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Albanien: Bei den Skipetaren – Orchideen und Pflanzen

  • Im Tal des Flusses Vjose, (c) Rainer Mönke/NABU-naturgucker.de
    Im Tal des Flusses Vjose, (c) Rainer Mönke/NABU-naturgucker.de

Land: Albanien
Termin: 04.05.2026 bis 14.05.2026 (11 Reisetage)
Reiseleitung: → Werner Gertsch
Teilnehmende: min 8, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen

Im Nordwesten der Balkanhalbinsel gelegen, ist → Albanien überwiegend ein Gebirgsland – mehr als die Hälfte des Staatsgebiets befindet sich auf einer Höhe von über 600 Metern. Die steilen Gebirge im Norden, Osten und Süden fallen zur Landesmitte hin zu sanfteren Hügellandschaften ab, an die sich die adriatische Küstenebene anschließt. Mit 2 754 Metern wird die größte Höhe im Land im → Korabgebirge an der Grenze zu Nordmazedonien erreicht.

In den schönen und sehr vielfältigen Landschaften und Naturräumen gibt es eine reiche Flora und Fauna. Mehr als 3 200 Pflanzenarten kommen dort vor; davon sind knapp 500 endemisch auf der Balkanhalbinsel. In den unerschlossenen Bergregionen des Landes finden zahlreiche seltene Tierarten einen Lebensraum, den sie andernorts verloren haben. Über 250 Vogelarten sind in Albanien heimisch. Rund 7 % der Landesfläche sind in 15 Nationalparks geschützt. Viele Regionen sind von den negativen Auswirkungen der Industrialisierung verschont geblieben.

→ Tirana ist die einzige Großstadt Albaniens. Vier UNESCO-Welterbestätten gibt es in diesem Land: die terrassenförmig angelegte Stadt von → Gjirokastra mit venezianischen und osmanischen Bauwerken und das historische Zentrum von Berat sowie die → Ruinenstadt Butrint, die um 600 v. Chr. als griechische Kolonie gegründet wurde. In Albanien und Nordmazedonien liegt zudem das Natur- und Kulturerbe der → Ohrid-Region. Der Ohridsee gilt mit einem Alter von mindestens 1,3 Millionen Jahren als der älteste See Europas. Außerdem zählen zwei Schutzgebiete zum transnationalen Welterbe der Alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas. Sie sind außergewöhnliche Beispiele für ungestörte, komplexe Laubwälder der gemäßigten Zone.

Albaniens Klima ist vom Mittelmeer geprägt, was sich in warmen, trockenen Sommern und regenreichen Wintern zeigt. Von Süden nach Norden, im Landesinneren und in größeren Höhen trägt das Klima kontinentalere Züge. An der Küste ist die Sonnenscheindauer hoch, während es im Gebirge sogar im Sommer kalt sein kann. Mediterran und von orientalischen Elementen beeinflusst, zeigt sich die albanische Küche, die sich innerhalb der Regionen unterscheidet.

Programm

1. Tag: Tirana

Nach der Ankunft am Flughafen und dem Transfer zu unserem Hotel haben wir am späteren Nachmittag Gelegenheit, Tirana bei einem kleinen Rundgang etwas kennenzulernen. Dabei besichtigen wir beispielsweise den Mutter-Teresa-Platz, der gesellschaftlich, politisch und kulturell eine große Bedeutung hat, sowie den Großen Park mit einem künstlichen See.

Im Park können große Bestände des → Italienischen Aronstabes (Arum italicum) gefunden werden. Vielleicht ist auch schon das Manns-Knabenkraut bzw. → Stattliche Knabenkraut (Orchis mascula) zu sehen.

2. Tag: Nationalpark Dajti

Östlich der Hauptstadt liegt der Nationalpark Dajti mit seiner kaum berührten Gebirgslandschaft und einer hohen Biodiversität in drei unterschiedlichen Höhenzonen mit Macchia, Eichen- und Buchenwäldern sowie vegetationsarmen Bergspitzen. Nach unserer Exkursion fahren wir weiter nach Lin am Ohridsee.

Entlang der Straße können wir das → Kaukasische Salep-Knabenkraut (Anacamptis morio subsp. caucasica), das eine Unterart des Kleinen Knabenkrautes darstellt, sowie das → Vierpunkt-Knabenkraut (Orchis quadripunctata) finden. Mit sehr viel Glück entdecken wir sogar die → Montenegrinische Ragwurz (Ophrys montenegrina).

3. Tag: Ohridsee

Zunächst erkunden wir das Ufer des Ohridsees in der Nähe unseres Hotels. Der See ist der älteste Europas und der zweitgrößte der Balkanhalbinsel. Er liegt auf einer Höhe von 695 Metern und gehört überwiegend zu Nordmazedonien. Deshalb werden wir am Nachmittag die Landesgrenze überschreiten und im dortigen Galičica-Nationalpark unterwegs sein.

