Online-Vortrag: Pilze – faszinierende Fadenwesen
Pilze – oft im Verborgenen wirkend – erfüllen in unseren Ökosystemen zwei wichtige Funktionen, ohne die das Leben, wie wir es kennen, kaum möglich wäre. Zum einen sind sie unermüdliche Zersetzer: Sie bauen abgestorbenes organisches Material wie Blätter, Wurzeln und Äste ab und schließen so den ökologischen Kreislauf auf höchst effiziente Weise. Bei diesem Prozess werden wertvolle Nährstoffe freigesetzt, die Pflanzen und anderen Lebewesen wieder zur Verfügung stehen. Ohne diese „Recycling-Meister“ würden sich organische Abfälle in unseren Landschaften anhäufen und der Nährstofffluss käme zum Erliegen.
Zum anderen gehen viele Pilzarten eine faszinierende Symbiose mit Pflanzen ein, die als Mykorrhiza bezeichnet wird. Dabei bilden die Pilzfäden ein weit verzweigtes Netzwerk im Boden und stehen in einer innige Verbindung mit den Pflanzenwurzeln. Von dieser Partnerschaft profitieren beide Seiten. Der Pilz erhält von der Pflanze lebenswichtige Kohlenhydrate, während er im Gegenzug die Nährstoff- und Wasseraufnahme der Pflanze deutlich verbessert. Darüber hinaus schützt das Mykorrhizanetzwerk die Pflanze vor Krankheitserregern und trägt zur Stabilisierung des Bodens bei. So erfüllen Mykorrhizapilze vielfältige und unverzichtbare Aufgaben für das gesamte Ökosystem Wald und darüber hinaus.
Diese beeindruckenden Fähigkeiten der Pilze eröffnen uns Menschen immense Möglichkeiten. Beispielsweise können wir ihre zersetzenden Eigenschaften für innovative Ansätze in der Bodensanierung nutzen. Das und mehr thematisiert dieser Online-Vortrag über die uns umgebenden Pilze und wie sie uns dabei helfen können, große Herausforderungen naturverträglich zu meistern.
Referentin und Referent: Dr. Rita Lüder und Frank Lüder
Wenn Sie am Veranstaltungsabend nicht dabei sein können, können Sie die Aufzeichnung der Veranstaltung später als Video streamen – natürlich kostenlos!
Bildquelle
Der Gold-Röhrling (Suillus grevillei) geht eine Partnerschaft mit der Europäischen Lärche (Larix decidua) ein, (c) Ulf Simon/NABU-naturgucker.de