Land: Bulgarien
Termin: 13.06.2026 bis 20.06.2026 (8 Reisetage)
Reiseleitung: lokale, deutschsprachige Reiseleitung → Dr. Dimitar Dimitrov
Teilnehmende: min. 5, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
Bulgarien liegt im Nordosten der Balkanhalbinsel. Im Norden grenzt das Land an die breit fließende Donau und an Rumänien, im Osten erstreckt es sich bis zum Schwarzen Meer. Im Westen grenzen Serbien und Nordmazedonien, im Süden Griechenland und die Türkei an Bulgarien. Das südosteuropäische Land wird von Ebenen mit den großen Flüssen Donau und Mariza, Hügellandschaften sowie Hoch- und Mittelgebirgen in west-östlicher Ausrichtung geprägt.
Während unserer Reise lernen wir südlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia mehrere Gebirge mit ihrer großen Vielfalt an Flora und Fauna kennen. Drei Pflanzenregionen mit Arten aus den Hochgebirgen der Alpen und des Himalajas sowie dem Mittelmeerraum treffen in Bulgarien zusammen. Mit dem 2 925 Meter hohen Musala ist das → Rila-Gebirge das höchste auf der gesamten Balkanhalbinsel. In Wäldern, Strauch- und Grasformationen sowie in alpinen Regionen kommen dort rund 2 000 Pflanzenarten vor, darunter circa 100 Endemiten.
Alpin ist auch das → Pirin-Gebirge mit 40 Gipfeln über 2 500 Metern. Es ist zu 60 % bewaldet. Dort gedeihen mehr als 100 seltene Arten sowie tertiäre und glaziale Relikte, darunter 15 endemische Arten. Das Pirin-Gebirge ist der größte Nationalpark Bulgariens und seit 1983 → UNESCO-Weltnaturerbe. In den → Rhodopen, dem ältesten Gebirgsmassiv des Landes, erwarten uns über 90 Endemiten. Beeindruckende Karstlandschaften, üppige Blumenwiesen, der Duft von Harz und zahlreiche Quellen und Flüsse kennzeichnen die Rhodopen.
Wir werden zudem das kulturelle Wahrzeichen Bulgariens besichtigen: Das im 10. Jahrhundert gegründete → Rila-Kloster entwickelte sich im Mittelalter zu einem bedeutenden geistigen Zentrum. 1834 wurde die mehrfach zerstörte Anlage neu errichtet und gehört heute zum → Weltkulturerbe der UNESCO.
Auf unserer Reise erleben wir ein Hochgebirgsklima mit Temperaturen von teilweise unter 10 °C. Nur in tieferen Regionen werden es bis zu 24 °C sein. Würzige, bodenständige Eintöpfe werden uns bei Bedarf aufwärmen. Die vielfältige bulgarische Küche mit ihren orientalischen und mediterranen Einflüssen bietet eine große Auswahl an Gemüse und Salat.
Programm
1. Tag: Anreise nach Sofia
Anreise nach Sofia in Bulgarien. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Treffpunkt ist der Flughafen von Sofia. Gemeinsamer Transfer zum Hotel am Fuß des Vitoscha-Gebirges.
Das Gebirge befindet sich nur ungefähr 10 km vom Zentrum der Hauptstadt Sofia entfernt. Obwohl es in der Nähe dieses recht dicht besiedelten Bereichs liegt, ist es sehr artenreich. Dort erfreuen sich Naturbegeisterte an den interessanten und seltenen Vertretern der bulgarischen Flora und Fauna. Zu finden sind: → Lilium jankae, → Aquilegia aurea, die einzige europäische Akelei mit gelben Blüten, → Echtes Narzissenwindröschen (Anemonastrum narcissiflorum), → Kleines Zweiblatt (Listera cordata), → Trollblume (Trollius europaeus) sowie → Grünblütiger Fingerhut (Digitalis viridiflora), → Wolliger Fingerhut (D. lanata) und → Großer Gelber Fingerhut (D. grandiflora). Darüber hinaus ist mit der → Herzförmigen Fingerwurz (Dactylorhiza cordigera), der → Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) und anderen Orchideen zu rechnen.
2. Tag: Vitoscha – Bansko
Auf der Fahrt nach Bansko besuchen wir das Gebirge Golo Bardo. Die Felsen und der Boden sind stark vom Kalkstein geprägt, der dort das Grundgestein bildet. Wir können uns auf viele seltene und schöne Pflanzen freuen, darunter → Ageratumblättrige Schafgarbe (Achillea ageratifolia), Edraianthus serbicus, Verbascum anisophyllum, → Gold-Wundklee (Anthyllis aurea), → Dalmatinische Lotwurz (Onosma visianii), → Centaurea immanuelis-loewii und → Strandfliederblättrige Hasenglocke (Asyneuma limonifolium). Vom Gipfel aus genießen wir eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Bergstöcke. Unterwegs besuchen wir das berühmte Rila-Kloster, das bereits im 10. Jahrhundert gegründet wurde.
3. Tag: Bansko
Bei unserer heutigen Exkursion besuchen wir den Pirin-Nationalpark, der auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes steht, sowie den Rila-Nationalpark, den jüngsten der bulgarischen Nationalparks. Unser Ziel sind Hochlagen bis 2 000 m mit ihrer spezifischen Vegetation und den vielen seltenen Pflanzen. Wir fahren mit dem Bus hoch in die Berge, so dass keine allzu anstrengenden Aufstiege bewältigt werden müssen.
