Im Herbst 2019 hat NABU|naturgucker (damals naturgucker.de) gemeinsam mit dem → NABU, dem → Kompetenzzentrum Kulturlandschaft (KULT) an der Hochschule Geisenheim University und der Bereich → Didaktik der Biologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) zum zweiten Mal eine große Untersuchung zum Artenwissen durchgeführt.
Die hierdurch gewonnenen Daten konnten mit denen aus der rund zwei Jahre zuvor durchgeführten Befragung → arten|pisa 2017 verglichen werden. Außerdem bilden beide Datensätze zusammengenommen eine wichtige Basis für nachfolgende Untersuchungen. Sie sollen dabei helfen, das Artenwissen der breiten Bevölkerung betreffende Entwicklungen erkennen und einschätzen zu können.
Mit dem Artenwissen der Menschen in der Vergangenheit können die Daten indes nicht verglichen werden. Der Grund dafür ist: Eine entsprechende Datenbasis gibt es für frühere Jahrzehnte in diesem Umfang nicht. Sämtliche Aussagen wie „damals hatten die Menschen ein besseres Artenwissen“ sind nicht mit wissenschaftlich erhobenen Zahlen belegt, sondern basieren vielmehr auf subjektiven Einschätzungen und teils gar auf Vermutungen.
Im Folgenden informieren wir Sie über die Umfrage und einige Ergebnisse der Befragung arten|pisa 2019.
- Die Eckdaten
- Die 36 Artfragen
- Die Bewertung der Artfragen
- Die 6 Hummelvergleichsfragen
- Die Bewertung der Hummelvergleichsfragen
- Die Ergebnisse aller Teilnehmer*innen
- Die Ergebnisse bezüglich der Arten
- Weiterführende Informationen
- Warum hat es so lange gedauert, bis die persönlichen Ergebnisse mitgeteilt wurden?
Die Eckdaten
Die Befragung fand in Form einer anonymisierten Online-Umfrage vom 30. August bis zum 8. September 2019 statt. Für die Teilnahme gab es keine einschränkenden Bedingungen und es spielte auch keine Rolle, ob die Teilnehmer*innen ihren Wissensstand selbst als eher hoch oder niedrig einstuften.
An der Befragung haben sich 10 752 Menschen beteiligt, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken möchten! Auswertbar waren die Antworten von 10 705 Teilnehmenden (99,6 %).
Das Artenwissen wurde mithilfe eines bebilderten Online-Formulars mit 36 Fragen zu Arten aus 10 Artengruppen erfasst, → siehe unten. Hierbei lautete die Aufgabenstellung, die auf den Fotos gezeigten Arten zu benennen.
Ergänzend gab es einen Bereich, in dem 6 Hummel-Bildpaare gezeigt wurden, → siehe unten. Die Teilnehmenden sollten die Arten nicht benennen, sondern lediglich mitteilen, ob auf den Fotopaaren ihrer Ansicht nach jeweils dieselbe oder eine unterschiedliche Hummelart zu sehen war. Demnach konnten diese Fragen auch von Menschen beantwortet werden, die nur über geringe Artenkenntnisse bezüglich der Hummeln verfügen.
Flankiert wurden diese beiden Teilbereiche durch 11 soziodemografische Fragen, zum Beispiel nach Alter und Geschlecht.
Wer dies wünschte, konnte auf freiwilliger Basis eine E-Mail-Adresse angeben, um nach dem Abschluss der Bewertungsphase seine persönlichen Ergebnisse zu erfahren.
Einige Teilnehmende haben Fragen an uns in das Umfrage-Formular geschrieben, aber keine E-Mail-Adresse angegeben. Diesen Menschen konnten wir mangels Kontaktmöglichkeit leider keine Antworten schicken.
Die 36 Artfragen
In der arten|pisa-Umfrage 2019 wurden den Teilnehmer*innen 36 Fotos von Arten aus 10 Artengruppen gezeigt, zu denen sie jeweils in einem Freitextfeld aufschreiben sollten, wie die gezeigten Tiere, Pflanzen und Pilze ihrer Ansicht nach heißen. Dabei stammten die Fotos aus den folgenden Artengruppen:
- Amphibien/Reptilien: 3 Fragen
- Käfer: 3 Fragen
- Libellen: 3 Fragen
- Pflanzen: 6 Fragen
- Säugetiere: 3 Fragen
- Schmetterlinge: 6 Fragen
- Sonstige Insekten (Heuschrecken, Wanzen etc.): 5 Fragen
- Spinnentiere: 1 Frage
- Vögel: 6 Fragen
Innerhalb der einzelnen Blöcke mit Ausnahme der Spinnentiere gab es jeweils leichte, mittelschwere und schwierige Fragen. Gebildet wurden diese Kategorien basierend auf unseren umfangreichen Erfahrungswerten mit Bestimmungshilfeanfragen und Artverwechslungen, die auf unserem Meldeportal nachzulesen sind.
