Orchideenvielfalt auf Rhodos

Rhodos ist die viertgrößte Insel Griechenlands und die größte der Dodekanes-Gruppe in der südöstlichen Ägäis. Insbesondere im Landesinneren ist das aus Kalkstein aufgebaute Eiland gebirgig; der höchste Berg → Attavyros oder Attaviros ragt 1 215 Meter hoch auf. Teils fallen die Berge steil zu den überwiegend felsigen Küsten ab. Auf fruchtbaren Böden werden Kulturen wie Zitrusfrüchte, Wein und Oliven angebaut. Besiedelt wurde → Rhodos bereits in der Bronzezeit. Dank der Lage zwischen Kleinasien und Ägypten entwickelte es sich in der Antike zu einer bedeutenden Seemacht und Handelsmetropole.

Naturbegeisterte lockt Rhodos als eine der grünsten Inseln Griechenlands und mit über 70 Orchideen-Taxa, insbesondere Ragwurzen. Auf unseren Exkursionen in verschiedene Lebensräume, Höhenlagen und Regionen werden wir bis zu 45 Taxa in der Blüte erleben, darunter sowohl für den Mittelmeerraum typische Arten wie auch endemische. Alleine vier Varietäten aus dem fusca-Kreis wurden vor weniger als zehn Jahren neu beschrieben, nicht alle lassen sich auf Anhieb wirklich erkennen. Einige seltenere ostmediterran-kleinasiatische Orchideen erreichen in Rhodos ihre westliche Verbreitungsgrenze. 

Üppig blüht und duftet im Frühling die → Phrygana. Viele Pflanzen dieser Zwergstrauchgesellschaft sind dornenbewehrt und haben einen hohen Anteil an ätherischen Ölen und Fetten. Entstanden sind die Gesellschaften im östlichen Mittelmeerraum durch Weidenutzung und Brandrodung. Ursprüngliche Kiefernwälder mit der endemischen Rhodos-Pfingstrose sind dennoch bis heute erhalten. Bis in den Frühsommer hinein führen die Flüsse wie der Fragmatos Gadoura Wasser.

Wir bereisen Rhodos im März deutlich vor der touristischen Hauptsaison. Auf der sonnenreichen Insel erleben wir mediterranes Klima mit Temperaturen bis etwa 17 °C. Landwirtschaftliche Produkte der Insel und die Einflüsse aus Europa, Asien und Afrika spielen eine große Rolle in der lokalen Küche; Weizen und Olivenöl sind die Basis.