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Südbulgarien: Treffpunkt dreier Pflanzenregionen

  • Naturbelassener Flusslauf, (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
    Naturbelassener Flusslauf, (c) Gaby Schulemann-Maier

Land: Bulgarien
Termin: 21.06.2025 bis 28.06.2025 (8 Reisetage)
Reiseleitung: lokale, Deutsch sprechende Reiseleitung → Dr. Dimitar Dimitrov
Teilnehmende: min. 5, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen

Bulgarien liegt im Nordosten der Balkanhalbinsel und grenzt im Norden an die breit fließende Donau und Rumänien, im Osten an das Schwarze Meer. Nachbarstaaten im Westen sind Serbien und Nordmazedonien, im Süden Griechenland und die Türkei. Ebenen mit den großen Flüssen Donau und Mariza, Hügellandschaften sowie Hoch- und Mittelgebirge in west-östlicher Ausrichtung prägen das südosteuropäische Land.

Auf unserer Reise lernen wir südlich der Hauptstadt Sofia mehrere Gebirge mit ihrem großen Reichtum an Flora und Fauna kennen. Drei Pflanzenregionen mit Arten aus den Hochgebirgen der Alpen und des Himalajas sowie dem Mittelmeerraum treffen in Bulgarien zusammen. Am höchsten auf der gesamten Balkanhalbinsel erhebt sich das → Rila-Gebirge mit dem 2 925 Meter hohen Musala. Rund 2 000 Pflanzenarten kommen dort in Wäldern, Strauch- und Grasformationen sowie in alpinen Regionen vor, darunter circa 100 Endemiten.

Alpin ist auch das → Pirin-Gebirge mit 40 Gipfeln über 2 500 Metern. Zu 60 % ist es bewaldet. Mehr als 100 seltene Arten sowie tertiäre und glaziale Relikte gedeihen dort; 15 Arten sind endemisch. Das Pirin-Gebirge ist der größte Nationalpark in Bulgarien und seit 1983 → UNESCO-Weltnaturerbe. Im ältesten Gebirgsmassiv des Landes, den → Rhodopen, erwarten uns über 90 Endemiten. Beeindruckende Karstlandschaften, üppige Blumenwiesen, der Duft von Harz sowie zahlreiche Quellen und Flüsse kennzeichnen die Rhodopen.

Besichtigen werden wir zudem das kulturelle Wahrzeichen Bulgariens: Das im 10. Jahrhundert gegründete → Rila-Kloster entwickelte sich im Mittelalter zu einem bedeutenden geistigen Zentrum. Die mehrfach zerstörte Anlage wurde 1834 neu errichtet und gehört zum → Weltkulturerbe der UNESCO.

Auf unserer Reise erleben wir ein Hochgebirgsklima mit Temperaturen von teilweise unterhalb von 10 °C. Nur in tieferen Regionen werden es bis zu 24 °C sein. Würzige, bodenständige Eintöpfe werden uns bei Bedarf aufwärmen. In der vielfältigen bulgarischen Küche mit ihren orientalischen und mediterranen Einflüssen werden so gut wie alle Gerichte von Gemüse und Salat begleitet.

Programm

1. Tag: Anreise nach Sofia

Anreise nach Sofia in Bulgarien. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Treffpunkt ist der Flughafen von Sofia. Gemeinsamer Transfer zum Hotel am Fuss des Vitoscha-Gebirges.

Das Gebirge befindet sich nur ungefähr 10 km vom Zentrum der Stadt Sofia entfernt. Obwohl es nahe der Hauptstadt liegt, ist es sehr artenreich. Dort erfreuen sich Naturbegeisterte an den interessanten und seltenen Vertretern der bulgarischen Flora und Fauna. Zu finden sind: → Lilium jankae, die einzige europäische Akelei mit gelben Blüten → Aquilegia aurea, → Echtes Narzissenwindröschen (Anemonastrum narcissiflorum), → Kleines Zweiblatt (Listera cordata), → Trollblume (Trollius europaeus) sowie → Grünblütiger Fingerhut (Digitalis viridiflora), → Wolliger Fingerhut (D. lanata) und → Großer Gelber Fingerhut (D. grandiflora). Darüber hinaus ist mit → Dactylorhiza cordigera, → Gymnadenia conopsea → Nigritella nigra und anderen Orchideen zu rechnen.

2. Tag: Vitoscha – Bansko

Auf der Fahrt nach Bansko besuchen wir das Gebirge Golo Bardo. Die Felsen und der Boden selbst sind stark durch das Grundgestein Kalkstein geprägt. Viele seltene und schöne Pflanzen erwarten uns, u. a. → Ageratumblättrige Schafgarbe (Achillea ageratifolia), Edraianthus serbicus, Verbascum anisophyllum, → Gold-Wundklee (Anthyllis aurea), → Dalmatinische Lotwurz (Onosma visianii), → Centaurea immanuelis-loewii und → Strandfliederblättrige Hasenglocke (Asyneuma limonifolium). Vom Gipfel genießen wir eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Bergstöcke. Unterwegs besuchen wir das berühmte Rila-Kloster, das bereits im 10. Jahrhundert gegründet wurde.

