NABU|naturgucker bietet mit seinem Meldeportal für Naturbeobachtungen allen Naturinteressierten die Möglichkeit, ihre eigenen Naturbeobachtungsdaten nach eigenen Bedürfnissen und technischen Vorlieben online zu dokumentieren. Auch Bilder und Videos können hochgeladen werden, um die Beobachtungen zu belegen und landschaftliche Eindrücke aus den Beobachtungsgebieten zu vermitteln. Darüber hinaus ermöglicht das Meldeportal den Austausch und die Vernetzung der Aktiven untereinander.
Speziell für die Nutzung mit dem Smartphone gibt es die mobile Meldeseite. Ähnlich aufgebaut sind unsere verschiedenen Aktionsseiten, die eine einfache Meldemöglichkeit für bestimmte Projektarten sowie deren Artenporträts bieten. Für die Nutzung auf größeren Bildschirmen eignet sich am besten das allgemeine Meldeportal, das den größten Funktionsumfang aufweist. Unabhängig davon, über welche Meldemöglichkeiten Beobachtungen, Bilder und Videos hochgeladen werden, werden sie alle in derselben Datensammlung gespeichert.
Virtueller Ort der Vielfalt
In der Natur bestehen zwischen verschiedenen Arten vielfältige Beziehungen und die Organismen werden überdies – unter anderem – von den in ihren Lebensräumen herrschenden Bedingungen beeinflusst. Um die Natur besser kennenzulernen und sie zu schützen, ist es oft sinnvoll, sich nicht nur auf einen sehr schmalen Ausschnitt des großen Ganzen zu konzentrieren. Auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker können deshalb sehr vielfältige Beobachtungsdaten aus aller Welt veröffentlicht werden. Während sich die einzelnen Beobachter*innen auf ihre jeweiligen Interessensgebiete konzentrieren, entsteht so trotzdem eine umfassende Datensammlung. Folglich steckt hinter dem Meldeportal eine große Biodiversitäts-Datenbank.
Aus folgenden Bereichen können Naturbeobachtungsdaten gemeldet werden:
- Tiere
- Pflanzen
- Pilze
- einige Bakterien und Viren
- Naturphänomene
- Lebensraumtypen
- Derzeit in Arbeit: Schaffung von Meldemöglichkeiten für astronomische Objekte, Gesteine, Wolken etc.
Tiere, Pflanzen, Pilze und mehr
Zu welchen Arten können Beobachtungen gemeldet werden? – Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: zu wirklich vielen! Und eigentlich sind es nicht nur Arten, sondern auch zahlreiche weitere Taxa, darunter Gattungen etc.
Momentan hält die Datenbank des Meldeportals in den folgenden Organismengruppen jeweils für Beobachtungen bereit:
- Vögel (über 15 000 Arten/Unterarten, 1 300 Synonyme) [weltweit]
- Pflanzen (über 381 000 Arten/Unterarten, 13 000 Synonyme) [weltweit]
- Säugetiere (über 15 500 Arten/Unterarten, 120 Synonyme) [weltweit]
- Amphibien/Reptilien (über 20 500 Arten/Unterarten, 370 Synonyme) [Europa, Nordamerika, Afrika, Asien]
- Schmetterlinge (über 68 000 Arten/Unterarten, 800 Synonyme) [Europa, Nordamerika, Afrika, Australien, Asien]
- Libellen (über 8 000 Arten/Unterarten, 2 500 Synonyme) [weltweit]
- Käfer (über 65 000 Arten/Unterarten, 2 000 Synonyme) [v. a. Europa]
- sonstige Insekten (Heuschrecken, Wanzen, Zweiflügler, Hautflügler, etc.) (über 87 500 Arten/Unterarten, 1 000 Synonyme)
- sonstige Tiere (Fische, Spinnentiere, Schnecken, etc.) (über 36 000 Arten/Unterarten, 1 300 Synonyme)
- Moose (über 3 500 Arten/Unterarten, 250 Synonyme) [Europa]
- Pilze (inkl. Flechten und Schleimpilze) (über 14 500 Arten/Unterarten, 4 600 Synonyme) [Europa]
Insgesamt stehen Ihnen damit rund 720 000 Taxa zum Melden Ihrer Naturbeobachtungen zur Verfügung. Darin enthalten sind über 62 000 Unterarten aus mehr als 51 000 Gattungen sowie deutlich mehr als 27 000 Synonyme und 110 000 Trivialnamen.
