Wichtiger Hinweis
Bei den weiter unten gezeigten Abbildungen handelt es sich um Bildschirmfotos (Screenshots). Eine Bedienung des Meldeportals ist darüber nicht möglich. Um die auf dieser Seite erläuterten Details selbst umzusetzen, rufen Sie bitte an einem Desktop-Gerät (PC, Mac, Laptop) → NABU-naturgucker.de auf.
„Sollte ich wirklich jede Amsel und jedes Gänseblümchen melden oder lieber doch nur die besonderen Arten?“ – Diese Frage wird dem Team von NABU|naturgucker vergleichsweise häufig gestellt. Unsere Antwort darauf lautet grundsätzlich: Es gibt in der Natur keine unwichtigen Arten. Bitte melden Sie alles, also sämtliche Sichtungen von Allerweltsarten, mäßig häufiger Spezies und echter Seltenheiten. Nur so kann eine tragfähige und umfangreiche Datenbasis zum Zustand der Natur gewonnen werden. Zumal die vermeintlich „uninteressanten“, da häufigen Arten keineswegs so unwichtig sind, wie oft fälschlicherweise angenommen wird.
Was derzeit noch häufig ist, könnte in Zukunft selten geworden sein. Werden die Beobachtungen dieser Arten jetzt nicht gemeldet, könnten künftig konkrete Zahlen aus der Vergangenheit fehlen. Außerdem bilden insbesondere die derzeit (noch) häufig anzutreffenden Allerweltsarten einen großen Teil der Biomasse. Rückgänge unter den individuenstarken Arten haben deshalb oft einen größeren Einfluss auf den Zustand der jeweiligen Ökosysteme als ein Schwund seltener Arten, die nur mit wenigen Individuen im jeweiligen Netzwerk der Tiere, Pflanzen und Pilze vertreten sind.
Ein Rechenbeispiel hierzu: Würden 5 % der in der 4. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands (→ Südbeck et al. (2007)) genannten 41 000 bis 64 000 in Deutschland heimischen Brutpaare des Pirols binnen eines bestimmten Zeitraumes verschwinden, entspräche dies einem Verlust von 2 500 bis 3 200 Brutpaaren, also maximal 6 400 Individuen. Dieselben Autoren gaben in ihrer Publikation für den Haussperling 5 600 000 bis 11 000 000 Brutpaare in Deutschland an. Ginge man für diese Vogelart von einem Rückgang um 5 % innerhalb desselben Zeitraumes wie beim Pirol aus, entspräche dies einem Verschwinden von 280 000 bis 550 000 Brutpaaren oder maximal 1,1 Millionen Individuen! Damit wird deutlich, wie gravierend unterschiedlich sich derselbe prozentuale Rückgang bei den beiden Vogelarten darstellen und somit auf die Nahrungskette innerhalb der Ökosysteme auswirken würde.
Für Pflanzen wurde in einer 2019 veröffentlichten Studie nachgewiesen, dass mäßig häufige Arten die höchsten Verluste zu verzeichnen haben, siehe → Originalpublikation. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, jede Naturbeobachtung zu melden, sei sie aus dem Garten, aus dem urbanen Raum, aus der freien Natur, aus einem renaturierten Steinbruch oder von ganz woanders.
Ebenfalls von großer Bedeutung für das Verständnis der Zusammenhänge in der Natur sind Angaben zu den Lebensräumen, in denen Naturbeobachtungen stattfinden. Auf unserem Meldeportal können neben Sichtungen von Arten deshalb auch Beobachtungen von Lebensraumtypen gemeldet werden. Detaillierte Informationen zu diesem Thema finden Sie → hier.
Alle gemeldeten Beobachtungsdaten einer Art fließen in eine Darstellung der Funde auf einer Landkarte ein. Diese → Fundkarten belegen das Vorkommen der Arten und helfen anderen Interessierten, wenn sie beispielsweise wissen möchten, wo die jeweilige Art schon gesehen wurde und somit verbreitet ist.
Darüber hinaus fließen die Beobachtungsdaten in eine zeitliche Darstellung ein: die → Phänologiediagramme. Anhand dieser Diagramme lässt sich das zeitliche Auftreten der jeweiligen Art ablesen. So können Interessierte zum Beispiel leicht herausfinden, wann in Deutschland mit der Rückkehr erster Mauersegler aus den Überwinterungsgebieten zu rechnen ist, wann sich die Raupen des Aurorafalters beobachten lassen und wann die Blaue Federlibelle ihre Flugzeit hat.
Einzig in Zoos oder ähnlichen Einrichtungen gemachte Beobachtungen gebietsfremder Tiere, die in Gefangenschaft beziehungsweise Obhut des Menschen gehalten werden, sollten nicht gemeldet werden. Eine Sichtung Asiatischer Elefanten mitten in Deutschland zu melden, ist wenig sinnvoll. Ein im selben Zoo lebender Graureiher ist hingegen eine Meldung wert. Genauso verhält es sich mit Pflanzensichtungen in Botanischen Gärten und ähnlichen Einrichtungen: Kultivierte Pflanzen aus anderen Erdteilen sollten nicht durch Beobachtungsmeldungen dokumentiert werden. Finden sich solche Pflanzen hingegen in freier Natur, weil sie sich zum Beispiel aus eigener Kraft dorthin ausgebreitet haben, sind entsprechende Meldungen wichtig und willkommen.
Fotos und Videos gebietsfremder Arten, die in Zoos und dergleichen angefertigt wurden, können auf unserem Meldeportal veröffentlicht werden, sofern dadurch keine Urheberrechte oder sonstige Vorschriften verletzt werden. Solche Aufnahmen sollten allerdings aus den zuvor genannten Gründen nicht mit Beobachtungen verknüpft werden. Wir empfehlen ferner, dieses Bild- und/oder Videomaterial mit jeweils einem Hinweis zu versehen, der klarstellt, dass es sich nicht um Freilandaufnahmen handelt. Verpflichtend ist dies allerdings nicht.
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