Die Umgebung des Hotels ist sehr artenreich. Wer will, kann mit der Reiseleitung, bei günstiger Witterung, vor dem Frühstück den Hügel hinter dem Hotel erklimmen. Dort finden sich unter anderem die → Epirus-Ragwurz (Ophrys epirotica), das → Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea), die → Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) und wiederum die das Kaukasische Salep-Knabenkraut (Anacamptis morio subsp. caucasica) nebst vielen anderen Pflanzenarten. Darüber hinaus bietet sich ein guter Blick über den Ohridsee.

Im Galičica-Nationalpark können die → Holunder-Fingerwurz (Dactylorhiza sambucina) in beiden Farbvarianten und das Manns-Knabenkraut (Orchis mascula) gefunden werden. Mit Bestimmtheit sehen wir dort die → Wacholder-Zwergmistel (Arceuthobium oxycedri) auf dem entsprechenden Wacholderstrauch sowie die → Bewimperte Kugel-Steinrose (Sempervivum ciliosum), eine regionale Dachwurz-Art.

4. Tag: Ohridsee – Kelcyra

Am Vormittag besichtigen wir noch das Dorf Lin, bevor wir uns mit mehreren Zwischenstopps zum Botanisieren auf den Weg nach Kelcyra machen. Diese Kleinstadt liegt an der naturbelassenen Vjosa in der tief eingeschnittenen und beeindruckenden Kelcyra-Schlucht.

Auf dem Weg nach Kelcyra besuchen wir in der Nähe von Floq einen Standort mit dem endemischen → Behaarten Fettkraut (Pinguicula hirtiflora). Mit Glück ist dort zudem die ebenfalls endemische → Sendtners Halacsya (Halacsya sendtneri) anzutreffen. Bei einem zweiten Stopp an der Vllaho-Psilloterë-Brücke können wir neben bereits bekannten Orchideen den → Korfiotischen Zungenstendel (Serapias politisii), auch Politis-Zungenstendel genannt, sowie vermutlich die → Violette Königskerze (Verbascum phoeniceum) sehen.

Je nach Ankunftszeit kann am späten Nachmittag mit dem Reiseleiter eine kleine zusätzliche Wanderung entlang der Vjosa unternommen werden, die alternativ am 5. Tag vor dem Frühstück stattfinden kann.

5. Tag: Piskovë Rapckë und Lengarica

Auf einer ganztägigen Exkursion erkunden wir die Region um die Piskovë-Rapckë-Brücke an der Vjosa und die artenreichen Wiesen an der schmalen und tiefen Lengarica-Schlucht. Die Lengarica ist ein Zufluss der Vjosa.

An der Brücke zur Ortschaft Piskovë Rapckë treffen wir neben dem Politis-Zungenstendel (Serapias politisii) außerdem den → Pflugschar-Zungenstendel (Serapias vomeracea) an. Im Seitental zur Vijosa können neben den beiden Zungenstendeln zusätzlich erste aufblühende → Wohlriechende Wanzen-Knabenkräuter (Orchis coriophora subsp. fragrans) gefunden werden. Ebenfalls sehr sehenswert ist dort ein Massenbestand des → Purpurblütigen Felberichs (Lysimachia atropurpurea). Wer möchte, kann anstelle der Erkundung der Wiese das warme Natur-Thermalbad in der Nähe besuchen.

6. Tag: Butrint

An diesem Tag begeben wir uns an die südalbanische Küste und botanisieren unterwegs an einer Wiese bei Humelicë. Anschließend besichtigen wir die UNESCO-Welterbestätte Butrint mit ihren Relikten der griechischen, römischen und venezianischen Kultur. Nach diesem kulturellen Highlight setzen wir unseren Weg zum Stausee Syri i Kaltär fort, wo wir zur wasserreichen Karstquelle Syri i Kaltär, zu deutsch „Blaues Auge“, wandern. Abends treffen wir in Kordhoce südlich von Gjirokasta ein.

Die Wiese bei Humelicë ist wohl klein, bietet aber reichlich Orchideen, unter anderem die → Hellenische Ragwurz (Ophrys hellenica), das Wohlriechende Wanzen-Knabenkraut (Orchis coriophora subsp. fragrans), beide Zungenstendel und mit Glück blühende Exemplare der → Helena-Ragwurz (Ophrys helenae). Als Einzelexemplare wurden dort zudem das → Lockerblütige Knabenkraut (Anacamptis laxiflora) und die → Attische Ragwurz (Ophrys attica) gefunden.

In der Umgebung des Blauen Auges können wir unter anderem den → Herzförmigen Zungenstendel (Serapias cordigera), den → Einschwieligen Zungenstendel (Serapias lingua) und mit relativer Sicherheit das Lockerblütige Knabenkraut (Anacamptis laxiflora) erwarten.

7. Tag: Gjirokastra

Wir starten in den Tag mit einer Fahrt zur Flussaue des Selos bei Vrisera. Anschließend gewinnen wir erneut außergewöhnliche kulturelle Einblicke, wenn wir die als UNESCO-Welterbestätte anerkannte Altstadt von Gjirokastra besichtigen. Sie ist eine der ältesten Städte Albaniens und trägt den Beinamen „Stadt der tausend Treppen“. Unsere heutige Unterkunft befindet sich in der Hafenstadt Vlora am Ufer der Adria.

