Im Spätherbst und Winter ist in kahlen Bäumen der Blick frei auf Vogelnester und Misteln. Während dieser Zeit lassen sich ganz einfach Zählungen durchführen, die Rückschlüsse auf die Verbreitung und Ausbreitung der Projekt-Zielarten zulassen. Helfen Sie mit, indem Sie Ausschau nach Nestern und Misteln halten und uns Ihre Beobachtungen melden!
Beobachtungen melden und Arten erkennen
Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie Ihre Sichtungen von Nestern und/oder von Misteln auf → unserem Meldeportal dokumentieren würden. Misteln zu erkennen, ist meist vergleichsweise leicht. Bei den Nestern gestaltet sich dieses Vorhaben ein klein wenig schwieriger. Als Hilfestellung haben wir für Sie einen Bestimmungsschlüssel und Beschreibungen der Nester und Neststandorte der Zielarten zusammengestellt, die Sie → hier finden. Vorab sei erwähnt, dass für uns im Zusammenhang mit Ihren Meldungen einige Details wichtig sind:
- Möchten Sie uns Ihre Mistelbeobachtungen mitteilen, wäre es wünschenswert, dass Sie dabei vermerken, wie viele Exemplare Sie gesehen haben und auf welcher Baumart sie wuchsen. Das ist allerdings nur möglich, wenn Sie auf unserem Meldeportal angemeldet sind.
Tipp: Auf der → entsprechenden Hilfeseite können Sie nachlesen, wie man einer Beobachtung eine zweite Art hinzufügt. - Sehr hilfreich wäre es zudem, wenn Sie die Beobachtung inklusive einer Punktverortung melden würden, was ganz leicht möglich ist, indem Sie auf der unten verlinkten Aktionsseite per Mausklick den Marker entsprechend auf der Karte platzieren. So lässt sich innerhalb eines Gebiets der genaue Standort der von Ihnen beobachteten Nester und/oder Misteln nachvollziehen.
- Falls Sie es erkennen können, notieren Sie bitte, ob die gegebenenfalls von Ihnen gesichteten Misteln zum Beobachtungszeitpunkt Beeren getragen haben oder nicht. Dies können Sie im Meldeformular der Aktionsseite im Auswahlfeld „Beobachtung“ angeben, indem Sie die Detailangabe „fruchtend/sporend“ auswählen.
- Belegfotos zu Ihren Beobachtungen sind immer erwünscht!
- Achten Sie beim Beobachten bitte stets darauf, beim Beobachten keine Tiere zu stören.
Das Aufspüren von Nestern ist im Winter oft keine allzu große Herausforderung. Sie einer Art zuzuordnen, ist hingegen in vielen Fällen nicht ganz so leicht. In diesem Beobachtungsprojekt konzentrieren wir uns deshalb auf leicht erkennbare Nesttypen, siehe weiter unten.
Selbstverständlich können Sie beim Melden der Nester gern eine Punktverortung durchführen. Ferner können Sie Fotos der Nester hochladen – und gern auch die von anderen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Auf unserem Meldeportal gibt es neben der Möglichkeit, diese Fotos als Belegbilder zu präsentieren, ebenso die Option, andere Aktive unseres Netzwerks um → Bestimmungshilfe zu bitten.
Weiterführende Infos über alle Zielarten unseres Beobachtungsprojekts finden Sie → hier.
Die besten Beobachtungsmöglichkeiten von Nestern und Misteln bieten sich in den Monaten 11 – 02 (03), also von November bis Februar und teils noch bis in den März hinein.
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Selbstverständlich können Sie Ihre Beobachtungen der Zielarten aber ganzjährig auf dem Meldeportal dokumentieren.
Während des Sommerhalbjahres, wenn die Laubbäume ihre Blätter tragen, fallen Vogelnester meist kaum auf. Sogar die großen Nester von Eulen und Elstern sowie die von Greifvögeln springen dann nicht unbedingt ins Auge. Dasselbe gilt in vielen Fällen für Misteln, sofern sie nicht gerade in sehr hoher Zahl in einem Baum wachsen. Das Aufspüren der Nester der Europäischen Eichhörnchen, Kobel genannt, ist ebenso eine große Herausforderung. Hinzu kommt, dass viele unserer heimischen Vögel vom Frühling bis in den Sommer hinein brüten. Es könnte sie deshalb stören, wenn sich Menschen in der Nähe ihrer Nester aufhalten.
