Wichtiger Hinweis
Bei den weiter unten gezeigten Abbildungen handelt es sich um Bildschirmfotos (Screenshots). Eine Bedienung des Meldeportals ist darüber nicht möglich. Um die auf dieser Seite erläuterten Details selbst umzusetzen, rufen Sie bitte an einem Desktop-Gerät (PC, Mac, Laptop) → NABU-naturgucker.de auf.
Auf unserem Meldeportal können über 80 000 Taxa aus aller Welt gemeldet werden. Werden ungewöhnliche Beobachtungen gemeldet, werden unter bestimmten Umständen Fachhinweise angezeigt. Sie informieren darüber, dass etwas außergewöhnlich ist und regen dazu an, die Eingabe noch einmal kritisch zu hinterfragen. Erscheint beim Melden von Beobachtungen ein Fachhinweis, bedeutet das aber keineswegs, dass die Angaben falsch sind, sondern lediglich von dem abweichen, was als üblich eingestuft wird.
Die Fachhinweise sind als Hilfestellungen zu verstehen, sie müssen keineswegs befolgt werden. Ist sich die Person, die ihre Beobachtungen meldet, ganz sicher, die eingegebene Art tatsächlich zur entsprechenden Zeit und in der genannten Individuenanzahl beobachtet zu haben, kann der Fachhinweis weggeklickt werden, siehe → weiter unten. Generell empfehlen wir, zu eher ungewöhnlichen Beobachtungen – sofern verfügbar – mindestens ein → Belegbild oder -video hochzuladen.
Im Folgenden werden die drei Fachhinweis-Typen beschrieben, die auf unserem Meldeportal derzeit zum Einsatz kommen. Falls es zu der jeweiligen Art auf unserem Meldeportal bereits Bilder gibt, wird eines im Fachhinweis angezeigt. Es lässt sich per Mausklick vergrößern, um mehr erkennen zu können. Um es wieder zu verkleinern, braucht es nur erneut angeklickt zu werden.
Hinweis: Die Fachhinweise werden nur auf dem für die Ansicht an Geräten mit großen Bildschirmen (PC, Mac, Laptop) konzipierten Meldeportal angezeigt. In der für Smartphones optimierten mobilen Meldeseite sowie auf den Aktionsseiten stehen sie momentan nicht zur Verfügung.
Wo die Fachhinweise angezeigt werden
Zu einer Reihe von Arten liegen auf unserem Meldeportal für Gebiete in Deutschland bisher eher wenige Meldungen vor, was als Referenz für den Seltenheits-Fachhinweis verwendet wird. Um versehentlichen Fehleingaben vorzubeugen, gibt es diesen Fachhinweis. Er wird automatisch angezeigt, sobald ein/e Beobachter*in eine Sichtung einer Art melden möchte, die im aktuellen Datenbestand des Meldeportals einen mAI-Wert von ≤ 2 aufweist. Beim mAI-Wert handelt es sich um einen Datenkennwert unseres Systems, der sich auf die Häufigkeit der Beobachtung einer Art bezieht, → siehe Erläuterungstext.
Demnach signalisiert dieser Fachhinweis, dass jemand eine Beobachtung einer Art/einem Taxon melden möchte, die/das bislang nur selten oder sehr selten auf dem Meldeportal dokumentiert wurde. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass die Art tatsächlich selten ist. Manche Spezies sind sehr weit verbreitet und kommen in relativ großer Zahl vor, doch sie werden nur selten beobachtet beziehungsweise die Beobachtungen werden nur von wenigen Menschen gemeldet. Es ist meist so, dass diese unscheinbaren Arten entweder nicht wahrgenommen werden oder die Beobachter*innen sie als zu unbedeutend einstufen, um eine Sichtung zu melden. Wir halten Letzteres für den falschen Ansatz, denn jede Art ist in der Natur wichtig, siehe dazu auch unsere Ausführungen zum Thema → geeignete Beobachtungsdaten.