Bei den Blöcken mit drei Fragen gab es je eine leichte, mittelschwere und schwierige Frage, bei den Blöcken mit 6 Fragen waren es je zwei leichte, mittelschwere und schwierige Aufgaben. Die Spinnentierfrage war als mittelschwer eingestuft, im Block „Sonstige Insekten“ gab es je zwei leichte und schwierige Artfragen sowie eine mittelschwere Frage.
Infos zu Artnamen, Kategorien und Fotograf*innen einblenden
Art 01: Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Kategorie „leicht“; Foto (c) Katrin Kittlaus-Gödecke/NABU-naturgucker.de
Art 02: Europäischer Maulwurf (Talpa europaea), Kategorie „leicht“; Foto (c) Martin Schroeder/NABU-naturgucker.de
Art 03: Erdkröte (Bufo bufo), Kategorie „leicht“; Foto (c) Peter Weiser/NABU-naturgucker.de
Art 04: Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus), Kategorie „mittel“; Foto (c) Antje Glaser/NABU-naturgucker.de
Art 05: juvenile Blaumeise (Cyanistes caeruleus), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Margret Röker/NABU-naturgucker.de
Art 06: Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Maike Sprengel-Krause/NABU-naturgucker.de
Art 07: Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Hubertus Schwarzentraub/NABU-naturgucker.de
Art 08: Gefleckter Schmalbock (Rutpela maculata), Kategorie „mittel“; Foto (c) Armin Teichmann/NABU-naturgucker.de
Art 09: Kaisermantel (Argynnis paphia), Kategorie „mittel“; Foto (c) René Bürgisser/NABU-naturgucker.de
Art 10: Graureiher (Ardea cinerea), Kategorie „leicht“; Foto (c) Jürgen Podgorski/NABU-naturgucker.de
Art 11: Streifenwanze (Graphosoma italicum), Kategorie „leicht“; Foto (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
Art 12: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Kategorie „leicht“; Foto (c) Stella Mielke/NABU-naturgucker.de
Art 13: Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), Kategorie „leicht“; Foto (c) Ulrich Köller/NABU-naturgucker.de
Art 14: Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Bernhard Schöner/NABU-naturgucker.de
Art 15: Westliche Honigbiene (Apis mellifera), Kategorie „leicht“; Foto (c) Frank Aeckersberg/NABU-naturgucker.de
Art 16: Eisvogel (Alcedo atthis), Kategorie „leicht“; Foto (c) Thorsten u.Wolfgang Klumb/NABU-naturgucker.de
Art 17: Gemeine Eichenschrecke (Meconema thalassinum), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Martina Möllenkamp/NABU-naturgucker.de
Art 18: Busch-Windröschen (Anemone nemorosa), Kategorie „leicht“; Foto (c) Armin Teichmann/NABU-naturgucker.de
Art 19: Star (Sturnus vulgaris), Kategorie „mittel“; Foto (c) Jutta u. Peter Trentz/NABU-naturgucker.de
Art 20: Gefleckter Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Thorsten u.Wolfgang Klumb/NABU-naturgucker.de
Art 21: Rot-Buche (Fagus sylvatica), Kategorie „leicht“; Foto (c) Heidrun Burchard/NABU-naturgucker.de
Art 22: Großer Fuchs (Nymphalis polychloros), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Jörg Siemers/NABU-naturgucker.de
Art 23: Bekassine (Gallinago gallinago), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Jürgen Podgorski/NABU-naturgucker.de
Art 24: Gelbe Dungfliege (Scathophaga stercoraria), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
Art 25: Gelbbauchunke (Bombina variegata), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Alexander Schrey/NABU-naturgucker.de
Art 26: Rothirsch, weiblich (Cervus elaphus), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Rainer Armbruster/NABU-naturgucker.de
Art 27: Kleines Springkraut (Impatiens parviflora), Kategorie „mittel“; Foto (c) Wolfgang Katz/NABU-naturgucker.de
Art 28: Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula), Kategorie „mittel“; Foto (c) Birgit Wichelmann-Werth/NABU-naturgucker.de
Art 29: Landkärtchen (Araschnia levana), Kategorie „mittel“; Foto (c) Birgit Wichelmann-Werth/NABU-naturgucker.de
Art 30: Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria), Kategorie „mittel“; Foto (c) Gerhard Kleinschrod/NABU-naturgucker.de