Nachdem die Laubbäume ihre Blätter im Herbst abgeworfen haben, ändert sich die Lage. Das Brutgeschäft der Vögel ist abgeschlossen und es sollte deshalb unproblematisch sein, sich ihren Nestern zu nähern. Vogel- und Eichhörnchennester sind während dieser Zeit außerdem oft sehr gut zu erkennen. Lediglich die immergrünen Nadelbäume machen es uns nicht ganz so leicht. Sie verbergen die Nester auch im Winter vor unseren Blicken. Misteln lassen sich während der kalten Jahreszeit auf Laubbäumen bestens beobachten, da sie anders als diese im Winter grün bleiben.
Somit sind der Spätherbst und der Winter ideal dafür geeignet, sich der Fragestellung zu widmen, wo es Säugetiernester, Vogelnester oder Misteln gibt. Zudem existieren gute Gründe dafür, dass wir Ihr Augenmerk bei der Naturbeobachtung gern in diese Richtung lenken möchten.
Seit einigen Jahren ist die Mistel in Deutschland stark auf dem Vormarsch. Diese Pflanzenart kann hoch oben auf Ästen und Zweigen von Bäumen wachsen, weil sie ihre Wirte parasitiert. Mit ihren Wurzeln dringt sie in die Bäume ein und entzieht ihnen Nährstoffe sowie Wasser. Deshalb stellt die Mistel vor allem in Streuobstbeständen für die Obstbäume eine potenzielle Gefahr dar, siehe → Veröffentlichung des NABU. Aktuelle Daten zur Bestandsgröße der Mistel können helfen, ihre Ausbreitung noch intensiver zu erforschen.
Beim Betrachten der Bäume und Sträucher sowie in manchen Fällen der Nisthilfen kann im Winter aber nicht nur auf Misteln, sondern genauso auf größere Nester von Greifvögeln, Tauben, Rabenvögeln, Kormoranen, Graureihern und Weißstörchen geachtet werden. Werden entsprechende Beobachtungen gemeldet, lässt sich damit belegen, dass in dem jeweiligen Gebiet ein Brutrevier der Nestbauer gelegen haben muss beziehungsweise sich dort vielleicht eine noch aktive Brutkolonie befindet.
Eine Besonderheit ist, dass mitunter Vögel ihre Nester in Misteln errichten. Meist ist es schwierig, die Vogelart im Winter zu bestimmen, da die Tiere ihr Nest längst verlassen haben. Dennoch handelt es sich um ein interessantes Phänomen, dem Beachtung geschenkt werden sollte.
Befinden sie sich in Laubbäumen, werden im Winterhalbjahr auch die Nester der Eichhörnchen gut sichtbar. Mit ein wenig Glück kann man die flinken Säuger im Herbst sogar dabei beobachten, wie sie ihre Kobel errichten. Manchmal bauen sie diese Unterkünfte aus Naturmaterialien zudem in unmittelbarer Nähe des Menschen auf Balkonen oder sogar außen gelegenen Fensterbrettern.
Vielleicht fragen Sie sich, weshalb Sie beim Melden Ihrer Beobachtungen Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse angeben müssen. Das hat wichtige Gründe:
- Wir sind dazu verpflichtet, die gesetzlichen Vorgaben zur Kennzeichnung Urheberrecht zu befolgen. Das bedeutet, auf unserem Meldeportal dargestellte Beobachtungen, Bilder und Videos müssen mit den Namen der Melder*innen gekennzeichnet werden. Hintergrundinformationen dazu finden Sie in einem → Beitrag zu diesem Thema.
- Alle auf unserem Meldeportal veröffentlichten Beobachtungen, Bilder und Videos werden der Forschung und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt. Bei der Auswertung der Daten kann es geschehen, dass sich Rückfragen zu einzelnen Sichtungen ergeben. Dafür ist es wichtig, dass wir Sie per E-Mail erreichen können. Sollen Ihre Daten in einer wissenschaftlichen Publikation zitiert werden, erfolgt dies in der Regel wegen der Urheberrechtsvorgaben mit Namen; siehe dazu auch Punkt 1.
Grundsätzlich behandelt NABU|naturgucker Ihre personenbezogenen Daten so, dass die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union erfüllt sind. Hier finden Sie unsere → Datenschutzerklärung.
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Falls Sie Hilfe bei der Bedienung der Aktionsseite benötigen, besuchen Sie bitte unsere → Hilfeseiten.
Ihr Artenwissen vergrößern bei der NABU|naturgucker-Akademie
Die NABU|naturgucker-Akademie ist ein Online-Lernort für Naturbegeisterte mit vielfältigem Angebot. Dabei entscheiden Sie, wann und wie viel Sie lernen möchten. Sämtliche Inhalte stehen Ihnen kostenlos zur Verfügung.
Für alle, die gern ihr Wissen über Vögel ausbauen möchten, gibt es das umfangreiche gleichnamige Lernthema. Und für Pflanzenbegeisterte steht ebenfalls ein umfangreicher Kurs bereit. Klicken Sie sich rein!
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