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Vorstellung der Zielarten „Phänologie“

  • Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana), (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
    Blüten der Gewöhnlichen Hasel (Corylus avellana), (c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Zielarten der jeweils aktuellen phänologischen Zeiträume, die im Fokus unseres Beobachtungsprojektes zur Phänologie stehen. Unser Partner hierbei ist der → Deutschen Wetterdienst (DWD). Nähere Informationen über das Projekt selbst sowie die Beobachtungsaufgaben finden Sie → hier.

Erstfrühling: Garten-Forsythie (Forsythia x intermedia)

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Garten-Forsythie, (c) Sonja Klein/NABU-naturgucker.de
Garten-Forsythie, (c) Sonja Klein/NABU-naturgucker.de

Die Garten-Forsythie wird im allgemeinen Sprachgebrauch häufig einfach als Forsythie bezeichnet. Weitere im deutschen Sprachraum gebräuchliche Namen lauten Goldflieder und Goldglöckchen.

Es handelt sich bei der Garten-Forsythie um eine Hybride zweier Arten aus der Gattung der Forsythien (Forsythia), was am x im wissenschaftlichen Namen zu erkennen ist. In Europa ist F. suspensa × F. viridissima relativ weit verbreitet. Als Zierpflanze ist die Garten-Forsythie beliebt, sie findet sich vor allem in Gärten, Parkanlagen und beispielsweise auf Friedhöfen. Gelegentlich ist sie darüber hinaus in freier Natur anzutreffen.

Bei der Garten-Forsythie handelt es sich um einen aufrecht wachsenden Strauch, dessen Wuchshöhe 3 m bis 4 m betragen kann. Charakteristisch ist, dass die leuchtend gelb gefärbten Blüten vor dem Blattaustrieb erscheinen. Je nach Sorte fällt der Blühbeginn in die Zeit von März bis Mai.

Hinweis: Weil die meisten Sorten der Garten-Forsythie von Insekten nicht als Nahrungsquellen genutzt werden, werden diese Pflanzen von einigen Expert*innen kritisch gesehen.

Erwähnt sei außerdem, dass sämtliche Teile der Garten-Forsythie als schwach giftig gelten.

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Erstfrühling: Scharbockskraut (Ficaria verna)

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Scharbockskraut, (c) Sabine Frey/NABU-naturgucker.de
Scharbockskraut, (c) Sabine Frey/NABU-naturgucker.de

Beim Scharbockskraut handelt es sich um eine frühjahrsgrüne, ausdauernde krautige Pflanze. Ihre Wuchshöhe beträgt nur 10 cm bis 20 cm. Weithin sichtbar sind die leuchtend gelben Blüten. Das gilt umso mehr, weil das Scharbockskraut meist größere Bestände, sogenannte Rasen, bildet.

Von Natur aus wächst diese Pflanzenart häufig und oft zahlreich in Auwäldern und krautreichen Laubmischwäldern. Daneben tritt sie regelmäßig in den Grünanlagen der Städte und Siedlungen auf, bevorzugt an schattigen bis halbschattigen Standorten wie beispielsweise unten altem Baumbestand oder im Heckenbereich. Manche Gärten bieten ihr ebenfalls gute Bedingungen.

Nicht zuletzt aufgrund ihrer frühen Blütezeit – vereinzelt schon ab Februar, ansonsten weitestgehend ab März – ist diese Pflanzenart eigentlich unverwechselbar. Ihre gelben und glänzenden Blüten ähneln denen der nahe verwandten Hahnenfuß-Arten (Ranunculus). Von diesen unterscheidet sich das Scharbockskraut im Habitus durch seine ungeteilten, rundlich-herzförmigen, meist glänzenden Laubblätter, seine geringe Wuchshöhe und den meisten rasenförmigen, das heißt den Boden bedeckenden Wuchs.

Mitunter tritt das Scharbockskraut gemeinsam mit dem → Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) auf.

