Land: Italien
Termin: 29.06.2025 bis 05.07.2025 (7 Reisetage)
Reiseleitung: → Dieter Schneider
Teilnehmende: min. 6, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
In den Westalpen liegt das Schutzgebiet → Gran Paradiso, der älteste Nationalpark Italiens und der zweitälteste in den Alpen. 1856 erklärte König Vittorio Emanuele II. die Region zu seinem Jagdreservat und sicherte damit das Überleben der letzten Alpensteinbock-Population. Nach der Schenkung der im doppelten Wortsinn majestätischen Landschaft an den italienischen Staat wurde sie 1922 zum Nationalpark erklärt.
Geprägt wird der je etwa zur Hälfte im → Piemont und im → Aostatal liegende Park vom 4 061 Meter hohen → Gran Paradiso und fünf Tälern, die auf einer Höhenlage von 800 Metern beginnen. Sie erstrecken sich vom zentralen Gebirgskamm nach Norden und Süden, was eine Zweiteilung des Parks bewirkt. Mehr als 50 Gletscher speisen durch das Gebiet fließende Wildbäche.
Einige Täler wirken lieblich, andere sind tief eingeschnitten und beeindrucken mit Wasserfällen. Dort überwiegen zunächst Lärchen- und Fichtenwälder. Auf sie folgen blumenreiche Wiesen mit Alpweiden, die den Schwerpunkt unserer Exkursionsgebiete bilden. Fels- und Schuttflächen, Firn und Gletscher schließen sich in den höheren Lagen an.
Aufgrund der montanen bis hochalpinen Lage sowie mediterranen Einflüsse aus dem Aostatal werden wir sowohl die typisch alpine Pflanzen- und Tierwelt als auch wärmeliebende Arten kennenlernen. In den naturnahen und störungsarmen Lebensräumen erwarten uns zahlreiche seltene Arten vom Alpen-Edelweiß über den im Washingtoner Artenschutzabkommen geschützten Roten Apollo bis hin zu Bartgeier und Alpensteinbock.
Wir legen während unserer Spaziergänge und leichten Wanderungen unseren Fokus auf Pflanzen, darunter Orchideen und fleischfressende Pflanzen, sowie auf bis zu 65 Schmetterlingsarten des Nationalparks. Zu den beiden Wanderungen in höhere Lagen gibt es jeweils eine alternative Route, die für jede*n geeignet ist.
Der Juli ist der wärmste Monat im Gran Paradiso; in den Höhenlagen kann es aber auch noch Schneefelder geben. Auf der Reise ist daher mit einer größeren Spannbreite der Temperatur zu rechnen. Kulinarisch bietet die Region Käse- und Wurstspezialitäten, exzellente Weine und eigene Süßspeisen.
Programm
1. Tag: Anreise nach Turin
Anreise nach Turin. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Treffpunkt ist der Flughafen Turin. Gemeinsamer Transfer zum Hotel in Valnontey.
2. bis 6. Tag: Valnontey
Während verschiedener Tagesexkursionen erkunden wir die alpine Landschaft mit ihrer Fauna und Flora.
Zum Akklimatisieren führt eine leichte Wanderung in Lillaz zum Wasserfall mit anschließender Erkundung der umliegenden Wiesen. Es erwarten uns unter anderem → Nicias-Bläuling (Aricia nicias), → Westlicher Quendelbläuling (Pseudophilotes baton) und → Natterwurz-Perlmutterfalter (Boloria titania). Mit der → Großen Höckerschrecke (Arcyptera fusca) lebt eine der prächtigsten europäischen Heuschreckenarten im Gebiet. Die Pflanzenwelt bietet beispielsweise das in den westlichen Alpen endemische → Walliser Leimkraut (Silene vallesia).
