Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Zielarten der jeweils aktuellen phänologischen Zeiträume, die im Fokus unseres Beobachtungsprojektes zur Phänologie stehen. Unser Partner hierbei ist der → Deutschen Wetterdienst (DWD). Nähere Informationen über das Projekt selbst sowie die Beobachtungsaufgaben finden Sie → hier.
Vollfrühling: Kultur-Apfel (Malus domestica)
Hier geht es zum → Artporträt auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker.
Der Kultur-Apfel gehört in Deutschland zu den wichtigsten Kulturpflanzen, da seine Früchte – die Äpfel – als Nahrung ausgesprochen beliebt sind. Deshalb hat diese Pflanzenart eine große wirtschaftliche Bedeutung. Wie Destatis am 20. Januar 2021 in einer → Pressemitteilung berichtete, ist die Anbaufläche für Äpfel in Deutschland zwischen 2010 und 2020 um 6,6 % gewachsen. Geerntet wurden im Jahr 2020 deutschlandweit 1,20 Millionen Tonnen Äpfel. Über 70 % der geernteten Äpfel wurden als Tafelobst in den Handel gebracht, die restlichen Früchte würden zum Beispiel zu Säften weiterverarbeitet. In jenem Jahr stammte fast jeder vierte hierzulande geerntete Apfel aus Baden-Württemberg.
Apfelbäume sind sommergrün und sie können 8 m bis 15 m hoch werden. Ihre Krone ist oft recht breit, sofern die Bäume im Freiland oder auf Streuobstwiesen stehen. Kommerziell genutzte Apfelbäume können in ihrem Aussehen stark von der zuvor beschriebenen Form abweichen und kleiner sein sowie über eine weniger stark ausladende Krone verfügen. Dies wird durch Beschnitt erreicht und soll dazu beitragen, die Früchte leichter ernten zu können.
Die Blüten der Apfelbäume stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen und ihre fünf Kronblätter sind weiß oder rosa gefärbt. Blütenknospen sind immer relativ stark rötlich. Für Bienen und eine Reihe weiterer Insekten sind Apfelblüten wegen ihres Nektars sehr attraktiv.
In Mitteleuropa beginnt die Apfelblüte meist im Mai. Sie markiert im phänologischen Kalender den Beginn des Vollfrühlings.
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Vollfrühling: Bär-Lauch (Allium ursinum)
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Der Bär-Lauch ist ein Verwandter des Schnitt-Lauchs (Allium schoenoprasum), der Gemüse-Zwiebel (Allium cepa) und des Knoblauchs (Allium sativum). Wie diese wird er als Nahrungsmittel genutzt, denn seine Blätter sind angenehm aromatisch. Sie können beispielsweise zu Pesto verarbeitet werden.
Es handelt sich beim Bär-Lauch um eine ausdauernde krautige Pflanze und er erreicht eine Wuchshöhe von 20 cm bis 30 cm. Unterirdisch befindet sich eine sehr schlanke, länglich geformte Zwiebel. Typisch für den Bär-Lauch sind seine grundständigen Laubblätter; je Pflanzenexemplar sind es meist zwei Blätter, es können aber auch drei oder nur eines sein. Zwischen 5 mm und 20 mm ist der Blattstiel lang. An der breitesten Stelle messen die Laubblätter je nach Exemplar zwischen 2 cm und 5 cm. Auf der Oberseite sind die Blätter glänzend grün, die Unterseite wirkt matter und heller.
An aufrechten Stängeln bilden sich im oberen Bereich die Blütenstände. Sie umfassen einige wenige bis zu über 20 einzelne weiße und duftende Blüten. Etwa von Ende März bis in den Mai hinein dauert die Blühperiode dieser Pflanzenart.
Zu finden ist der Bär-Lauch insbesondere in Wäldern. Vielerorts wächst er in großen Gruppen und bildet somit dichte „Rasen“.
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Frühsommer: Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
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Der Schwarze Holunder wächst zu Sträuchern oder Bäumen heran, die bis zu 11 m hoch sein können; sie sind meist stark verzweigt. Häufig sind die Zweige bogenartig ausladend. Ihre Rinde ist graubraun gefärbt. An jüngeren Zweigen trägt die Rinde zahlreiche helle Erhebungen, die als Korkporen bezeichnet werden.
Im März und April beginnt die Entwicklung der Laubblätter. Sie sind gegenständig angeordnet und unpaarig gefiedert. Hierbei sind die Blattfiedern jeweils circa 30 cm lang. Sie bestehen für gewöhnlich aus fünf oder sieben Einzelblättern. Diese sind elliptisch, ihr Rand ist gesägt und sie weisen eine Länge von etwa 12 cm auf.
Die Blütezeit beginnt zumeist im Mai und dauert bis in den Juli. Nur wenige Millimeter sind die kleinen, cremefarbenen bis gelblich-weißen Einzelblüten groß. Sie sind in bis zu 30 cm großen, flachen Schirmrispen angeordnet. Für zahlreiche Insekten, darunter Käfer, Fliegen und Bienen, sind die Blüten des Schwarzen Holunders ergiebige Nektarquellen. Auf den großen Schirmrispen mit ihrer relativ ebenen Fläche können die Tiere sehr leicht landen.
Nach der Befruchtung bilden sich Früchte – die Holunderbeeren. Sie reifen für gewöhnlich im August und September. Haben sie ihre volle Reife erreicht, sind sie sehr dunkel schwarzrot gefärbt, meist wirken sie schwarz. Ihre Größe beträgt rund 6 mm.
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Frühsommer: Eberesche (Sorbus aucuparia)
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Die Eberesche, die volkstümlich vor allem als Vogelbeerbaum bekannt ist, wächst zu Bäumen heran, deren Wuchshöhe bis zu 15 m beträgt. Sie sind sommergrün und haben wechselständig an den Zweigen angeordnete Laubblätter. Diese sind circa 20 cm lang und rund 8 cm bis 11 cm breit. Ihre unpaarig gefiederte Blattspreite besteht in aller Regel aus 9 bis 19 länglich-elliptischen Blattfiedern. Jede Blattfieder ist ihrerseits zwischen 4 cm und 6 cm lang, die Breite beläuft sich auf circa 2 cm.
Von Mai bis Juli dauert die Blütezeit der Eberesche. Circa 200 bis 300 weiße Einzelblüten stehen jeweils in breiten Scheinrispen zusammen. Etwa 10 mm sind die einzelnen Blüten im Durchmesser groß und sie ziehen mit ihrem Nektar allerlei Insekten an.
Nach der Befruchtung bilden sich die Früchte der Eberesche. Von August bis September werden sie reif. Dann sind sie hellrot gefärbt und im Durchmesser circa 1 cm groß. Für zahlreiche Wildtiere, darunter hauptsächlich Vögel, stellen sie eine wichtige Nahrung dar. Wegen dieser großen Beliebtheit bei den Vögeln werden sie als Vogelbeeren bezeichnet. Dieser Name bezieht sich also einerseits auf die Früchte und andererseits auf die gesamte Pflanzenart.
Typische Wuchsorte der Eberesche sind Waldränder und Hecken. Im Siedlungsraum kommt sie oft in Parkanlagen vor. Weil sie relativ anspruchslos ist, kann die Eberesche Brachflächen und neu entstandene Lichtungen schnell besiedeln.
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