Art 31: Feldsperling (Passer montanus), Kategorie „mittel“, Foto (c) Franz Rothenhäusler/NABU-naturgucker.de
Art 32: Feldhase (Lepus europaeus), Kategorie „mittel“; Foto (c) Axel Aßmann/NABU-naturgucker.de
Art 33: Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata), Kategorie „leicht“; Foto (c) Inge Bartholomäus-Kaelcke/NABU-naturgucker.de
Art 34: Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), Kategorie „mittel“; Foto (c) Stella Mielke/NABU-naturgucker.de
Art 35: Karminbär oder Blutbär oder Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae), Kategorie „schwierig“; Foto (c) Susanne Wunn/NABU-naturgucker.de
Art 36: Zauneidechse (Lacerta agilis), Kategorie „mittel“, Foto (c) Carolin Zimmermann/NABU-naturgucker.de
Die Bewertung der Artfragen
Den Initiatoren der arten|pisa-Umfrage 2019 ging es darum, Einblicke in das Artenwissen zu erhalten, wobei auch artungenaues Wissen honoriert wurde. Das heißt, wer beispielsweise den Aurorafalter nicht namentlich benennen konnte, jedoch angeben konnte, dass es sich um einen Schmetterling handelt, erhielt einige Punkte.
Es wurde bei den meisten Fragen wie folgt bewertet:
10 Punkte = vollständig richtige Antwort
7 Punkte = teilweise richtige Antwort in bestimmter Qualitätsstufe
5 Punkte = teilweise richtige Antwort in bestimmter Qualitätsstufe
3 Punkte = teilweise richtige Antwort in bestimmter Qualitätsstufe
0 Punkte = falsche oder keine Antwort
Wir haben alle Antworten intensiv geprüft und bei offensichtlichen Schreibfehlern jeweils dieselbe Punktzahl vergeben wie für die entsprechende richtige Schreibweise. Ein Beispiel: Hat jemand Bekasine statt Bekassine geschrieben, gab es trotzdem die vollen 10 Punkte für die inhaltlich korrekte Antwort.
In Artfragenteil von arten|pisa 2019 konnten demnach maximal 360 Punkte erreicht werden.
Hinweis: Den umfassenden Bewertungsschlüssel finden Sie in → diesem PDF-Dokument.
Die 6 Hummelvergleichsfragen
Mit diesem Teil unserer Untersuchung sollte – zumindest in kleinem Maßstab – eine Studie aus Großbritannien von → Austen et al. aus dem Jahre 2016 nachgestellt werden. Ziel war es, herauszufinden, ob es den Teilnehmer*innen gelingen würde, anhand von Fotos zu erkennen, ob dieselben oder unterschiedliche Hummelarten aus der Gattung Bombus auf je zwei Bildern zu sehen waren. Dabei war es nicht erforderlich, die Namen der Hummelarten zu kennen.
Bild 1a: Helle Erdhummel (Bombus lucorum); Foto (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
Bild 1b: Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris); Foto (c) Chris Engelhardt/NABU-naturgucker.de
→ Bilderpaar nicht gleich
Bild 2a: Baumhummel (Bombus hypnorum); Foto (c) Gerhard Schmidt/NABU-naturgucker.de
Bild 2b: Baumhummel (Bombus hypnorum); Foto (c) Karola Schmidtmann/NABU-naturgucker.de
→ Bilderpaar gleich
Bild 3a: Mooshummel (Bombus muscorum); Foto (c) Ralf Schmidt/NABU-naturgucker.de
Bild 3b: Mooshummel (Bombus muscorum); Foto (c) Jann Wübbenhorst/NABU-naturgucker.de
→ Bilderpaar gleich
Bild 4a: Steinhummel (Bombus lapidarius); Foto (c) Volker Stoeckmann/NABU-naturgucker.de
Bild 4b: Felsen-Kuckuckshummel (Bombus rupestris); Foto (c) Peter Reus/NABU-naturgucker.de
→ Bilderpaar nicht gleich
Bild 5a: Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris); Foto (c) Ina Siebert/NABU-naturgucker.de
Bild 5b: Gartenhummel (Bombus hortorum); Foto (c) Andreas Deppermann/NABU-naturgucker.de
→ Bilderpaar nicht gleich
Bild 6a: Keusche Kuckuckshummel (Bombus vestalis); Foto (c) Wolfgang Katz/NABU-naturgucker.de
Bild 6b: Keusche Kuckuckshummel (Bombus vestalis); Foto (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
→ Bilderpaar gleich
Die Bewertung der Hummelvergleichsfragen
Bei den Hummelvergleichsfragen war es aufgrund der Aufgabenstellung nicht möglich, abgestuft zu bewerten. Hier folgten wir diesem Schema:
1 Punkt = richtige Antwort
0 Punkte = falsche oder keine Antwort
Daraus ergab sich, dass in diesem Teilbereich der arten|pisa-Studie maximal 6 Punkte erreicht werden konnten.
