Land: Deutschland
Termin: 25.05.2026 bis 29.05.2026 (5 Tage)
Referent: → Thomas Gerl
Teilnehmende: min. 6, max. 12
Veranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
Zielarten dieser Praxistage
– Pflanzen der Kalk-Buchenwälder (z. B. Vogel-Nestwurz, Weiße Waldhyazinthe, Rotes Waldvögelein, Gewöhnliche Akelei etc.)
– Pflanzen der Wacholderheiden (z. B. Gemeiner Wacholder, Gewöhnliche Küchenschelle, Wald-Windröschen etc.)
– Säurezeiger in Nadelwäldern (z. B. Tannen-Bärlapp)
– diverse Gehölze
Bayreuth ist vor allem für die Richard-Wagner-Festspiele und das seit 1748 bestehende Markgräfliche Opernhaus als UNESCO-Weltkulturerbe bekannt. Für Naturbegeisterte reizvoll ist die Region Bayreuth mit ihrer Lage zwischen Fichtelgebirge und Fränkischer Schweiz. Teilnehmende dieser Praxistage lernen vor allem die artenreichen Wälder, Wacholderheiden und Magerrasen in der Stadt und der Region näher kennen.
Die gesamte Gebirgskette des mit dem Schneeberg bis zu 1 053 Meter hohen Fichtelgebirges ist bewaldet. Im Inneren öffnet sich eine Hochfläche nach Osten. Zahlreiche unterschiedliche Lebensräume weisen eine hohe Biodiversität auf, zu der auch Pflanzen- und Tierarten gehören, die hier seit der letzten Eiszeit leben. In den weiten Wäldern und in den Quellgebieten von Flüssen wie Main und Saale finden viele Spezies wichtige Refugien. Zentraleuropäische Lebensräume sind dort vernetzt.
Ebenfalls waldreich ist der Frankenwald. In der Vergangenheit für die erste Besiedlung gerodete Hochflächen, bewaldete Hänge, kleinteilige Kulturlandschaften und Wiesentäler zeichnen den Naturpark Frankenwald aus. Wie im Fichtelgebirge zeigen sich dort aber auch die Folgen jahrhundertelanger intensiver Waldnutzung, die Probleme von und mit Fichten-Monokulturen und die Auswirkungen des Klimawandels.
Einen hohen Artenreichtum gibt es zudem in offenen Landschaften wie den Muschelkalkhängen am Oschenberg bei Bayreuth. Auf den extensiv genutzten Mähwiesen und Halbtrockenrasen kommen besondere Pflanzen- und hunderte Schmetterlingsarten sowie streng geschützte Spezies wie die Schlingnatter vor. Die einstmals für die Fränkische Schweiz typischen Wacholderheiden als Folge der Beweidung mit Schafen sind heute selten geworden. In dieser Kulturlandschaft und auf den Kalkmagerrasen beispielsweise bei Pottenstein leben zahlreiche spezialisierte und teils seltene Pflanzen- und Tierarten. Rund 40 Orchideenarten sind in der Fränkischen Schweiz nachgewiesen.
Wer noch tiefer in den Lebensraum Wald einsteigen möchte, kann dies mit den kostenlosen Online-Lernangeboten → Wald Grundwissen oder → Wald kompakt der NABU|naturgucker-Akademie tun – vor oder nach den Praxistagen; die Beschäftigung mit dem Kurs ist keine Voraussetzung für die Teilnahme. Elemente des Lernangebots sind zudem Teil der Exkursionen und abendlichen Besprechungen.
Programm
1. Tag: Anreise und Kennenlernen der (Arten-)Gruppe
Nach der Begrüßung der Gruppe um 15 Uhr und dem Kennenlernen der Teilnehmenden führt der Referent mit einem kurzen Impulsvortrag in das Thema „Umgang mit Bestimmungswerkzeugen“ ein. Dabei liegt der Fokus auf Pflanzen. Es werden unterschiedliche Hilfsmittel vorgestellt, die bei der Bestimmung von Pflanzenarten unterstützen können. Es können erste Erfahrungen im praktischen Umgang mit diesen Tools gesammelt und Fragen gestellt werden.
Am Abend findet die erste Exkursion an den Roten Main und seine Auwald-Reste mitten im Zentrum von Bayreuth statt. Mit etwas Glück entdecken wir neben Pflanzen der Auwälder und der Stadtnatur auch die eine oder andere Fledermaus.