Fachhinweis zum jahreszeitlichen Vorkommen (Phänologie)
In Zeiten des Klimawandels gibt es in der Natur allerlei ungewöhnliche Dinge zu beobachten: So überwintern beispielsweise manche Vogelarten plötzlich hierzulande, Frühlingsbienen fliegen zu „Unzeiten“ im Herbst oder Pflanzen blühen zu unüblichen Zeiten. Es sind vor allem diese besonderen Beobachtungen, die für die Wissenschaft künftig sehr interessant sein dürften.
Nichtsdestotrotz können auch versehentliche Fehleingaben dazu führen, dass ungewöhnliche Daten erzeugt werden würden. So kann es beispielsweise geschehen, dass ein/e Beobachter*in den alten Fruchtstand einer Wespen-Ragwurz im tiefen Winter melden möchte und in der Auswahlliste stattdessen versehentlich Wespenbussard anklickt. Anders als einige andere Vogelarten ist der Wespenbussard derzeit noch ein „konservativer“ Zugvogel und er verweilt im Winter tief im Süden. Der Versuch des Meldens einer Beobachtung eines Wespenbussards für ein Gebiet in Deutschland im Dezember würde deshalb den Fachhinweis zum jahreszeitlichen Vorkommen aktivieren.
Fachhinweis zur Anzahl
Beim Eingeben der Anzahl beobachteter Individuen oder Exemplare kann es geschehen, dass sich Schreibfehler einschleichen. Anstatt der geschätzten 3 000 beobachteten Gemeinen Feuerwanzen kann zum Beispiel unbeabsichtigt eine überzählige Null eingetragen werden, woraus sich 30 000 Wanzenindividuen ergeben würden – eine eher ungewöhnliche Anzahl.
Um derlei Falscheingaben vorzubeugen, vergleicht das System des Meldeportals die angegebene Anzahl mit dem, was bislang durchschnittlich zur jeweiligen Art gemeldet wurde und rechnet einen gewissen Prozentsatz als „Puffer“ hinzu. Liegt die eingegebene Anzahl über diesem Wert einschließlich des Puffers, erscheint der Fachhinweis zur Anzahl.
Fachhinweise sind Hinweise, keine Vorschriften!
Als Betreiber des Meldeportals bieten wir die Fachhinweise an, um die Melder*innen zu unterstützen. Damit möchten wir sie nicht verunsichern oder gar bevormunden. Jede*r Melder*in entscheidet selbst, wie im individuellen Fall mit den Fachhinweisen umzugehen ist!
Werden durch die Fachhinweise offenkundige Fehler erkannt und korrigiert, bevor die Beobachtungsmeldung abgeschickt wird, ist das von großem Vorteil. Manchmal sind sich Melder*innen aber nicht sicher, ob ihre Angaben tatsächlich falsch sind. Verzichten Sie in einer solchen Situation bitte nicht darauf, die Beobachtungen zu melden, denn vielleicht liegen Sie ja richtig und die ungewöhnliche Beobachtung belegt möglicherweise eine neue Entwicklung.
Dies soll anhand eines Beispiels veranschaulicht werden. Noch vor nicht allzu langer Zeit haben praktisch alle Mönchsgrasmücken in Afrika und teilweise in Großbritannien überwintert. Beobachtungen dieser Vögel in Deutschland wären im Winterhalbjahr früher als höchst unwahrscheinlich eingestuft worden. Inzwischen ist das aber anders, denn immer mehr Mönchsgrasmücken versuchen Überwinterungen in unseren Breiten und werden dabei beobachtet.
Tipp: Melden Sie Beobachtungen, bei denen Sie selbst nicht ganz sicher über die Korrektheit sind, bitte trotzdem und kennzeichnen Sie sie mit „Bestimmung unsicher“. Sie brauchen dafür bei der Eingabe der Daten lediglich ein Häkchen an entsprechender Stelle des Erfassungsformulars zu setzen.
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