Die Ergebnisse aller Teilnehmer*innen
Insgesamt gab es 10 752 Einsendungen, von denen 10 705 auswertbar waren; das entspricht 99,6 %.
Die Höchstpunktzahl im Artfragenteil von 360 Punkten haben 3 Teilnehmende erreicht.
Bei 0 Punkten lag die niedrigste erreichte Leistung, dies betraf einige Teilnehmende, die nur den Hummelvergleichsteil beantwortet hatten.
Der Punktedurchschnitt über alle Teilnehmenden im Artfragenteil betrug 172 (≙ circa 48 % der Gesamtpunktzahl), wobei artungenaues Wissen mit berücksichtigt wurde.
Vergleichend haben wir auch nach dem Prinzip „richtig oder falsch“ bewertet, wobei Teilwissen nicht belohnt wurde. Es wurden dabei entweder 10 oder 0 Punkte vergeben, ohne dazwischen liegende Werte zu berücksichtigen. Hierbei belief sich die durchschnittliche Punktzahl über alle Teilnehmenden im Artfragenteil auf lediglich 126 Punkte (≙ 35 % der Gesamtpunktzahl).
Die Ergebnisse aus dem Artfragenteil decken sich mit denen der ersten → arten|pisa-Befragung aus dem Jahr 2017, die damit vollumfänglich bestätigt werden konnte.
Die durchschnittliche Punktzahl beim Hummelvergleichstest betrug 3,4 Punkte, also etwa 57 % der möglichen Gesamtpunktzahl dieses Teils der Untersuchung. Dieses Ergebnis deckt sich mit demjennigen der Studie von → Austen et al.
Nicht alle Teilnehmer*innen haben Angaben zu ihrem Geschlecht oder Alter gemacht beziehungsweise diese waren teils nicht plausibel – z. B. wenn ein Alter von weit über 100 Jahren angegeben wurde. Nach erfolgter Plausibilisierung konnten 9 913 Angaben zum Alter ausgewertet werden, hieraus ergab sich ein Durchschnittsalter der Teilnehmer*innen von rund 50 Jahren.
9 934 Teilnehmer*innen gaben ihr Geschlecht an (rund 93 %), 771 machten hierzu keine Angaben (circa 7 %). Das Geschlechterverhältnis der Teilnehmer*innen war demzufolge:
Weiblich: 66% (n = 6 572)
Männlich: 33 % (n = 3 299)
Divers: <1 % (n = 63)
Einen nennenswerten Wissensunterschied zwischen den Geschlechtern konnten wir nicht feststellen.
Die Ergebnisse bezüglich der Arten
Wie schon in der ersten arten|pisa-Befragung aus dem Jahr 2017 war es auch im Jahr 2019 wieder so, dass Vögel und Pflanzen tendenziell besser bekannt waren als beispielsweise Libellen. In dieser Artengruppe sowie bei weiteren Insekten stellte sich das Artenwissen der Befragten als vergleichsweise wenig stark ausgeprägt heraus.
Die Top 5 der besonders häufig richtig benannten Arten und damit die wohl bekanntesten Arten aus dem Umfrage-Set waren:
1. Maulwurf – durchschnittlich 9,8 von 10 Punkten, 10 532 korrekte Nennungen
2. Eisvogel – durchschnittlich 9,3 von 10 Punkten, 9 929 korrekte Nennungen
3. Feldhase – durchschnittlich 8,9 von 10 Punkten, 9 503 korrekte Nennungen
4. Rot-Buche – durchschnittlich 8,7 von 10 Punkten, 9 274 korrekte Nennungen
5. Star – durchschnittlich 8,5 von 10 Punkten, 9 052 korrekte Nennungen
Auffällig ist, dass die Top-5-Arten allesamt aus den Artengruppen Vögel, Säugetiere und Pflanzen stammen.
