- Misteln (Viscum album), (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
- Elstern (Pica pica) beim Nestbau, (c) Gudrun Knoth/NABU-naturgucker.de
- Misteln (Viscum album), (c) Birgit Kurth/NABU-naturgucker.de
- Nest eines Mäusebussards (Buteo buteo), (c) Petra Kunz/NABU-naturgucker.de
- Graureiher (Ardea cinerea) auf ihren Nestern, (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
- Brutkolonie der Kormorane (Phalacrocorax carbo) mit typischen weißen Kotspuren, (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
- Verlassenes Nest der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina), (c) Holger Selisky/NABU-naturgucker.de
- Europäisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) im Kobel, (c) Bernhard Caspar/NABU-naturgucker.de
In den kahlen Bäumen des Spätherbstes und Winters ist der Blick frei auf die Nester von Vögeln, Eichhörnchen und Asiatischen Hornissen sowie auf die Misteln. Während dieser Zeit lassen sich ganz einfach Zählungen durchführen, die Rückschlüsse auf die Verbreitung und Ausbreitung der Zielarten unseres Meldeprojekts zulassen. Helfen Sie mit, indem Sie nach Nestern und Misteln Ausschau halten und uns Ihre Beobachtungen melden!
Beobachtungen melden und Arten erkennen
Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie Ihre Sichtungen von Nestern und/oder von Misteln dokumentieren würden. Misteln zu erkennen, ist vergleichsweise leicht. Bei den Nestern verschiedener Tiere ist dieses Vorhaben ein klein wenig schwieriger. Zur Unterstützung haben wir als Hilfestellung einen Bestimmungsschlüssel erstellt, den Sie auf der → Aktionsseite finden. Dort können Sie auch gleich Ihre Sichtungen melden. Darüber hinaus halten wir → Beschreibungen der Nester sowie Neststandorte der Zielarten für Sie bereit.
Im Zusammenhang mit Ihren Meldungen sind einige Details wichtig:
- Wenn Sie uns Ihre Beobachtungen mitteilen möchten, wäre es hilfreich, wenn Sie dabei vermerken könnten, wie viele Exemplare Sie gesehen haben. Vielleicht erkennen Sie auch die Baumart, auf der sich die Nester bzw. Misteln befinden. Dann können Sie den entsprechenden Artnamen im Bemerkungsfeld des Meldeformulars notieren.
- Es wäre zudem sehr hilfreich, wenn Sie Ihre Beobachtung inklusive einer Punktverortung melden würden. Das ist ganz leicht möglich, indem Sie auf der Aktionsseite per Mausklick den Marker entsprechend auf der Karte platzieren. So lässt sich der genaue Standort der von Ihnen beobachteten Nester und/oder Misteln innerhalb eines Gebiets nachvollziehen.
- Mistelbeobachtungen: Wenn Sie es erkennen können, notieren Sie bitte, ob die von Ihnen gesichteten Misteln zum Beobachtungszeitpunkt Beeren getragen haben. Geben Sie diese Information bitte im Meldeformular der Aktionsseite im Auswahlfeld „Beobachtung“ unter der Detailangabe „fruchtend/sporend“ an.
- Belegfotos zu Ihren Beobachtungen sind immer erwünscht!
- Achten Sie bitte stets darauf, beim Beobachten keine Tiere zu stören und keine Pflanzen/Pilze zu beschädigen.
Das Aufspüren von Nestern ist im Winter oft keine allzu große Herausforderung. Sie einer Art zuzuordnen, ist hingegen in vielen Fällen nicht ganz so leicht. In diesem Beobachtungsprojekt konzentrieren wir uns deshalb auf leicht erkennbare Nesttypen.
Neben Beobachtungen und Fotos von Nestern und Misteln können Sie über unser Meldeportal auch Sichtungen anderer Tier-, Pflanzen- und Pilzarten dokumentieren. Falls Sie die Arten nicht kennen, können Sie auf unserem Meldeportal um → Bestimmungshilfe bitten.
Weiterführende Infos über alle Zielarten unseres Beobachtungsprojekts finden Sie → hier.
Die besten Beobachtungsmöglichkeiten von Nestern und Misteln bieten sich in den Monaten 11 – 02 (03), also von November bis Februar und teils noch bis in den März hinein.
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Selbstverständlich können Sie Ihre Beobachtungen der Zielarten sowie alle weiteren Naturbeobachtungen ganzjährig mithilfe der → Aktionsseite auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker dokumentieren.
Während des Sommerhalbjahres, wenn die Laubbäume ihre Blätter tragen, fallen Vogelnester meist kaum auf. Selbst die großen Nester von Eulen, Elstern, Greifvögeln und Hornissen fallen dann oft nicht ins Auge. Dasselbe gilt für Misteln, sofern sie nicht in sehr hoher Zahl in einem Baum wachsen. Auch die Nester der Europäischen Eichhörnchen, sogenannte Kobel, sind schwer zu entdecken. Hinzu kommt, dass viele unserer heimischen Vögel vom Frühling bis in den Sommer hinein brüten. Es könnte sie deshalb stören, wenn sich Menschen in der Nähe ihrer Nester aufhalten.
Nachdem die Laubbäume im Herbst ihre Blätter abgeworfen haben, ändert sich die Lage und Nester, die sich im Geäst befinden, sind oft gut zu erkennen. Lediglich die immergrünen Nadelbäume machen es uns nicht ganz so leicht. Sie verbergen die Nester auch im Winter vor unseren Blicken. Misteln lassen sich während der kalten Jahreszeit auf Laubbäumen hingegen sehr gut beobachten, da sie grün bleiben und sich dadurch von den kahlen Bäumen abheben.