2. Tag: Saure Nadelwälder und ihre „Bewohner“
Unser Exkursionstag führt uns entweder auf den Nußhardt/Schneeberg oder den Ochsenkopf im Fichtelgebirge. Beides sind typische Mittelgebirgslagen in Nordbayern. In diesen Gebieten wird eine Einführung in saure Nadelwälder und Forste mit einem Fokus auf den Kräutern gegeben.
Außerdem beschäftigen wir uns an diesem Tag mit dem Waldsterben in der Region. Wir klären, beobachten und untersuchen die Anzeichen dafür. An diesem Abend steht ein Stadtspaziergang durch Bayreuth auf dem Programm, bei dem wir natürlich auch das Markgräfliche Opernhaus besichtigen werden. Wer alternativ eine Pause machen oder die Themen der ersten beiden Tage nacharbeiten möchte, kann die Zeit auch frei gestalten.
3. Tag: Waldbewuchs – Gehölze und Kräuter
Heute brechen wir ins Steinachtal auf und unternehmen einen Ausflug ins Deichelshölzchen. Am Nachmittag geht es an den Oschenberg. Dieser Tag steht ganz im Zeichen von Bestimmungsübungen. Morgens beschäftigen wir uns mit Gehölzen, nachmittags mit Kräutern. Dabei können wir einen Überblick über die verschiedenen Strukturen, Lebensgemeinschaften und Waldtypen gewinnen.
Für die Abendgestaltung stehen zwei Optionen zur Auswahl: Bei einem gemeinsamen Rundgang durch den Ökologisch-Botanischen Garten Bayreuth mit seinen rund 12 000 Spezies können wir bekannte Arten wiederholen und neue entdecken. Alternativ kann der Abend frei gestaltet werden.
4. Tag: Buchenwälder, Wacholderheiden und Magerrasen
Buchenwälder können ein besonders strukturreicher Lebensraum sein. Wir lernen ihre Besonderheiten von der Krautschicht bis zum Totholz kennen und wenden die zuvor geübten Bestimmungsmethoden an, wobei wir diese zugleich vertiefen. Mögliche noch offene Fragen zum Lebensraumtyp klären wir direkt vor Ort.
Gegen Nachmittag wechseln wir zu den Wacholderheiden und Magerrasen bei Pottenstein, um die ökologischen Unterschiede zwischen diesen Lebensräumen herauszuarbeiten.
Die Abendgestaltung ist an diesem Tag frei. Wer möchte, kann Energie für die Rückreise sammeln, entspannt Zeit mit der Gruppe verbringen oder sich weiter mit dem Thema dieser Praxistage beschäftigen.
5. Tag: Abschluss und Abreise
Bei einem gemeinsamen Frühstück sprechen wir über unsere Beobachtungen und Erfahrungen der Praxistage. Ab 13 Uhr steht die Abreise an – mit hoffentlich so einigen erlernten Kenntnissen über den Lebensraum Wald im Handgepäck. Individuelle Rückreise.
Artimpressionen
Preise pro Person
Grundpreis im Doppelzimmer: 1.060 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 164 €
Nachlass bei Buchung der Praxistage ohne Unterkunft,
aber mit Frühstück und Abendessen: 250 €
An-/Abreisemöglichkeiten
Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 21 kg CO2)*: ab etwa 100 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 87 kg CO2)*
* Durchschnittlicher Wert ab/bis Frankfurt am Main, die realen Werte variieren abhängig vom individuellen An-/Abreiseort.
Nachlässe auf Grundpreis
Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen des Meldeportals von NABU|naturgucker/der NABU|naturgucker-Akademie: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %
Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden. Sie sind mit dem weiter oben genannten Preisnachlass bei Buchung der Praxistage ohne Unterkunft, aber mit Frühstück und Abendessen kombinierbar.
Leistungen
- Hotelübernachtungen (wenn gebucht)
- Vollpension
- Alle Exkursionen und Transfers gemäß Programm mit ÖPNV und Kleinbussen
- Eintritte laut Programm
- Kursleitung
- Reduktion des CO2-Fußabdruckes via → atmosfair gemäß → ökologischer Verpflichtungserklärung
Nicht eingeschlossene Leistungen
- An-/Abreise nach/von Bayreuth
- Übrige Mahlzeiten
- Getränke
- Trinkgelder
- Persönliche Ausgaben
Hinweise
Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Beginn der Praxistage erreicht sein.
Die Programmpunkte werden von uns bei Bedarf den lokalen Bedingungen angepasst.
Veranstalter dieser Praxistage ist NABU|naturgucker-Reisen der → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.
Die mit NABU|naturgucker-Reisen erwirtschafteten Erträge dienen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.


