3. Tag: Bansko

Die heutige Exkursion führt uns in den Pirin-Nationalpark, der auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes steht, sowie in den Rila-Nationalpark, dem jüngsten der bulgarischen Nationalparks. Unsere Ziele sind jeweils die Hochlagen bis 2 000 m mit ihrer spezifischen Vegetation und vielen seltenen Pflanzen. Mit dem Bus fahren wir hoch in die Berge hinauf, so dass keine allzu anstrengenden Aufstiege bewältigt werden müssen. 

4. Tag: Bansko – Yagodina (Rhodopen)

Ein weiterer Tag steht uns für botanische Exkursionen in den Hochlagen des Pirin-Nationalparks mit seiner einmaligen Flora zur Verfügung. Danach fahren wir in die Rhodopen nach Trigrad/Yagodina in das Yagodina Hotel.

5. und 6. Tag: Rhodopen

Während dieser beiden Tage unternehmen wir Exkursionen in die herrliche Gebirgswelt der Rhodopen an der Grenze zu Griechenland. Wir besuchen u. a. verschiedene Naturschutzgebiete in den zentralen Rhodopen. Eine botanische Exkursion führt uns in die besonders schöne Felsenschlucht von Trigrad und in die darüberliegenden Hochlagen. Gleich am Eingang der Schlucht beeindrucken die riesigen Felsen, die überall emporragen, sowie das tiefe Felsental des Flusses. Die Landschaft ist so einzigartig, dass Worte sie nur sehr unzureichend beschreiben können. Uns erwarten voraussichtlich spannende Funde: Seltene Exemplare der östlichen Unterart der Schwarz-Kiefer, die Krim-Kiefer (Pinus nigra subsp. pallasiana) und Berg-Baldrian (Valeriana montana). Es blühen Veilchen (Viola spec.), Felsenblümchen (Draba spec.), Micromeria-Arten, → Tauben-Storchschnabel (Geranium columbinum) und Flockenblumen (Centaurea spec.), als auch endemische Arten von Glockenblumen (Campanula orphanideia, C. jordanovii), sowie viele Orchideen (→ Cephalanthera rubra, → Dactylorhiza maculata, → Dactylorhiza incarnata, Arten aus der → Epipactis helleborine agg., Neotinea ustulata u. a.). Das ist natürlich nur ein kleiner Teil der zahlreichen Pflanzen­arten, die uns vor Ort mit großer Wahrscheinlichkeit begeistern werden. Und ganz nebenbei: Die reichhaltige Insektenwelt kann mit der Pflanzenvielfalt gut mithalten!

7. Tag: Trigrad/Yagodina – Kosovo

Heute fahren wir weiter. Der erste Stopp ist im Dorf Shiroka Laka. Das Dorf wurde im 17. Jahrhundert gegründet und ist heute für seine authentischen Rhodopen-Häuser, volkstümlichen Traditionen und reiche Geschichte bekannt. Shiroka Laka wurde zum architektonischen und ethnografischen Schutzgebiet erklärt. Unterwegs kurze Stopps entlang der Route und am Dorf Progled. Eine der seltensten und schönsten Pflanzen Bulgariens wächst in den bunten Wiesen hier – die → Rhodopen-Lilie (Lilium rhodopaeum), zusammen mit den schönen Orchideen.

Das Felsenphänomen „Chudnite mostove“ – auch die „Wunderbrücken“ genannt, ist unser nächster botanischer Stopp. Hier erwarten uns einige seltene Pflanzen wie → Rhodopen-Haberlea (Haberlea rhodopensis), → Alpenheilglöckchen (Cortusa matthioli), als Vertreterin der Glockenblumen Campanula velebitica bzw. bulgarica, sowie → Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens), → Blaugras (Sesleria rigida), → Pannonischer Klee (Trifolium pannonicum) und viele weitere. Am späten Nachmittag erreichen wir das Dorf. Je nach Ankunftszeit suchen wir noch mögliche Orchideen-Standorte von → Cephalanthera rubra und → Gymnadenia conopsea auf.

Am späten Nachmittag fahren wir zu unseren Gästehäusern im Kosovo-Dorf.

8. Tag: Rückreise ab Sofia

Gemeinsamer Transfer von Kosovo zum Flughafen in Sofia und individuelle Rückreise.

Artimpressionen

Preise pro Person

Grundpreis im Doppelzimmer: 1.290 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 210

An-/Abreisemöglichkeiten

Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 434 kg CO2): ab etwa 240 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 1 165 kg CO2): ab etwa 350 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 717 kg CO2)

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Sofia
  • Übrige Mahlzeiten
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.