Startseite » Forschung » Artenwissen und Wissen über Arten » Auswertungen von Beobachtungsdaten » Was macht das Tagpfauenauge bisher in diesem Jahr?

Was macht das Tagpfauenauge bisher in diesem Jahr?

  • Tagpfauenauge (Aglais io), (c) Dennis Thesing/NABU-naturgucker.de
    Tagpfauenauge (Aglais io), (c) Dennis Thesing/NABU-naturgucker.de

Stand: 01.06.2025

Wir sind dieses Mal der Frage nachgegangen, wie die Beobachtungssituation einiger Schmetterlingsarten ist. Bilden die Beobachtungen auf dem → Meldeportal von NABU|naturgucker die gefühlt vielen Tagpfauenaugen ab? Sehen Sie selbst …

Zunächst sind die absoluten Beobachtungszahlen für die einzelnen Arten dargestellt. Es zeigt sich, dass lediglich das Tagpfauenauge (Aglais io) einen Zuwachs verzeichnen konnte.

Setzt man die Beobachtungszahlen jedoch in Relation zu den Gesamtbeobachtungen von Schmetterlingen, verändert sich das Bild ein wenig. In der Grafik ist der Vergleich der Beobachtungszahlen in Form eines normalisierten Index dargestellt. Dieser Index berechnet sich aus den beobachteten Individuen und Beobachtungen einer Art, die auf alle Schmetterlingsbeobachtungen im Bezugszeitraum bezogen werden (hier: Januar–Mai, Bezugszeitraum 2020–2023). Dabei zeigt sich ebenfalls der bereits in den sozialen Medien kommunizierte positive Trend des Tagpfauenauges (Aglais io). Die Beobachtungszahlen des Admirals (Vanessa atalanta) sind leicht rückläufig, wohingegen der Kleine Fuchs (Algais urticae) im Vergleich zu 2024 ein wenig besser dasteht.

Tagpfauenauge (Aglais io)

Wie die Karte erkennen lässt, konnte das Tagpfauenauge in vielen Bundesländern im Jahr 2025 im Vergleich zum Mittel von 2020–2023 zulegen. Lediglich aus Thüringen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Mecklenburg-Vorpommern wurden weniger Tagpfauenaugen gemeldet. Den stärksten Zuwachs von 65 % verzeichnete Nordrhein-Westfalen.

Die Beobachtungszahlen (gleitender Mittelwert über 7 Tage) des Tagpfauenauges sind ab Mitte März höher als die Beobachtungszahlen zum Vergleichsjahr 2024. Dieser Trend hält bis Anfang Mai an, dann gehen die Beobachtungen deutlich zurück.

Kleiner Fuchs (Aglais urticae)

Wenngleich der Kleine Fuchs in diesem Jahr bisher wieder etwas häufiger gemeldet wurde, sieht die langfristige Beobachtungsstatistik nicht so gut aus. In allen Bundesländern hat der Kleine Fuchs im Vergleich zum Beobachtungsmittel (2000–2023) teils große Einbußen zu verzeichnen. Im Westen und Nordosten Deutschlands liegen die Rückgänge bei bis zu 75 %. Aus Sachsen-Anhalt wurde im Jahr 2025 noch bisher kein einziger Kleiner Fuchs gemeldet.

Auch beim Vergleich der absoluten Beobachtungszahlen (gleitender Mittelwert) der Jahre 2024 und 2025 zeigt sich, dass der Kleine Fuchs Anfang März und im Mai häufiger gemeldet wurde, als im Vergleichsjahr 2024. Allerdings wurde die Art im April deutlich seltener beobachtet wurde.

Admiral (Vanessa atalanta)

Die Beobachtungssituation bei Admiral ist etwas komplexer. So verzeichnen auch Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in 2025 den größten Rückgang der absoluten Beobachtungen, jedoch sind die Beobachtungen in den meisten Bundesländern rückläufig. Lediglich in Berlin und Brandenburg haben die Beobachtungen des Admirals im Jahre 2025 im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2020 – 2023 zugenommen haben.

So sind sich auch die Beobachtungszahlen der Jahre 2024 und 2025 beim Admiral am ähnlichsten. In beiden Jahres werden viele Beobachtung in den ersten Märztagen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker gemeldet. Ab Ende März flachen die Kurven etwas ab, wobei die Beobachtungen aus dem Jahr 2025 stärker zurückgehen, wodurch der geringer-ausfallende Index (siehe oben) dieser Art zustande kommt.