Vom Hotel aus erkunden wir das mäßig ansteigende Tal von Valnontey. Die Magerwiesen im Talgrund und blütenreiche Berghänge beherbergen eine Vielzahl von Schmetterlingsarten wie etwa → Roter Apollo (Parnassius apollo), → Simplon-Weißling (Euchloe simplonia) und → Storchschnabel-Bläuling (Eumedonia eumedon). Das seit 2015 im Tal ansässige → Bartgeier-Paar (Gypaetus barbatus) lässt sich mit etwas Glück gut beobachten. Botanische Besonderheiten sind → Rosenwurz (Rhodiola rosea), teilweise mit Raupen des → Hochalpen-Apollos (Parnassius sacerdos), → Rainfarnrauke (Hugueninia tanacetifolia), → Piemonteser Schöterich (Erysimum jugicola) und der beeindruckende → Fuchsschwanz-Tragant (Astragalus alopecurus).
Fahrt nach Pondel am Eingang des Cogne-Tals. Wir überqueren ein römisches Aquädukt aus dem Jahre 3 v. Chr. und erkunden immer hangparallel die Steppenrasen des Hanges. Dort ist die Heimat des endemischen → Val di Cogne-Bläulings (Polyommatus humedasae).
Spaziergang ins Tal Torrente di Valeille, wo eine große Population des Hochalpen-Apollos existiert. Es blühen unter anderem → Fleischers Weidenröschen (Epilobium fleischeri), → Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum) und → Echte Edelraute (Artemisia umbelliformis).
Exkursion ins Valsavarenche-Tal nach Pont (in circa 2 000 Metern Höhe gelegen). Von dort Aufstieg (rund 400 Höhenmeter) ins bezaubernde Hochtal des Colle del Nivolet. Dort können wir insbesondere moorbewohnende Arten wie → Hochmoor-Bläuling (Agriades optilete) und → Hochmoorgelbling (Colias palaeno) begegnen und es besteht eine gute Chance auf Sichtungen von → Alpensteinböcken (Capra ibex). Des Weiteren treffen wir dort erstmals auf hochalpine Arten wie → Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) und → Behaarte Schlüsselblume (Primula hirsuta). Hinzu kommen weitere Besonderheiten wie das → Mont-Cenis-Läusekraut (Pedicularis cenisia) und das → Tiroler Windröschen (Anemone baldensis).
Wanderung von Lillaz zum Lago di Loïe (750 Höhenmeter) mit herrlichen Aussichten auf das Mont-Blanc-Massiv. Am idyllischen See haben wir viel Zeit für Beobachtungen der dort heimischen Flora und Fauna. Möglich sind Sichtungen des → Hellen Alpenbläulings (Plebejus orbitulus), → Veilchen-Scheckenfalters (Euphydryas cynthia), → Riesengebirgsspanners (Psodos quadrifaria), → Gelben Seifenkrauts (Saponaria lutea), → Schwarzen Kohlröschens (Nigritella nigra) und mit einer Portion Glück der → Weißen Trichterlilie (Paradisea liliastrum).
7. Tag: Abreise ab Turin
Gemeinsamer Transfer von Valnontey zum Flughafen Turin und individuelle Rückreise.
Artimpressionen
Preise pro Person
Grundpreis im Doppelzimmer: 1.690 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 480 €
An-/Abreisemöglichkeiten
Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 51 kg CO2): ab etwa 185 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 404 kg CO2): ab etwa 300 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 348 kg CO2)
Nachlässe auf Grundpreis
Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %
Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden.
Leistungen
- Hotelübernachtungen
- Halbpension
- Alle Exkursionen und Transfers gemäß Programm in Bus
- Eintritte laut Programm
- Deutsche Reiseleitung ab/bis Turin
- Reduktion des CO2-Fußabdruckes via → atmosfair gemäß → ökologischer Verpflichtungserklärung
Nicht eingeschlossene Leistungen
- An-/Abreise nach/von Turin
- Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
- Getränke
- Trinkgelder
- Persönliche Ausgaben
Hinweise
Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.
Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.