Die Top 5 der am seltensten richtig benannten („Flop 5“) und damit die wohl am wenigsten bekanntesten Arten aus dem Umfrage-Set waren:
1. Gefleckter Weidenblattkäfer – durchschnittlich 0,9 von 10 Punkten, 79 korrekte Nennungen
2. Gemeine Eichenschrecke – durchschnittlich 1,1 von 10 Punkten, 95 korrekte Nennungen
3. Karminbär – durchschnittlich 1,4 von 10 Punkten, 99 korrekte Nennungen
4. Gelbe Dungfliege – durchschnittlich 1,5 von 10 Punkten, 125 korrekte Nennungen
5. Großer Fuchs – durchschnittlich 1,6 von 10 Punkten, 336 korrekte Nennungen
Hierbei zeigt sich, dass die in der „Flop 5“ vertretenen Spezies ausnahmslos aus der Organismengruppe der Insekten stammen.
Weiterführende Informationen
Am 2. November 2019 stellte Gaby Schulemann-Maier auf dem → 5. NABU|naturgucker-Kongress in Göttingen einige Ergebnisse der Studie vor. Die Vortragspräsentation können Sie hier herunterladen:
→ arten|pisa 2019: Einlicke ins Artenwissen
Im Jahr 2018 ist ein Fachartikel von Gaby Schulemann-Maier und Stefan Munzinger in der Zeitschrift Naturschutz und Landschaftsplanung erschienen, der die Ergebnisse der arten|pisa-Untersuchung aus dem Vorjahr vorstellt:
Warum hat es so lange gedauert, bis die persönlichen Ergebnisse mitgeteilt wurden?
Abschließend möchten wir gern noch erklären, weshalb es mehrere Monate gedauert hat, bis wir die persönlichen Ergebnisse verschicken konnten.
Es waren 10 705 Datensätze auswertbar. Hierdurch sind allein bei den Artfragen 387 072 Antworten zusammengekommen und bei den Hummel-Vergleichsbildern weitere 64 500! Während der Hummelvergleichstest automatisiert ausgewertet werden konnte, musste beim Artfragenteil überwiegend händisch und durch Menschen ausgewertet werden. Das Auswertungssystem war sehr komplex und erforderte höchste Konzentration. Diese extrem vielen Antworten zu bewerten, war also nicht „mal eben“ zu erledigen, es brauchte seine Zeit.
Wir haben weiter oben auf dieser Seite bereits erläutert, dass dabei ein → komplexer Bewertungsschlüssel zu berücksichtigen war. Hinzu kommt, dass es vergleichsweise viele Schreibfehler und Autovervollständigungsfehler bei per Smartphone eingesandten Antworten gegeben hat – angefangen bei Geldhase ( = Feldhase) über den Streifenwagen ( = Streifenwanze) bis hin zur Belasse ( = Bekassine). Auch verdrehte Begriffe wie Windbuschröschen anstelle von Busch-Windröschen haben wir in den Antworten sehr häufig gefunden. Hier war bei den Auswerter*innen neben hoher Konzentration jede Menge Kreativität gefragt, um den Fällen einfacher Schreibfehler sowie der Autovervollständigung durch Smartphones auf die Schliche zu kommen und nachzuvollziehen, was eigentlich gemeint war. All dies zusammengenommen machte das Aus- und Bewerten zu einer langwierigen Aufgabe.
Einige Teilnehmer*innen haben im Kommentarfeld den Wunsch geäußert, sofort nach dem Absenden anonym ihr Ergebnis mitgeteilt zu bekommen. Das war aus den zuvor genannten Gründen nicht möglich. Es war nicht realisierbar, in Echtzeit alle eingesandten Antworten durch Menschen bewerten zu lassen. Auch konnten wir nicht einfach eine Punktetabelle der anonymisierten Teilnehmer*innen online stellen, wie es von manchen Menschen gewünscht wurde. Da die Befragung anonym durchgeführt wurde, standen uns keine individuellen Erkennungsmerkmale zur Verfügung, denen wir die einzelnen Ergebnisse hätten zuordnen und die wir auf unserer Website hätten nennen können. Es wäre für die Teilnehmenden schlichtweg unmöglich gewesen, das eigene Resultat innerhalb der 10 705 Ergebnisse aufzufinden. Allein dadurch, dass auf freiwilliger Basis die E-Mail-Adresse angegeben wurde, war es uns möglich, diesen Menschen Rückmeldungen zu ihrem individuellen Abschneiden bei der Befragung zuzuschicken.