4. Tag: Bansko – Yagodina (Rhodopen)
Ein weiterer Tag steht uns für botanische Exkursionen in den Hochlagen des Pirin-Nationalparks mit seiner einzigartigen Flora zur Verfügung. Anschließend fahren wir in die Rhodopen nach Trigrad/Yagodina ins Yagodina-Hotel.
5. und 6. Tag: Rhodopen
Während dieser beiden Tage unternehmen wir Exkursionen in die herrliche Gebirgswelt der Rhodopen an der Grenze zu Griechenland. Wir besuchen u. a. verschiedene Naturschutzgebiete in den zentralen Rhodopen. Eine botanische Exkursion führt uns in die besonders schöne Felsenschlucht von Trigrad und in die darüberliegenden Hochlagen. Gleich am Eingang der Schlucht beeindrucken die riesigen Felsen, die überall emporragen, sowie das vom Fluss tief eingeschnittene Tal. Die Landschaft ist so einzigartig, dass Worte sie nur sehr unzureichend beschreiben können.
Uns erwarten voraussichtlich spannende Funde: Seltene Exemplare der östlichen Unterart der Schwarz-Kiefer, die → Krim-Kiefer (Pinus nigra subsp. pallasiana) und → Berg-Baldrian (Valeriana montana). Es blühen Veilchen (Viola sp.), Felsenblümchen (Draba sp.), Micromeria-Arten, → Tauben-Storchschnabel (Geranium columbinum) und Flockenblumen (Centaurea sp.), endemische Glockenblumen-Arten (→ Campanula orphanidea und C. jordanovii) sowie viele Orchideen. Zu erwarten sind → Rotes Waldvögelein (Cephalanthera rubra), → Gefleckte Fingerwurz (Dactylorhiza maculata), → Fleischfarbene Fingerwurz (Dactylorhiza incarnata), Vertreter der Sammelart der → Breitblättrigen Stendelwurz (Epipactis helleborine agg.), → Brand-Knabenkraut (Neotinea ustulata) und weitere. Das ist natürlich nur ein kleiner Teil der zahlreichen Pflanzenarten, die uns vor Ort mit großer Wahrscheinlichkeit begeistern werden. Und ganz nebenbei: Die reichhaltige Insektenwelt kann mit der Pflanzenvielfalt gut mithalten!
7. Tag: Trigrad/Yagodina – Kosovo
Heute fahren wir weiter. Den ersten Stopp legen wir im Dorf Shiroka Laka ein. Es wurde im 17. Jahrhundert gegründet und ist heute für seine authentischen Rhodopen-Häuser, volkstümlichen Traditionen und reiche Geschichte bekannt. Shiroka Laka wurde zum architektonischen und ethnografischen Schutzgebiet erklärt. Unterwegs sind kurze Stopps entlang der Route und im Dorf Progled geplant. Eine der seltensten und schönsten Pflanzen Bulgariens wächst dort auf den bunten Wiesen: die → Rhodopen-Lilie (Lilium rhodopaeum), begleitet von schönen Orchideen.
Unser nächster botanischer Stopp ist das Felsenphänomen „Chudnite mostove“, auch „Wunderbrücken“ genannt. Dort erwarten uns einige seltene Pflanzen, darunter → Rhodopen-Haberlea (Haberlea rhodopensis), → Alpenheilglöckchen (Cortusa matthioli), als Vertreterinnen der Glockenblumen Campanula velebitica und Campanula bulgarica. Außerdem wachsen dort → Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens), → Blaugras (Sesleria rigida), → Pannonischer Klee (Trifolium pannonicum) und viele weitere Arten. Am späten Nachmittag erreichen wir das Dorf Kosovo. Je nach Ankunftszeit suchen wir noch mögliche Orchideen-Standorte des → Roten Waldvögeleins (Cephalanthera rubra) und der → Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) auf.
8. Tag: Rückreise ab Sofia
Gemeinsamer Transfer von Kosovo zum Flughafen in Sofia und individuelle Rückreise.
Artimpressionen
Preise pro Person
Grundpreis im Doppelzimmer: 1.340 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 210 €
An-/Abreisemöglichkeiten
Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 434 kg CO2): ab etwa 240 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 1 165 kg CO2): ab etwa 350 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 717 kg CO2)
Nachlässe auf Grundpreis
Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen des Meldeportals von NABU|naturgucker/der NABU|naturgucker-Akademie: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %
Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden.
Leistungen
- Hotelübernachtungen
- Vollpension
- Alle Exkursionen und Transfers gemäß Programm
- Eintritte laut Programm
- Deutschsprachige Reiseleitung ab/bis Sofia
- Reduktion des CO2-Fußabdruckes via → atmosfair gemäß → ökologischer Verpflichtungserklärung
Nicht eingeschlossene Leistungen
- An-/Abreise nach/von Sofia
- Übrige Mahlzeiten
- Getränke
- Trinkgelder
- Persönliche Ausgaben
Hinweise
Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.
Die Programmpunkte werden von uns bei Bedarf den lokalen Bedingungen angepasst.
Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.
Die mit NABU|naturgucker-Reisen erwirtschafteten Erträge dienen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.