Vor dem Frühstück besteht die Möglichkeit, mit dem Reiseleiter eine Wiese in der Nähe des Hotels zu erkunden. Dort wachsen allerdings vorwiegend Wohlriechende Wanzen-Knabenkräuter (Anacamptis coriophora subsp. fragrans). Auf der brachliegenden Wiese entlang des Selos bei Vrisera können wir unter anderem die → Hufeisen-Ragwurz (Ophrys ferrum-equinum), die Helena-Ragwurz (Ophrys helenae) und die → Kleinstblütige Ragwurz (Ophrys minuscula) finden.

8. Tag: Llogara

Zunächst wandern wir etwa zwei Kilometer von Tragjas nach Orikum. Anschließend besichtigen wir den Nationalpark Llogara, in dem vor allem Pinien-Bergwälder geschützt werden, und wandern an der Nordseite des Llogara-Passes. Vom Pass aus bieten sich uns weite Ausblicke auf das Meer, die bis nach Korfu reichen können.

Während unserer Wanderung von Tragias nach Orikum können wir neben bereits bekannten Orchideen die → Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) und den → Lockerblütigen Zungenstendel (Serapias bergonii) neu antreffen. Eventuell bekommen wir außerdem die → Bremsen-Ragwurz (Ophrys oestrifera), auch Gehörnte Ragwurz genannt, und die Attische Ragwurz (Ophrys attica) zu sehen.

Wir erkunden auf der Südseite des Llogara-Passes einen Karsthang, auf dem zahlreiche → Wenigblütige Knabenkräuter (Orchis pauciflora) und Vierpunkt-Knabenkräuter (Orchis quadripunctata) wachsen. Möglicherweise gelingt es uns, dort die Hybride dieser beiden Arten aufzuspüren. Ebenso sollte der → Menschentragende Ohnsporn (Aceras anthropophorum) an dieser Stelle zu finden sein. Eine Rarität dieses Standorts ist das endemische Acroceraunia-Veilchen (Viola acrocerauniensis). An der Passhöhe können wir überdies die → Schlangenhaut-Kiefer (Pinus heldreichii) sehen. Bei einer kurzen Wanderung nördlich der Passhöhe können wir mit etwas Glück das → Affen-Knabenkraut (Orchis simia) und die → Grammos-Ragwurz (Ophrys grammica) entdecken.

9. Tag: Nationalpark Divjaka-Karavasta

Direkt am Meer liegt der Nationalpark Divjaka-Karavasta, wo wir hervorragende Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung in diesem national wie international bedeutenden Feuchtgebiet haben werden. Anschließend fahren wir nach Berat weiter und besichtigen am Abend die mit Gjirokastra zum Weltkulturerbe gehörende Stadt. Sie ist durch die osmanische Architektur geprägt.

Neben den Vögeln können wir im Divjaka-Karavasta-Nationalpark den → Kleinblütigen Zungenstendel (Serapias parviflora) erwarten. Zu dieser Jahreszeit ist er allerdings meist schon weit in seiner Blüte fortgeschritten.

10. Tag: Tomorr

Unser heutiges Ziel ist der östlich von Berat gelegene, 2 415 Meter hohe Berg Tomorr. Unterwegs werden wir mehrmals Gelegenheit haben, an artenreichen Stellen zu botanisieren. Hier beeindrucken uns erneut die Gebirgswelt sowie Karstformen und Quellen. Den Tag lassen wir kulturell mit einer Besichtigung der Festung Berat ausklingen.

Hinter dem Heiligtum des Bektaschi-Ordens, einem Derwisch-Orden, am Mount Tomorr können wir die Holunder-Fingerwurz (Dactylorhiza sambucina) und reichlich → Bleiches Knabenkraut (Orchis pallens) antreffen. Je nach Vegetationsentwicklung ist eventuell bereits → Spitzels Knabenkraut (Orchis spitzelii) aufgeblüht.

Auf dem Rückweg besuchen wir abschließend einen kleinen Standort an der Straße. Dort können wir neben der Kleinstblütigen Ragwurz (Ophrys minuscula) auch das → Dreizähnige Knabenkraut (Neotinea tridentata) beobachten.

11. Tag: Rückreise

Über Durrës fahren wir gemeinsam zum Flughafen, von wo aus wir am Nachmittag die Heimreise antreten.

Zusätzliche Hinweise

In Lin, in der Kelcyra-Schlucht und in Kordhoce besteht die Möglichkeit, bereits vor dem Frühstück in der Umgebung der jeweiligen Hotels kurze Exkursionen zu unternehmen.

Artimpressionen

Preise pro Person

Grundpreis im Doppelzimmer: 2.290 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 300 €

An-/Abreisemöglichkeiten

Empfehlungen zu den An- und Abreisemöglichkeiten werden auf Nachfrage mitgeteilt.

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen des Meldeportals von NABU|naturgucker/der NABU|naturgucker-Akademie: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Frankfurt
  • Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Die Programmpunkte werden von uns bei Bedarf den lokalen Bedingungen angepasst.

Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.

Die mit NABU|naturgucker-Reisen erwirtschafteten Erträge dienen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.