Was Störungen der Tiere angeht, besteht beim Beobachten in fast allen Fällen kein Risiko. Zu diesem Zeitpunkt ist das Brutgeschäft der Vögel in der Regel abgeschlossen, sodass es unproblematisch sein sollte, sich ihren Nestern zu nähern. Dasselbe gilt für Asiatische Hornissen, die im Winter nicht aktiv sind. Eichhörnchen könnten sich allerdings in ihren Nestern aufhalten, weshalb Sie sich ihnen nicht zu weit nähern sollten.
Der Spätherbst und der Winter sind somit ideal geeignet, um sich der Frage zu widmen, wo es Säugetier-, Hornissen- oder Vogelnester bzw. Misteln gibt. Es gibt gute Gründe, warum wir Ihr Augenmerk bei der Naturbeobachtung gern in diese Richtung lenken möchten.
Seit einigen Jahren ist die Mistel in Deutschland stark auf dem Vormarsch. Diese Pflanzenart kann hoch oben auf Ästen und Zweigen von Bäumen wachsen, weil sie ihre Wirte parasitiert. Mit ihren Wurzeln dringt sie in die Bäume ein und entzieht ihnen Nährstoffe und Wasser. Deshalb stellt die Mistel vor allem in Streuobstbeständen eine potenzielle Gefahr für die Obstbäume dar, siehe → Veröffentlichung des NABU. Aktuelle Daten zur Bestandsgröße der Mistel können dabei helfen, ihre Ausbreitung noch intensiver zu erforschen.
Beim Betrachten der Bäume und Sträucher – und in manchen Fällen der Nisthilfen – kann im Winter nicht nur auf Misteln, sondern auch auf größere Nester von Greifvögeln, Tauben, Rabenvögeln, Kormoranen, Graureihern und Weißstörchen geachtet werden. Werden entsprechende Beobachtungen gemeldet, lässt sich damit belegen, dass sich in dem jeweiligen Gebiet ein ehemaliges Brutrevier der Nestbauer befand beziehungsweise sich dort vielleicht noch eine aktive Brutkolonie befindet.
Eine Besonderheit ist, dass Vögel mitunter ihre Nester in Misteln errichten. Meist ist es im Winter schwierig, die Vogelart zu bestimmen, da die Tiere ihr Nest längst verlassen haben. Dennoch ist dies ein interessantes Phänomen, dem Beachtung geschenkt werden sollte.
Wenn sie sich in Laubbäumen befinden, werden die Nester der Eichhörnchen im Winterhalbjahr gut erkennbar. Mit etwas Glück kann man die flinken Tiere im Herbst dabei beobachten, wie sie ihre Kobel errichten. Manchmal bauen sie diese Unterkünfte aus Naturmaterialien sogar in unmittelbarer Nähe des Menschen, zum Beispiel auf Balkonen oder außen gelegenen Fensterbrettern.
Europäische Hornissen bauen ihre Nester gerne in geschützten, dunklen Hohlräumen, beispielsweise in kleinen Baumhöhlen. Diese sind nicht immer leicht zu finden. Anders ist es bei der invasiven Asiatischen Hornisse, die sich derzeit in Deutschland immer weiter ausbreitet. Sie baut ihre hängenden Nester typischerweise an Ästen oder in Sträuchern. Da die Ausbreitung dieser ursprünglich aus Asien stammenden Insektenart derzeit erforscht wird, ist es wichtig, Neststandorte zu melden.
Vielleicht fragen Sie sich, weshalb Sie beim Melden Ihrer Beobachtungen Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse angeben müssen. Das hat wichtige Gründe:
- Wir sind dazu verpflichtet, die gesetzlichen Vorgaben zur Kennzeichnung Urheberrecht zu befolgen. Das bedeutet, auf unserem Meldeportal dargestellte Beobachtungen, Bilder und Videos müssen mit den Namen der Melder*innen gekennzeichnet werden. Hintergrundinformationen dazu finden Sie in einem → Beitrag zu diesem Thema.
- Alle auf unserem Meldeportal veröffentlichten Beobachtungen, Bilder und Videos werden der Forschung und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt. Bei der Auswertung der Daten kann es geschehen, dass sich Rückfragen zu einzelnen Sichtungen ergeben. Dafür ist es wichtig, dass wir Sie per E-Mail erreichen können. Sollen Ihre Daten in einer wissenschaftlichen Publikation zitiert werden, erfolgt dies in der Regel wegen der Urheberrechtsvorgaben mit Namen; siehe dazu auch Punkt 1.
Grundsätzlich behandelt NABU|naturgucker Ihre personenbezogenen Daten so, dass die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union erfüllt sind. Hier finden Sie unsere → Datenschutzerklärung.
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Ihr Artenwissen vergrößern bei der NABU|naturgucker-Akademie
Für alle, die gern ihr Wissen über Vögel ausbauen möchten, gibt es das umfangreiche Lernangebot „Vögel Grundwissen“. Und für Pflanzenbegeisterte steht ebenfalls ein umfangreicher Kurs bereit, der fundiertes Basiswissen vermittelt. Klicken Sie sich rein!
Die NABU|naturgucker-Akademie ist ein Online-Lernort für Naturbegeisterte mit vielfältigem Angebot. Dabei entscheiden Sie, wann und wie viel Sie lernen möchten. Sämtliche Inhalte stehen Ihnen kostenlos zur Verfügung.
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