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Frankreich – Grands Causses: Orchideen im Roquefort-Land

  • Gorges du Tarn, die beeindruckende Schlucht des Flusses Tarn, (c) Stefan Munzinger/NABU-naturgucker.de
    Gorges du Tarn, die beeindruckende Schlucht des Flusses Tarn, (c) Stefan Munzinger

Land: Frankreich
Termin: Die Termine für 2025 stehen momentan noch nicht fest (10 Reisetage)
Reiseleitung: → Stefan Munzinger
Teilnehmende: min. 5, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen

Weite, karge Landschaften sowie tiefe Schluchten und Flusstäler prägen die beeindruckenden Kalksteinplateaus der → Grands Causses im südlichen Zentralmassiv. Seit Jahrhunderten wird auf den trockenen und nährstoffarmen Böden in der gering besiedelten Region Weidewirtschaft mit Schafen betrieben. Teile der Causses und Cevennen gehören mit ihrer Wanderschäferei, den charakteristischen Sozial- und Bewirtschaftungsstrukturen sowie den lokalen Schafrassen zum → UNESCO-Weltkulturerbe.

Auf unseren Exkursionen lernen wir verschiedene Lebensräume kennen. Im Vordergrund stehen die großen Plateaus mit steppenartigen Weideflächen sowie hügelige Hochebenen mit Felswänden und den typischen → Bocages, in denen Felder von Knicks und Hecken gesäumt werden. Ebenso besuchen wir wasserreiche Täler und mit dem 1 567 Meter hohen → Mont Aigoual den zweithöchsten Berg der Cevennen.

Naturbegeisterte fasziniert das Karstgebiet mit einer Fülle an Pflanzen aus dem Alpen- wie dem Mittelmeerraum, die hier in einer einzigartigen Mischung vorkommen. Bis zu 1 500 Arten wurden auf vorangegangenen Reisen dokumentiert. Darunter befinden sich zahlreiche endemische Spezies und eine reiche Orchideen-Flora, von der wir etwa 40 Taxa in der Blüte erleben können. 

Ähnlich eng mit der Weidewirtschaft verbunden wie der Pflanzenreichtum sind die Vögel: Mehr als 200 Arten sind in der Region nachgewiesen, über 120 brüten dort. Am beeindruckendsten sind sicherlich die wieder angesiedelten Gänse- und Mönchsgeier. Der regionale Naturpark Grands Causses, einer der größten Nationalparks in Frankreich, beschreibt sich auch als „Land der Geier und Orchideen“.

Im Park und auf unserer Reise spielen Kultur und Geschichte eine bedeutende Rolle. So besuchen wir das mittelalterliche → Sainte-Eulalie-de-Cernon mit seiner Hospitaliter-Templer-Stätte, einer der am besten erhaltenen Komtureien Frankreichs. In einer Roquefort-Käserei erfahren wir viel über den für die Region so bedeutenden Blauschimmelkäse aus roher Schafmilch.

Im Mai beginnt die beste Reisezeit für die Region mit Temperaturen von bis zu 19 °C. Auf lokale und nachhaltige Lebensmittel wird im Naturpark viel Wert gelegt. Deren Frische werden wir schmecken.

Programm

1. Tag: Anreise nach Meyrueis

Anreise nach Toulouse. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Treffpunkt ist der Flughafen von Toulouse. Gemeinsamer Transfer zum Hotel in Meyrueis.

2. bis 5. Tag: Meyrueis

Exkursionen führen uns in die nähere und weitere Region von Meyrueis.

Der Causse Méjean, eingebettet zwischen den Schluchten des Tarn und der Jonte, bildet ein ausgedehntes Hochplateau. Dort finden sich Fundorte der endemischen → Ophrys insectifera subsp. aymoninii. Besonders eindrucksvoll sind auch die Landschafts­panoramen der tiefen Täler, über denen Gänsegeier und mittlerweile auch einige Bartgeier kreisen.

