Sie sind kälteliebend und von Januar bis Anfang Mai draußen zu finden: die urtümlichen Frühlings-Feenkrebse (Eubranchipus grubii). Seit hunderten Millionen Jahren leben sie auf der Erde und gehören zu den ältesten Tierarten. Ihr Lebensraum sind schattige, temporäre Gewässer ohne Strömung wie Tümpel, Pfützen und Senken. Dort schwimmen die etwa 35 mm großen Tiere meist mit der Bauchseite nach oben. Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die dunklen, gestielten Komplexaugen.
Ihre Fortpflanzungsstrategie ist optimal an die teilweise nur vorübergehend vorhandenen Gewässer angepasst. Die filigranen Tiere legen „Dauereier“, sogenannte Zysten, die viele Jahre oder sogar Jahrzehnte Trockenheit und Kälte überdauern können. Wenn die Bedingungen irgendwann wieder stimmen, schlüpfen die Krebslarven. Innerhalb weniger Wochen entwickeln sie sich zu geschlechtsreifen Frühlings-Feenkrebsen, die sich ihrerseits fortpflanzen.
Obwohl diese Tierart schon sehr lange überlebt hat, bringt der Mensch sie zunehmend in Bedrängnis, zum Beispiel durch die Versiegelung von Flächen. Die zunehmend steigenden Temperaturen setzen ihnen ebenfalls zu. In Deutschland gelten die Frühlings-Feenkrebse inzwischen als stark gefährdet. Sie sind im Süden bereits sehr selten, während sie im Norden und Osten Deutschlands noch relativ häufig sind.
Der NABU Mecklenburg-Vorpommern führt derzeit ein Beobachtungsprojekt zu den kleinen Kiemenfüßern durch und wir sind als Partner mit an Bord. Sie können mitmachen, indem Sie nach Frühlings-Feenkrebsen Ausschau halten und Ihre Beobachtungen in unserem Meldeportal dokumentieren. Dazu haben wir eine einfache Meldemöglichkeit für Sie eingerichtet:
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie → beim NABU MV.
Beobachtungsdaten, Bilder und Videos der Art → auf unserem Meldeportal ansehen …
Bildquelle
Frühlings-Feenkrebse (Eubranchipus grubii), (c) Hans Schwarting/NABU-naturgucker.de