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Citizen-Science-Forschung von NABU|naturgucker

  • Aha-Erlebnis in der Natur, (c) Elisabeth Wieborg
    Aha-Erlebnis in der Natur, (c) Elisabeth Wieborg

Mit unserem Meldeportal für Naturbeobachtungen bieten wir eine Plattform, auf der alle Interessierten unabhängig von ihrem Kenntnisstand ihre Naturbeobachtungsdaten hochladen und somit Biodiversitätsdaten speichern können. Es gibt bewusst keinerlei Teilnahmehürden oder Vorschriften, um die (aufkommende) Begeisterung für die Naturbeobachtung nicht zu dämpfen. Menschen sollen dazu ermutigt werden, ihre Sichtungen zu dokumentieren und sich daran zu beteiligen, einen großen Datenbestand aufzubauen. Sie sollen dazu in die Lage versetzt werden, sich auf einfache und unkomplizierte Weise an wissenschaftlichen Projekten zu beteiligen. Des Weiteren dienen die Internetseite und unsere Apps als Basis verschiedener Meldeaktionen, die wir vor allem mit unserem Partner, dem NABU, gemeinsam durchführen.

Obgleich einige Meldeaktionen auf bestimmte Arten(gruppen) fokussieren, verfolgen wir insgesamt einen ganzheitlichen Ansatz: Beobachtungen sämtlicher Organismen aus den Reichen Tiere, Pflanzen und Pilze können ebenso wie → Lebensraumtypen gemeldet werden. Hieraus ergibt sich ein facettenreiches Gesamtbild, das einerseits Rückschlüsse auf das Vorkommen einzelner Arten und andererseits auf das Zusammenspiel verschiedener Spezies ermöglicht. Liegen zusätzlich Angaben zu den von den Organismen bewohnten Lebensräumen vor, können die Daten entsprechend umfassend interpretiert und ausgewertet werden. Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind alle Daten öffentlich einsehbar und werden von uns außerdem datenschutzkonform an die internationale Biodiversitätsdatenbank → GBIF.org weitergegeben.

Durch das Betreiben unseres Meldeportals für Naturbeobachtungen leisten wir einen Beitrag dazu, das Thema Artenvielfalt und deren unmittelbares Erleben, Entdecken und Erforschen in die Gesellschaft zu transportieren und Citizen Science zu stärken. Dass es beim Melden der Naturbeobachtungen in einigen Fällen zu Fehlbestimmungen kommt, ist aus unserer Sicht normal und keineswegs schädlich. Innerhalb der Aktivengemeinschaft werden viele Fehler rasch aufgedeckt und diskutiert, was einen Lerneffekt mit sich bringt. Übersehene Fehlbestimmungen sind insbesondere in den häufig gemeldeten Artengruppen zumeist unproblematisch, da sie in sehr großen Datensätzen statistisch nicht relevant sind, siehe auch unser Beitrag über → Bestimmungsfehler und ihre Folgen.

Forschenden bietet sich die Möglichkeit, mit den von engagierten Naturbegeisterten gewonnenen und auf dem Meldeportal veröffentlichten Daten zu arbeiten. Vor dem Hintergrund der jeweils verfolgten Fragestellung sollten die verwendeten Daten von ihnen plausibilisiert werden. Uns ist sehr daran gelegen, von den Forschungsergebnissen zu erfahren. Wir möchten die entsprechenden Informationen über neu gewonnene Erkenntnisse mit den Melder*innen teilen, weil sie nicht bloß Datenlieferant*innen sind: Ein wichtiger Aspekt von Citizen Science ist, die aktiven Bürger*innen an der Forschung teilhaben zu lassen, indem ihnen zumindest die Resultate vorgestellt werden und sie ihre eigenen Naturbeobachtungen im Kontext des neuen Wissens deuten können.

Weil nicht nur das Sammeln von Biodiversitätsdaten, sondern auch deren zielgerichtete Bereitstellung für NABU|naturgucker einen hohen Stellenwert haben, arbeiten wir mit dem Konsortium NFDI4Biodiversity zusammen. Es widmet sich der gemeinschaftlichen Nutzung von Biodiversitäts- und Umweltdaten, wobei die einzelnen Partner ihr jeweiliges Fachwissen zielführend einbringen.

Unsere Forschungsthemen im Bereich Citizen Science