Der Causse Noir liegt oberhalb von Meyrueis südlich des Jonte-Tals. Beweidete Magerwiesen sind Wuchsorte für Ragwurz-Taxa wie → Ophrys sphegodes, → Ophrys scolopax und → Ophrys passionis. Im lichten Bereich der Kiefernwälder und an deren Rändern treffen wir auf Ophrys insectifera subsp. aymoninii, aber auch → Dactylorhiza fuchsii und mehrere Wintergrün-Arten verschiedener Gattungen (Pyrola, Moneses etc.) gedeihen dort. 

Die Fahrt führt uns durch das Tal der Jonte über Le Rozier ins Tal von Trébans (→ Orchis elata, → Limodorum abortivum) und weiter auf den Causse de Sauveterre und in die Region von Sévérac-le-Château. Dort finden sich artenreiche Halbtrockenrasen mit → Anacamptis pyramidalis, → Orchis purpurea, → Orchis militaris→ Himantoglossum hircinum sowie Ragwurzen wie Ophrys sphegodes und Ophrys scolopax.

Eine weitere Exkursion führt uns zum Mont Aigoual, dem höchsten Berg der südlichen Cevennen. Wir treffen dort auf vereinzelte säureliebende Orchideenarten wie die → Coeloglossum viride und große Vorkommen von → Dactylorhiza sambucina, aber auch auf eindrucksvolle Narzissenbestände (→ Narcissus pseudonarcissus, → Narcissus poëticus).

6. Tag: Meyrueis – Saint-Rome-de-Tarn

Heute wechseln wir von Meyrueis nach Saint- Rome-de-Tarn. Nach Süden fahren wir über die Hochebene des Causse du Larzac. Im folgenden besuchen wir die Region zwischen Millau und Saint-Affrique und östlich bis zur Causse du Larzac. Natürlich finden wir auf der Strecke immer wieder interessante Orchideenwuchsorte. Lassen wir uns also mal überraschen!

7. bis 9. Tag: Saint-Rome-de-Tarn

Von der kleinen Ortschaft oberhalb des Tarn starten wir in den nächsten Tagen in östlicher und südlicher Richtung zu unseren Exkursionen.

Große Orchideenbiotope in der Umgebung von Saint-Rome-de-Cernon und von Lapanouse-de-Cernon sind unsere Ziele. Dort entdecken wir mit Sicherheit die endemische → Ophrys aveyronensis. Ein Steppeneichenwald beherbergt zahlreiche zur Reisezeit blühende Limodorum abortivum und in den offeneren Bereichen treffen wir auf artenreiche Federgras-Rasen (Stipa). In feuchten Wiesen können wir → Anacamptis laxiflora entdecken.

Das Plateau von Guilhaumard schließt sich im Westen an den Causse du Larzac an. Auf weiten Mager- und Weidewiesen begegnen wir einer großartigen Orchideenflora mit vielen Ragwurzen und Knabenkräutern.

Von Saint-Rome-de-Tarn fahren wir nach Süden Richtung Saint-Affrique. Auf leicht ansteigenden Hängen liegen dort mehrere Orchideenbiotope, unter anderem mit → Ophrys lutea und → Anacamptis papilionacea subsp. grandiflora.

10. Tag: Saint-Rome-de-Tarn – Toulouse

Nach einer letzten Nacht brechen wir morgens nach Albi auf, das wir uns voraussichtlich auf einem kurzen Rundgang anschauen. Hier gibt es auch ein leckeres Speiseeis aus Maronen! Anschließend geht es gemeinsam zum Flughafen von Toulouse, wo wir uns verabschieden. Danach erfolgt die individuelle Rückreise.

Artimpressionen

Preise pro Person

Grundpreis im Doppelzimmer: 2.090 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 270 €

An-/Abreisemöglichkeiten

Klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 434 kg CO2): ab etwa 251 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 1 165 kg CO2): ab etwa 600 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 199 kg CO2)

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 3 %
Aktive Beobachter*innen mit min. 250 Beobachtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Toulouse
  • Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.