Sie meinen, das reicht noch nicht und Sie „brauchen“ noch südostasiatische Zikaden, australische Ringelwürmer oder was auch immer? Kein Problem!
Unser Meldeportal kann technisch selbstverständlich auch das. Wir brauchen lediglich eine entsprechende Liste (eine Vorlage stellen wir auf Nachfrage gerne zur Verfügung!), die die gewünschten Arten mit wissenschaftlicher Gattung und Art, Namen der Autor*innen sowie die Angabe der Familie und Ordnung enthält. Auf Wunsch ergänzen wir einzelne Arten in Einzelfällen gern auch manuell.
Sind Sie der Ansicht, einen oder mehrere Fehler in unserem Artenbestand gefunden zu haben (die gibt es nämlich absolut sicher!)? Oder es fehlt Ihnen noch dieser oder jener deutsche beziehungsweise anderssprachige Trivialname? Kein Problem. Bitte schicken Sie uns einfach eine E-Mail! Wir nehmen eine Ergänzung oder eine Korrektur vor, sobald wir den Fehler nachvollzogen oder den Ergänzungswunsch geprüft haben.
Alte Namen, neue Namen – welche können Sie verwenden?
Bei der Eingabe von Beobachtungsdaten können Sie zahlreiche Trivialnamen (deutsche Namen), viele englische und französische Bezeichnungen, etliche aus weiteren Sprachen und natürlich wissenschaftliche Namen sowie zahlreiche wissenschaftliche Synonyme verwenden. Ob die einzelnen Bezeichnungen in der Datenbank unseres Meldeportals hinterlegt sind, erkennen Sie daran, dass Sie beim Eintippen der ersten Buchstaben in die entsprechenden Formular- und Suchfelder rasch den Namen in einer Vorschlagsliste finden; diese umfasst in manchen Fällen nur einen Eintrag.
Innerhalb der Datenbank hat jede Art, jedes andere Taxon (Gattung, Familie etc.), jeder Lebensraumtyp und die Naturphänomene eine eigene Identifikationsnummer (ID), der gewissermaßen als „Eigenschaften“ verschiedene Bezeichnungen zugeordnet sind. Das heißt für Sie: Beim Eingeben der Beobachtungsdaten haben Sie die Wahl und das System ordnet Ihre Eingabe dem Passenden zu.
Ein Beispiel gefällig? Die Blaumeise kann einerseits mit ihrem deutschen Trivialnamen ebenso wie mit dem englischen Namen Blue Tit eingetragen werden. Darüber hinaus ist es möglich, entsprechende Beobachtungen mit Cyanistes caeruleus einzutragen, also mittels des derzeit gültigen wissenschaftlichen Namens. Bis vor einigen Jahren lautete dieser Parus caeruleus, was der Blaumeise als Synonym zugeordnet ist und deshalb nach wie vor zum Eingeben von Beobachtungsdaten verwendet werden kann.
Insbesondere die Pflanzenfreund*innen werden sich wahrscheinlich über diese breit gefächerten Möglichkeiten freuen, da in diesem Bereich die Namensänderungen noch viel häufiger für Verwirrung sorgen als in anderen Organismengruppen. Dasselbe gilt für deutsche Alternativnamen. So kann beispielsweise eine Sichtung des Löwenzahns (Taraxacum sect. ruderalia) auch unter Pusteblume und anderen Regionalnamen auf dem Meldeportal gemeldet werden. Bei den Vögeln kann der Gimpel deshalb gern als Dompfaff und der Stieglitz als Distelfink bezeichnet werden.
Sie haben weitere Namenswünsche? Senden Sie uns diese gern per E-Mail zu. Nach der Prüfung fügen wir sie dann gegebenenfalls in die Datenbank ein, damit sie anschließend von allen Aktiven verwendet werden können.