weltkulturerbe zählt unter anderem die seit gut 5 000 Jahren bewirtschaftete Agrarlandschaft Südölands. In dieser Kulturlandschaft beeindrucken Grabhügel, Fluchtburgen und Gräberfelder aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Das → Stora Alvaret ist eine 300 km² große Steppenlandschaft, die in Europa einzigartig ist und sich zur Reisezeit als riesiges Blütenmeer präsentiert.

Auf Gotland befindet sich das mittelalterliche Visby, das im 12. und 13. Jahrhundert eine der wichtigsten Hansestädte war und zum Weltkulturerbe gehört. Auch auf dieser Insel beeindrucken Grabhügel und Grabsetzungen in Schiffsform aus der Bronzezeit sowie die mehr als 10 m hohen → Raukar-Felsformationen, die durch Erosion an Riffkalken entstanden sind.

Schweden hat im Süden ein gemäßigtes ozeanisches Klima und im mittleren Landesteil ein ozeanisch-kontinentales Klima. In beiden Regionen sind die Sommer warm, sonnenreich und trocken. Bis zu 18 Stunden am Tag scheint die Sonne im Süden.

In der Küche spielen regionale Zutaten – von Beeren und Pilzen bis zu Wild und Fisch – sowie im Land produzierte Lebensmittel eine große Rolle. Dies gilt sowohl für traditionelle, rustikale Speisen wie die berühmten Köttbullar als auch für kreative Interpretationen der nordischen Küche.

Programm

1. Tag: Frankfurt – Stockholm – Kalmar

Nach unserer Ankunft in Stockholm steht die Fahrzeugübernahme an und wir fahren in die im Mittelalter gegründete Stadt Kalmar an der Ostseeküste. Unterwegs und vor Ort werden wir in der abwechslungsreichen Landschaft eventuell erste Orchideen sehen.

2. und 3. Tag: Kalmar und Öland

Von Kalmar aus unternehmen wir auf der zweitgrößten schwedischen Insel ganztägige Exkursionen. Im milden Klima tauchen wir auf Öland in die vielfältige Natur ein, die in 90 Schutzgebieten unter besonderer Beobachtung steht. An trockeneren Standorten zeigen sich uns Wiesen mit Orchideen, Küchenschellen und Sonnenröschen, während wir an feuchteren Stellen auf kleine Moore treffen. Besonders beeindruckend ist der Besuch der Stora Alvaret, einer der letzten naturbelassenen Karstlandschaften Europas. Dort wächst unter anderem die → Baltische Fingerwurz (Dactylorhiza baltica), wobei diskutiert wird, ob es sich dabei tatsächlich um diese Art handelt.

4. Tag: Kalmar – Perolofgården

Von Kalmar aus fahren wir über Jönköping an den Vättern, den zweitgrößten und tiefsten See Schwedens. Am Tåkern, einem weiteren See und wichtigen Brutplatz für Vögel in Nordeuropa, werden wir Gelegenheit haben, die Gefiederten zu beobachten. Dort kommen rund 260 Vogelarten vor. Außerdem sehen wir uns heute das Kloster Vadstena an.

5. Tag: Perolofgården – Härnösand

An diesem Tag sind wir auf dem Weg nach Härnösand. Diese historische Hafenstadt ist das Tor zum Weltnaturerbe Höga Kusten. Unterwegs besichtigen wir die Kirche von Hälsingtuna. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, legen wir noch den einen oder anderen Zwischenstopp für kleinere Exkursionen ein.

6. Tag: Härnösand – Hammarstrand

Wir erkunden die Region Höga Kusten. In Villmyran begeben wir uns auf die Suche nach der → Norne (Calypso bulbosa), die in subarktischen Mooren, Sümpfen und Nadelwäldern wächst, aber stark zurückgeht. Anschließend fahren wir nach Sollefteå und Näsåker weiter, wo wir die über 2 000 Felsritzungen aus der Jungsteinzeit und der älteren Bronzezeit besichtigen werden. Und wenn wir unterwegs an interessanten Beobachtungsplätzen für Pflanzen vorbeikommen, halten wir natürlich nach Möglichkeit an.

7. Tag: Hammarstrand – Sundsvall

Von Hammarstrand aus fahren wir über Östersund nach Sundsvall, das nahe dem geografischen Mittelpunkt Schwedens liegt. Bei Exkursionen in der Umgebung von Brynje besuchen wir weitere Wuchsorte der Norne (Calypso bulbosa). Auch in der Region um Östersund erwarten uns beeindruckende Orchideenfunde.

8. Tag: Sundsvall – Visby

Auf der weiten Fahrt nach Gotland besichtigen wir den Dom von Uppsala, in dem Carl von Linné begraben liegt. Bevor wir nach Gotland übersetzen, bietet sich je nach Zeit auch Gelegenheit, Orchideenwuchsorte zu erkunden.

9. bis 13. Tag: Sundsvall – Visby

Gotland ist die größte Insel Schwedens und bekannt für ihre Naturschönheiten, zu denen Sandstrände, Kalksteinklippen, als Raukar oder Rauken bezeichnete Kalksteinsäulen und über 30 Orchideenarten gehören. Besonders hervorzuheben sind hierbei → Spitzels Knabenkraut (Orchis spitzelii) und andere Arten der Gattung Orchis, der auf Gotland schwierige Komplex Dactylorhiza sowie ein Vorkommen des → Gelben Frauenschuhs (Cypripedium calceolus).

Selbstverständlich widmen wir uns auch der vielfältigen und beeindruckenden Kultur und Geschichte Gotlands. Für Visby, die am besten erhaltene befestigte Handelsstadt Nordeuropas, die Landkirchen und die bronzezeitlichen „Steinschiffe“ ist genügend Zeit vorgesehen. Bei geeignetem Wetter erwartet uns südwestlich von Gotland die Insel Stora Karlsjö, eines der ältesten Naturschutzgebiete der Welt. Mit etwas Glück können wir dort einige Einblicke in die reiche Vogelwelt gewinnen.

14. Tag: Visby – Stockholm – Frankfurt

Nun heißt es Abschied nehmen von der Insel und dem Land: Wir reisen mit der Fähre zurück nach Nynäshamn und von dort aus weiter nach Stockholm, wo wir die individuelle Rückreise antreten.

Artimpressionen

Preise pro Person

Grundpreis im Doppelzimmer: 2.780 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 780

An-/Abreisemöglichkeiten

Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 92 kg CO2)*: ab etwa 300 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 550 kg CO2)*: ab etwa 450 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 475 kg CO2)*

* Durchschnittlicher Wert ab/bis Frankfurt am Main, die realen Werte variieren abhängig vom individuellen An-/Abreiseort.

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen des Meldeportals von NABU|naturgucker/der NABU|naturgucker-Akademie: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Stockholm
  • Nicht ausgeschriebene Mahlzeiten
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Die Programmpunkte werden von uns bei Bedarf den lokalen Bedingungen angepasst.

Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.

Die mit NABU|naturgucker-Reisen erwirtschafteten Erträge dienen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.