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Achtsames Naturgucken: Eintauchen in die Erfahrung von Vogel- und Naturbeobachtung

  • Graugans (Anser anser) im Landeanflug, (c) Heike Must/NABU-naturgucker.de
    Graugans (Anser anser) im Landeanflug, (c) Heike Must/NABU-naturgucker.de

Land: Deutschland
Termin: 11.09.2026 bis 15.09.2026 (5 Tage)
Referentin: → Angelika Nelson
Teilnehmende: min. 6, max. 12
Veranstalter: NABU|naturgucker-Reisen

Zielarten dieser Praxistage

Hohltaube, Schwarzspecht, Bluthänfling, Rohrammer, Weißstorch, Eisvogel, Silberreiher, Krickente, Kranich, Kiebitz …

… sowie alle Lebewesen, denen wir vor Ort begegnen.

Die Oberpfalz zeichnet sich durch eine beeindruckende Vielfalt an Naturlandschaften aus, die ideale Bedingungen für achtsame Vogelbeobachtungen bieten. Mit mehr als 30 000 Pflanzen-, Tier-, Pilz- und Flechtenarten hat diese Region eine große Biodiversität. 

Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Naturschutzgebiete, die wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Vogelarten bieten. In der Cham-Further Senke findet man Reste naturnaher Auenlandschaft entlang von Regen und Chamb. Dort liegt das größte Naturschutzgebiet der Oberpfalz, die Regentalaue zwischen Cham und Pösing, eine weitgehend grünlandgenutzte Auenlandschaft mit ausgeprägten Flussschlingen und einem Mosaik aus Weihern, Feuchtwiesen, Altwässern und Röhrichten. Mehr als 1 000 Tier- und 550 Pflanzenarten kommen dort vor, mit dem → Schwerpunkt wiesenbrütender Vogelarten.

Neben der Leitart des Wiesenbrüterschutzes, dem → Brachvogel (Numenius arquata), finden hier unter anderem auch die → Bekassine (Gallinago gallinago), der → Wachtelkönig (Crex crex) oder das → Braunkehlchen (Saxicola rubetra) noch einen Lebensraum. Daneben sind die Feuchtlebensräume der Talauen Nahrungshabitat des → Weißstorchs (Ciconia ciconia), der in der Cham-Further Senke mehrere Horste besetzt. Einen Schwerpunkt der Artenvielfalt, insbesondere der Avifauna, bildet innerhalb der Regentalaue das → Naturschutzgebiet Rötelseeweihergebiet. Es ist auch ein wichtiges Rastgebiet für ziehende Vögel im Herbst. Einige der im Text genannten Arten haben während unserer Reisezeit keine „Saison“, etliche weitere sind jedoch im Herbst zu erwarten.

Die ruhige, eher dünn besiedelte Oberpfalz bietet uns wunderbare Voraussetzungen für achtsame Vogelbeobachtungen – eine Gelegenheit, die Natur in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben und sich gleichzeitig der eigenen Erfahrung in nährender Weise zuzuwenden.

Zum Thema „Achtsames Naturgucken“ gibt es noch kein kostenloses Online-Lernangebot bei der NABU|naturgucker-Akademie. Es können vor allem zur Vor- und Nachbereitung der Vogelbeobachtung die Kurse → Vögel Grundwissen oder → Vögel kompakt genutzt werden. Wer sich schon einmal mit einem Ansatz der Wahrnehmungsschulung und des persönlichen Wachstums im Naturgucken beschäftigen möchte, kann dies ergänzend mit dem kostenlosen Online-Lernangebot → Nature Journaling der NABU|naturgucker-Akademie tun. Die Beschäftigung mit den Kursen ist keine Voraussetzung für die Teilnahme. Elemente der Lernangebote sind zudem Teil der Exkursionen und abendlichen Besprechungen.

Nach der Rückkehr von den Tagesexkursionen wird vor dem Abendessen Zeit bleiben, um das in den Praxistagen inbegriffene → natureSpa-Angebot des Hotels wahrzunehmen und im altbayrischen Saunadörfl oder dem Sky-Infinity-Pool zu entspannen.

Programm

1. Tag: Ankommen und erste Schritte ins achtsame Naturgucken

Nach der Ankunft im Hotel starten wir um 15 Uhr mit einer gemeinsamen Vorstellungsrunde. Wir lernen uns kennen und tauschen Erwartungen sowie persönliche Motivationen aus.

Danach geht es gleich hinaus in die Natur, und wir üben wortwörtlich erste achtsame Schritte: bewusstes Atmen und Gehen. Vielleicht sehen wir auch schon die ersten Vögel und andere Lebewesen, ein Anlass für eine kurze, praktische Einführung in die Kunst der Vogelbeobachtung und Naturbeobachtung allgemein – ins achtsame Wahrnehmen von Lebewesen. Dabei geht es nicht nur ums Beobachten von außen, sondern ebenso darum, wirklich einzutauchen in die Natur und sich als Teil eines lebendigen Systems zu erleben.

Am Abend beschäftigen wir uns in einer Gesprächsrunde mit den Auswirkungen von Stress auf Körper und Geist, reflektieren unseren bisherigen Wissensstand zu Achtsamkeit im Alltag und speziell im Naturerleben. Der Tag klingt mit einer gemeinsamen Reflexion und einer sanften Entspannungsübung aus.

