Das 127 Hektar große Naturschutzgebiet → Auenlandschaft Hohenrode (NSG HA 222) erstreckt sich über ein Kiesabbaugebiet in einer Biegung der Weser östlich von Rinteln. Bereits während des aktiven Kiesabbaus wurden Teilbereiche dieses Areals renaturiert. Dabei wurden naturschutzfachliche Kriterien berücksichtigt, was sich bis heute auszahlt: Charakteristisch für das artenreiche Gebiet ist seine vielfältige Landschaft. Diese umfasst typische Elemente der Weseraue wie Flutmulden, kiesige Altwasserseen, Sümpfe, Flachwasserbereiche, temporäre Stillgewässer und nahezu hochwassergeschützte Inseln. Darüber hinaus beherbergt das Naturschutzgebiet eine standorttypische Weich- und Hartholzauen-Vegetation.
Zum Naturschutz gehört auch, erholungssuchende und naturinteressierte Besucher*innen zu lenken. Für die Erkundung des Naturschutzgebiets stehen ihnen ein 0,5 km langer Stichweg und ein 1,5 km langer Rundweg zur Verfügung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist es, die Bevölkerung für die Belange von Flora und Fauna zu sensibilisieren. Dies geschieht im NSG „Auenlandschaft Hohenrode“ auf besondere Weise: Sowohl in der Beobachtungshütte als auch auf dem Beobachtungshochstand steht jeweils ein Infoterminal mit Touchscreen zur Verfügung. Über die bestehende Internetverbindung werden Inhalte von NABU|naturgucker angezeigt. Auf den Bildschirmen können Artporträts zahlreicher wichtiger, im Gebiet vorkommender Vogelarten betrachtet sowie Naturbeobachtungen gemeldet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Infoterminals dank der bestehenden Online-Verbindung aus der Ferne gewartet werden können.
Errichtet wurden diese mit Solarstrom betriebenen Infoterminals im Rahmen eines Projektes, an dem der → NABU Rinteln, der → NABU Bundesverband und NABU|naturgucker beteiligt waren. Gefördert wurde es von der → Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung.
Bewährte Bestimmungshilfe
Über die Infoterminals haben Interessierte einen niederschwelligen Zugang zu den Artporträts, die der NABU|naturgucker bereits seit Jahren erfolgreich bei verschiedenen Meldeaktionen einsetzt. Herzstück sind Fotos, die → bestimmungsrelevante Merkmale zeigen und diese in kurzen Begleittexten erläutern. Das Bildmaterial wurde ursprünglich als Lernhilfe für die Kursteilnehmer*innen der → NABU|naturgucker-Akademie entwickelt. Es ermöglicht auch ungeübten Beobachter*innen, die Merkmale der im Naturschutzgebiet gesehenen Vogelarten sowie einiger weiterer Arten wie Libellen mit den Beschreibungen auf den Bildschirmen zu vergleichen und so zu einem Bestimmungsergebnis zu gelangen.
Ergänzende Informationen, beispielsweise zu den Hauptbeobachtungszeiten, die aus dem Datenbestand des → Meldeportals von NABU|naturgucker stammen, vermitteln zusätzliches Wissen. An den Infoterminals lassen sich außerdem Rufbeispiele anhören, um die Bestimmung bei Bedarf auch anhand der Lautäußerungen der Vögel abzusichern.
Interaktive Wissensvermittlung
Die maßgeblich von NABU|naturgucker mit konzipierten Infoterminal-Angebote stellen eine richtungsweisende Weiterentwicklung der bewährten analogen Infotafeln dar, die aus vielen Naturschutzgebieten bekannt sind. Das digitale Informationssystem bietet den Besucher*innen des NSG Auenlandschaft Hohenrode die Möglichkeit, ihr Naturerlebnis vor Ort zu intensivieren, ihr Naturwissen ohne großen Aufwand zu erweitern und dieses gegebenenfalls auf bislang unbeachtete Artengruppen auszuweiten. Eigene Naturbeobachtungen können per Touchscreen unkompliziert an das Meldeportal von NABU|naturgucker übermittelt werden und stehen so allen Interessierten sowie dem Naturschutz und der Forschung öffentlich zur Verfügung.
Dank der Infoterminals sind die relevanten Informationen unmittelbar verfügbar, ohne dass die Besucher*innen eigene technische Geräte mitbringen müssen. Alternativ können sie über die auf den Touchscreens gezeigten QR-Codes mit dem eigenen Smartphone die vom NABU|naturgucker bereitgestellten Artinformationen aufrufen und Naturbeobachtungen aus dem Gebiet melden.
Das können die Infoterminals
Eigene Infoterminals anbieten
Sie finden die technischen Möglichkeiten der Infoterminals spannend und möchten selbst auch welche in den von Ihnen betreuten Beobachtungsgebieten aufstellen? Dann kontaktieren Sie uns unter info@NABU-naturgucker.de. Wir stehen Ihnen gern als Projektpartner zur Seite.