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Vollfrühling: Kultur-Apfel (Malus domestica)

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Blüten des Kultur-Apfels, (c) Werner Knoth/NABU-naturgucker.de
Blüten des Kultur-Apfels, (c) Werner Knoth/NABU-naturgucker.de

Der Kultur-Apfel gehört in Deutschland zu den wichtigsten Kulturpflanzen, da seine Früchte – die Äpfel – als Nahrung ausgesprochen beliebt sind. Deshalb hat diese Pflanzenart eine große wirtschaftliche Bedeutung. Wie Destatis am 20. Januar 2021 in einer → Pressemitteilung berichtete, ist die Anbaufläche für Äpfel in Deutschland zwischen 2010 und 2020 um 6,6 % gewachsen. Geerntet wurden im Jahr 2020 deutschlandweit 1,20 Millionen Tonnen Äpfel. Über 70 % der geernteten Äpfel wurden als Tafelobst in den Handel gebracht, die restlichen Früchte würden zum Beispiel zu Säften weiterverarbeitet. In jenem Jahr stammte fast jeder vierte hierzulande geerntete Apfel aus Baden-Württemberg.

Apfelbäume sind sommergrün und sie können 8 m bis 15 m hoch werden. Ihre Krone ist oft recht breit, sofern die Bäume im Freiland oder auf Streuobstwiesen stehen. Kommerziell genutzte Apfelbäume können in ihrem Aussehen stark von der zuvor beschriebenen Form abweichen und kleiner sein sowie über eine weniger stark ausladende Krone verfügen. Dies wird durch Beschnitt erreicht und soll dazu beitragen, die Früchte leichter ernten zu können.

Die Blüten der Apfelbäume stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen und ihre fünf Kronblätter sind weiß oder rosa gefärbt. Blütenknospen sind immer relativ stark rötlich. Für Bienen und eine Reihe weiterer Insekten sind Apfelblüten wegen ihres Nektars sehr attraktiv.

In Mitteleuropa beginnt die Apfelblüte meist im Mai. Sie markiert im phänologischen Kalender den Beginn des Vollfrühlings.

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Vollfrühling: Bär-Lauch (Allium ursinum)

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Blühender Bär-Lauch, (c) Frank Philip Gröhl/NABU-naturgucker.de
Blühender Bär-Lauch, (c) Frank Philip Gröhl/NABU-naturgucker.de

Der Bär-Lauch ist ein Verwandter des Schnitt-Lauchs (Allium schoenoprasum), der Gemüse-Zwiebel (Allium cepa) und des Knoblauchs (Allium sativum). Wie diese wird er als Nahrungsmittel genutzt, denn seine Blätter sind angenehm aromatisch. Sie können beispielsweise zu Pesto verarbeitet werden.

Es handelt sich beim Bär-Lauch um eine ausdauernde krautige Pflanze und er erreicht eine Wuchshöhe von 20 cm bis 30 cm. Unterirdisch befindet sich eine sehr schlanke, länglich geformte Zwiebel. Typisch für den Bär-Lauch sind seine grundständigen Laubblätter; je Pflanzenexemplar sind es meist zwei Blätter, es können aber auch drei oder nur eines sein. Zwischen 5 mm und 20 mm ist der Blattstiel lang. An der breitesten Stelle messen die Laubblätter je nach Exemplar zwischen 2 cm und 5 cm. Auf der Oberseite sind die Blätter glänzend grün, die Unterseite wirkt matter und heller.

An aufrechten Stängeln bilden sich im oberen Bereich die Blütenstände. Sie umfassen einige wenige bis zu über 20 einzelne weiße und duftende Blüten. Etwa von Ende März bis in den Mai hinein dauert die Blühperiode dieser Pflanzenart.

Zu finden ist der Bär-Lauch insbesondere in Wäldern. Vielerorts wächst er in großen Gruppen und bildet somit dichte „Rasen“.

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