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Gardasee: Monte Baldo und drumherum – Pflanzenschätze

  • Blick auf Torbole im Norden des Gardasees
    Blick auf Torbole im Norden des Gardasees, (c) Dr. Max Seyfried

Land: Italien
Termin: Die Termine für 2025 stehen momentan noch nicht fest (9 Reisetage)
Reiseleitung: → Dr. Max Seyfried
Teilnehmende: min. 5, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen

An den größten italienischen See und in die ihn umrahmenden Gardaseeberge mit kleineren Bergseen geht es auf dieser kontrastreichen Reise. Sie gehören zu den Südlichen Kalkalpen und steigen auf teils mehr als 2 200 Höhenmeter. Von hier aus erstreckt sich der von Gletschern geformte Gardasee hinaus in die Po-Ebene.

Seit Jahrhunderten begeistert die reizvolle Landschaft Dichter*innen und Schriftsteller*innen. Ebenso zieht sie mit ihrer großen botanischen Vielfalt, darunter Orchideen und vielen endemischen Pflanzen, seit langem Pflanzenfreund*innen an. Mediterrane Arten sind hier ungewöhnlich weit im Norden zu finden, was auch für Kulturen von Oliven und Zitrusfrüchten gilt.

Alle Exkursionstage führen mit leichten Wanderungen zu den schönsten Fundorten beeindruckender und seltener Pflanzen. Der Bergrücken des → Monte Baldo zwischen Gardasee und Etschtal ist bereits seit dem 16. Jahrhundert als solcher bekannt. Arten aus dem Norden wie vom Mittelmeer gedeihen hier in mehreren, dicht aufeinanderfolgenden Vegetationsstufen.

Kaum berührt erscheint die Landschaft um den → Tennosee auf 570 Metern Höhe, der mit seiner intensiven blaugrünen Farbe lockt. Dagegen ist der Loppiosee nördlich des Monte Baldo durch Trockenlegung verlandet und führt nur nach starken Regenfällen Wasser. Er ist ein bedeutendes und geschütztes Feuchtgebiet mit seltenen Pflanzen, rastenden und brütenden Vögeln sowie Insekten, Amphibien und Reptilien.

Historisch und kulturell bedeutende Dörfer, Städte und Stätten bilden ebenfalls Exkursionsziele. So geht es am Westufer des Gardasees entlang nach Limone und in den Süden mit Sirmione. Genießen werden die Reisenden das milde Klima am See und die zahlreichen kulinarischen Spezialitäten und traditionellen Gerichte aus regionalen Produkten wie Wein, Käse, Fisch und Fleisch. Olivenöl verfeinert fast alle Speisen.

Programm

1. Tag: Anreise nach Nago

Individuelle Anreise nach Verona. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Treffpunkt ist der Flughafen von Verona. Gemeinsamer Transfer zum Hotel in Nago. Je nach Ankunftszeit unternehmen wir eine Erkundung im Raum Nago-Torbole, am Nordende des Gardasees.

2. bis 8. Tag: Nago

Während der folgenden sieben Tage unternehmen wir von unserem Standorthotel aus voraussichtlich folgende Exkursionen:

Am Monte Brione erwarten uns u. a. Steineichenwälder (und andere charakteristische Gehölze), →  Binsenartiger Pfriemenginster (Spartium junceum), → Blauroter Steinsame (Aegonychon purpurocaeruleum) und Orchideen wie → Ophrys apifera und → Limodorum abortivum. Im Arboretum von Arco lernen wir eine Vielzahl einheimischer und exotischer Gehölze kennen. Am Burgberg von Arco treffen wir u. a. auf Arten wie das → Apenninen-Sonnenröschen (Helianthemum apenninum), den → Westlichen Erdbeerbaum (Arbutus unedo) und die → Ährige Glockenblume (Campanula spicata).