2. Tag: Mit allen Sinnen die Natur neugierig entdecken

Wir beginnen den Morgen mit einer sanften Einstimmung: Wie fühle ich mich heute? Durch erste Achtsamkeitsübungen und eine Schulung der Wahrnehmung öffnen wir uns für die Naturbeobachtung und reflektieren gemeinsam unsere Eindrücke.

Zur Mittagszeit genießen wir eine gemütliche Brotzeit in der Natur, bevor wir am Nachmittag mit spielerischer Neugier weiterforschen: schlendern, innehalten, mit der Lupe die kleinen Wunder der Umgebung entdecken. So gleichen, zum Beispiel, einzelne Moospflänzchen mit einer Lupe betrachtet einem kleinen Wald im Wald. 

Am Abend, nach dem gemeinsamen Essen, widmen wir uns in einer Gesprächsrunde den vier Grundlagen der Achtsamkeit. Der Tag klingt aus mit einer Reflexion und einer wohltuenden Entspannungsübung (Body Scan).

3. Tag: Natur bewusst wahrnehmen

Auch der Morgen am dritten Tag beginnt mit einer Einstimmung: Wie fühle ich mich heute? Im Anschluss machen wir uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zum Naturschutzgebiet Regentalaue. In dieser Schatzkammer der Artenvielfalt widmen wir uns Achtsamkeitsübungen, der Wahrnehmungsschulung und weiterer Naturbeobachtung, bevor wir die Eindrücke des Vormittags gemeinsam reflektieren.

Zum Mittag genießen wir wieder eine gemütliche Brotzeit in der Natur – gerne im Austausch und Teilen mit anderen Teilnehmenden. Am Nachmittag setzen wir die Achtsamkeitsübungen fort: Beim achtsamen Schlendern üben wir Konzentration, Beobachten und Benennen. Wie verändert dies unsere Wahrnehmung der natürlichen Umgebung?

Zurück im Hotel widmen wir uns nach dem gemeinsamen Abendessen in einer Gesprächsrunde den fünf Elementen der Achtsamkeit. Eine abschließende Reflexion und eine wohltuende Entspannungsübung runden den Tag ab.

4. Tag: Hören, Fühlen, Staunen – Achtsamkeit vertiefen

Nach dem gemeinsamen Frühstück starten wir mit der gewohnten Einstimmung in den Tag: Wie geht es mir heute? Anschließend verbringen wir eine Solo-Zeit in der Natur, begleitet von Naturbeobachtung und Achtsamkeitsübungen, bevor wir unsere Erfahrungen des Vormittags in der Gruppe reflektieren.

Zur Mittagszeit genießen wir eine gemütliche Brotzeit draußen. Am Nachmittag widmen wir uns erneut dem achtsamen Schlendern – diesmal mit dem Fokus auf Selbstwahrnehmung und Akzeptanz. Es bleibt zudem Raum für Zeit mit sich selbst, etwa für kreative Achtsamkeit im Nature Journaling oder vertiefende Naturbeobachtung.

Der Abend schließt an das gemeinsame Essen an: Wir reflektieren die Naturbeobachtungen, sprechen über kleine „Hausaufgaben“ für den Transfer in den Alltag und lassen den Tag mit einer Entspannungsübung ausklingen.

5. Tag: Was nehme ich mit? Was lasse ich da?

Nach dem gemeinsamen Frühstück kommen wir noch einmal in einer kleinen Abschlussrunde zusammen. Wir teilen unsere Beobachtungen und Erfahrungen aus den vergangenen Praxistagen, geben Raum für Rückmeldungen und überlegen gemeinsam, wie wir Achtsamkeit auch im Alltag weiterführen können.

Mit neuen Perspektiven, frischen Impulsen und Inspiration für das achtsame Naturgucken und besonders die Vogelbeobachtung treten wir um 13 Uhr die Heimreise an. Individuelle Rückreise.

Artimpressionen

Preise pro Person

Grundpreis im Doppelzimmer: 1.130 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 80 €
Nachlass bei Buchung der Praxistage ohne Unterkunft,
aber mit Frühstück und Abendessen: 520

An-/Abreisemöglichkeiten

Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 14 kg CO2)*: ab etwa 100 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 63 kg CO2)*

* Durchschnittlicher Wert ab/bis Frankfurt am Main, die realen Werte variieren abhängig vom individuellen An-/Abreiseort.

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen des Meldeportals von NABU|naturgucker/der NABU|naturgucker-Akademie: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden. Sie sind mit dem weiter oben genannten Preisnachlass bei Buchung der Praxistage ohne Unterkunft, aber mit Frühstück und Abendessen kombinierbar.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Arnschwang
  • Übrige Mahlzeiten
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Beginn der Praxistage erreicht sein.

Die Programmpunkte werden von uns bei Bedarf den lokalen Bedingungen angepasst.

Veranstalter dieser Praxistage ist NABU|naturgucker-Reisen der → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.

Die mit NABU|naturgucker-Reisen erwirtschafteten Erträge dienen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.