Im Valle di Ledro besuchen wir die prähistorischen Pfahlbauten, den Ampola-See mit → Gelber Teichrose (Nuphar lutea) und verschiedene Orchideen. Mit etwas Glück sehen wir die → Schopfige Teufelskralle (Physoplexis comosa) mit ihren auffälligen Blütenköpfen. Am Tremalzo-Pass schließlich erwarten uns weitere Orchideen, die bunte → Buchsblättrige Kreuzblume (Polygala chamaebuxus), → Strahlen-Ginster (Genista radiata), → Zwerg-Kreuzdorn (Rhamnus pumila) und → Monte-Baldo-Segge (Carex baldensis).

Eine Rundfahrt führt uns zum Monte Baldo. Wir unternehmen einen kurzen Aufstieg von der Ostflanke her. Wiesen, Bachaue und Buchenwald mit typischen Pflanzen wie dem → Nesselkönig (Lamium orvala), einer überaus eindrucksvollen Taubnessel-Art, sowie → Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata), → Leberblümchen (Hepatica nobilis) und → Echter Pfingstrose (Paeonia officinalis) sind unsere Ziele. Eine kurvige Runde führt uns mit dem Bus um die Corna Piana. Und ein kurzer Abstieg von der Bocca del Creer über Almwiesen bringt uns zu Orchideenstandorten mit (u. a.) → Orchis pallens, → Dactylorhiza sambucina und → Traunsteinera globosa.

An einem weiteren Tag bewegen wir uns rund um den Gardasee. Zunächst geht es entlang der szenisch herausragenden Westuferstraße: Limone, Schauderterrasse in Pieve di Tremosine mit einer spektakulärer Anfahrt, das exzentrische Vittoriale degli Italiani von Gabriele D’Annunzio, der von André Heller eingerichtete Botanische Garten von Gardone bis nach Rocca di Manerba über einer Kreideklippe am See. Im Süden und Osten gelangen wir dann zur Halbinsel Sirmione, dem Monte Luppia mit Aussichtsterrasse, wo wir auf typische Pflanzen wie z. B. → Sibirische Glockenblume (Campanula sibirica) und den → Schriftfarn (Asplenium ceterach) treffen. Das ist mehr, als an einem Tag zu schaffen ist, aber wir entscheiden nach Wetter- und Interessenlage.

Mit der Seilbahn fahren wir von Malcesine aus auf Monte Baldo. An der Bergstation erwarten uns → Alpenmurmeltiere (Marmota marmota), eine breite Palette alpiner Pflanzen, Dactylorhiza sambucina und → Weiße Trichterlilien (Paradisea liliastrum). Von dort oben bietet sich uns ein spektakulärer Blick auf den Gardasee. Von der Mittelstation aus sind ‒ je nach Wanderlust – weitere botanische Entdeckungen möglich.

Wir besuchen den See mit dem berühmtesten Blau, Lago di Tenno, wandern ein Stück um und durch das „schönste Dorf Italiens“, Canale di Tenno, mit einer Wiese voll → Neotinea tridentata und besuchen die eindrucksvollen Wasserfälle von Varone.

Zwischen Nago und Mori liegt der Loppio-See, oder zumindest das, was davon nach diversen Maßnahmen zur Trockenlegung noch übrig ist. Heute gibt es dort ein bedeutendes Feuchtgebiet mit zahlreichen Vogel- und Insektenarten. Weiter geht es für uns nach Rovereto bzw. in das Felssturzgebiet südlich dieser Stadt. Dort hat Dante Alighieri den Eingang zur Hölle lokalisiert und wir gehen auf die Suche nach (echten!) Dinosaurier-Spuren sowie → Aufrechter Waldrebe (Clematis recta) und → Epipactis atrorubens.

9. Tag: Rückreise ab Nago

Gemeinsamer Transfer von Nago zum Flughafen Verona. Individuelle Rück- oder Weiterreise.

Artimpressionen

Preise pro Person

Grundpreis im Doppelzimmer: 1.920 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 270 €

An-/Abreisemöglichkeiten

Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 52 kg CO2): ab etwa 170 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 389 kg CO2): ab etwa 280 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 78 kg CO2)

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Verona
  • Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.